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Kalter Amok

Titel: Kalter Amok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David L. Lindsay
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Haydon voraus in die Suite. »Okay, hier haben wir den Wohnraum. Das Schlafzimmer ist rechts. Fürchte, wir verschwenden euer ganzes Budget für diese Sache. Vier Videoeinheiten, zwei Kameras in jeder Einheit. Die Bänder, die wir benützen, sind teuer, die besten, die es gibt, mit ganz dicker Beschichtung. Denen kann man schon einiges antun, ohne daß die Bildqualität darunter leidet.«
    Rangel trat in die Mitte des Wohnraums und schaute auf die Wand zur Suite Nummer 2638. »Okay, hier haben wir Glück gehabt. Diese Einheit ist hinter einem Spiegel.« Er zeigte auf ein Loch in der Wand, über einem bequemen Ledersessel. »Janet setzt gerade ein Spezialglas in den Spiegel ein. Diese Kamera nimmt alles auf von den Fenstern über den Tisch und das lange Sofa an der Wand bis zur Schlafzimmertür. Die andere ist über dem L-förmigen Sofa. Sie nimmt Teile des darunterstehenden Sofas auf, einen Teil der Bar und die Tür zum Schlafzimmer. Die hier ist nicht so leicht zu installieren. Wir müssen das irgendwie mit Tapete kaschieren. Janet arbeitet an einer Zellophanverkleidung, die dem Muster der Tapete entspricht. Zum Glück haben die Technologiespinner diese kleinen Linsen entwickelt. Mit denen von der alten Sorte kämen wir nicht zurecht.«
    Er fuhr sich mit der Zunge über die Schneidezähne, während Haydon sich umschaute. Dann ging Rangel ins Schlafzimmer.
    »Hier drinnen ist die eine Einheit auch leicht zu installieren. Die Kameras stehen in der Suite Nummer sechsundzwanzigvierzig, hinter dem Spiegel gegenüber dem Bett. Hübscher Platz für einen Spiegel, wie? So kann man sich das Haar kämmen, gleich nach dem Aufwachen – oder was? Mit diesen Kameras komme ich von den Fenstern bis zum Bett und zur Tür. Die andere Einheit ist genau gegenüber der, welche drüben über dem Sofa im Wohnzimmer angebracht ist. Sie gewährt einen guten Blick durch die Tür. Den Schrank bekommen wir übrigens auch mit dieser Kamera hier drauf.
    Schön; mit den Kameras können wir achtundneunzig Prozent der Suite beobachten. Was wir nicht kriegen, sind der Eingang von draußen, der Schrank an der Eingangstür, die ganze Bar und das Bad. Aber wir können eine Kamera im Bad von sechsundzwanzig-achtunddreißig installieren, wenn Sie meinen.«
    Haydon nickte und ging hinüber ins Bad. »Ich fürchte, das wird unumgänglich sein, Marty«, sagte er und schaute auf die Badezimmertür.
    »Ist mir ein Vergnügen.«
    »Wann werdet ihr fertig?«
    »Gegen mittag. Na ja, vielleicht ein bißchen später, wo Sie jetzt auch noch was im Bad haben wollen. Wir müssen diesen großen Spiegel anderswo hin hängen. Und es dauert, bis wir das Spezialglas eingesetzt haben. Aber wir räumen unseren Dreck selber weg, so daß alles fertig ist, sobald wir die Suite verlassen. Ich schlage allerdings vor, daß die Hausdame noch vorbeikommt mit einem Raumspray. Kann sein, daß es danach ein bißchen nach Gips und Sägemehl riecht. Wir haben erstklassige Kameras und Aufzeichnungsgeräte, also schlage ich vor, wir geben ein paar Watt weniger in die Lampen. Wir benötigen nicht unbedingt Scheinwerfer.«
    »Schön, kümmern Sie sich darum. Sie kennen sich am besten aus.«
    »Okay.«
    »Wie werden wir das alles im Auge behalten?«
    »Es gibt einen Monitor für jede Einheit. So können wir alles gleichzeitig beobachten. Wenn die beiden auf dem einen Monitor nicht mehr zu sehen sind, brauchen wir nur auf den anderen zu schauen. So ersparen wir uns, immer von einer Einheit auf die andere umschalten zu müssen. Wenn zum Beispiel die Frau im Blickwinkel dieser Einheit bleibt, während der Mann in den Blickwinkel einer anderen kommt, brauchen wir uns nicht zu entscheiden, welche Kameras die interessanteren sind. Wir können beide Einheiten gleichzeitig betrachten. Das Bad bekommt einen separaten Monitor. Natürlich ist die ganze Suite mit Wanzen gespickt wie das verdammte Space Shuttle. Aber das ist kein Problem. Wir haben genügend Kopfhörer.«
    »Großartig. Ich fahre jetzt zurück zum Präsidium. Rufen Sie mich an, wenn Sie fertig sind. Ich möchte hier gern noch einmal durchgehen, bevor ihr die Suite verlaßt.«
    »Ich melde mich.«

35
     
    Auf einen augenblicklichen Impuls hin hatte Haydon Nina angerufen und sich mit ihr zu einem späten Lunch bei »Cody« in Montrose verabredet. Es zeigte sich, daß das ein Fehler war. Er war geistesabwesend und ärgerlich über ihre Bemühungen, Konversation zu machen. Nach einer Weile ließ sie es sein. In Wahrheit hatte er gar nicht

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