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Kalter Schlaf - Roman

Kalter Schlaf - Roman

Titel: Kalter Schlaf - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A J Cross
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Absperrung, die von den beiden örtlichen Constables bewacht wurde.
    Als Kate parkte, sah sie ein Stück weiter Bernie an seinen Wagen gelehnt stehen. Er hatte die Arme verschränkt und sprach mit Joe.
    Sie stieg aus und ging zu ihren Kollegen. »Was ist bisher bekannt?«
    »Keiner sagt irgendwas«, murrte Bernie. »Aber Gander hat nach dir gefragt.«
    Kate wandte sich ab und hielt direkt auf den Chief zu, der plötzlich am Eingang des forensischen Zelts erschienen war. Bernie und Joe folgten ihr.
    Ganders Mundwinkel hingen herab, seine Hamsterbacken waren rot gefleckt. Er fasste Kate am Arm, zog sie sanft beiseite und sagte mit rauer Stimme: »Schreckliche Sache, Kate. Schrecklich. Aber Sie müssen sie sich ansehen, sobald ich Sie auf den letzten Stand gebracht habe.«
    Kate hörte zu, als er ihr mit halblauter Stimme rasch die durch das weiße Zelt verdeckte Szene beschrieb.
    »Dr. Chong ist jetzt bei ihr drinnen. Er« – Gander zeigte auf eine blasse Gestalt in einer Barbour-Jacke – »hat sie irgendwann zwischen zwei und halb drei entdeckt. Im Augenblick ist nichts Vernünftiges aus ihm rauszukriegen. Aber wir vermuten, sie könnte die junge Frau sein, die vor einigen Tagen hinter der Disco Running Wild in Wolverhampton verschwunden ist.«
    Jody, dachte Kate.
    Gander winkte einen in der Nähe stehenden, jungen Beamten ungeduldig zu sich heran.
    »Whittaker hat einige Aussagen des Zeugen mitgeschrieben.« Er wandte sich an den Constable. »Zeigen Sie sie Dr. Hanson, dann fordern Sie telefonisch weitere Spurensicherer und einen Verpflegungswagen an. Den werden wir brauchen.« Er nickte knapp und verschwand wieder in dem Zelt.
    Als ihre Kollegen zu ihr stießen, sah Kate Whittaker fragend an.
    »Hier, Dr. Hanson. Sehen Sie sich die an.« Er übergab ihr die drei kleinen Quadrate, die jetzt in Schutzhüllen steckten.
    Das tat Kate, wobei Joe und Bernie ihr über die Schultern sahen. »O … mein Gott«, flüsterte sie, während sie die Fotos in ihren Händen anstarrte.
    Alle zeigten eine ausgestreckte Frauenleiche. Weiß, jung, nackt. Kate betrachtete vor allem das Gesicht der jungen Frau, schüttelte langsam den Kopf. Außer dem Bild, das die Tote in ihrer Nacktheit im Gras bot, war das am grausigsten, wovon sie umgeben war. Kate zählte langsam.
    »Es sind zwölf«, sagte Joe ruhig.
    Zwölf sprühende und spuckende Tischfeuerwerke. Gleichmäßig um den Leichnam verteilt, sodass sie einen Ring aus stiebenden Glitzersternen und Schauer aus farbigen Lichtern bildeten.
    Kate sah zu Whittaker auf. »Der Chief Superintendent hat von einem Zeugen gesprochen, der das fotografiert hat. Wo ist er?«
    Whittaker sah sich um, runzelte die Stirn und zeigte dann auf den Mann in der Barbour-Jacke. »Das ist er, dort drüben. Er irrt ein bisschen herum.«
    Kate und ihre Kollegen gingen rasch zu dem Mann hinüber. »Mr. Jackson? Kate Hanson, Department für ungelöste Fälle, Rose Road.« Sie stellte ihre Kollegen vor, dann musterte sie den Mann in der Barbour-Jacke prüfend.
    »Sie haben diese Aufnahmen gemacht? Wie?«
    Jackson nickte. »Damit«, sagte er und zog eine schwere, kompakte Kamera aus seiner Umhängetasche. Eine Sofortbildkamera.
    Kate starrte sie überrascht an. »Ich dachte, die gäbe es längst nicht mehr.«
    »Oh, doch. Sie erleben sogar eine Art Renaissance. Mühsam ist nur die Filmbeschaffung für diese älteren …«
    »Klar doch, Mr. Jackson. Ruhen Sie sich einen Augenblick aus, während wir uns die Aufnahmen noch mal ansehen, okay?«, schlug Bernie vor.
    Sie begutachteten die Fotos. Die darauf abgebildete Leiche blieb so grausig wie beim ersten Anblick.
    »Wir müssen sie uns selbst ansehen«, erklärte Bernie seinen Kollegen leise.
    Sie gingen zu dem weißen Zelt. Bernie zog den Schutzanzug, den ein behandschuhter Constable ihnen hinhielt, am schnellsten an und öffnete dann den Zelteingang.
    Connies Stimme drang an ihr Ohr. »Hallo, Bernard, komm nur herein. Ah! Du hast deine Kollegen mitgebracht.« Die kleine kauernde Gestalt, von Kopf bis Fuß in Weiß gekleidet, trug eine durchsichtige Gesichtsmaske und hielt einen Recorder mit Sprachsteuerung in einer behandschuhten Hand.
    »Du siehst vermutlich, warum Gander dich hier haben wollte, Kate. Gib mir einen Augenblick Zeit, erste Beobachtungen zu diktieren.«
    Kate starrte die Leiche an und beobachtete dann wieder Connie, die den Recorder dicht vor ihren Mund hielt, um weiter zu diktieren.
    »Weiß. Weiblich. Geschätztes Alter: fünfzehn bis fünfundzwanzig

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