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Kalter Schlaf - Roman

Kalter Schlaf - Roman

Titel: Kalter Schlaf - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A J Cross
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an.
    Kate schüttelte den Kopf. »Nein, wir schieben uns auch keine Zettel zu. Ich stelle Ihnen ein paar Fragen. Sie beantworten sie, so gut Sie können.«
    Er betrachtete sie skeptisch. »Und ich muss darauf vertrauen, dass Sie in Ordnung sind? Hilft mir das, hier rauszukommen?«
    »Das bin ich, und es könnte helfen. Ohne Garantie.«
    Malins verzog das Gesicht. »Mehr können Sie nicht …?« Er starrte sie an, ließ seine muskulösen Schultern kreisen und seufzte dann. »Na gut, legen Sie los. Ich hab sowieso nichts Besseres zu tun.«
    Kate hielt sich nicht mit Vorreden auf. »Ihre Vorstrafen zeigen, dass Sie zu Gewalt gegen Frauen neigen, Mr. Malins.« Er presste die Lippen zusammen, als sie fortfuhr: »Sie müssen mir von den Frauen erzählen, die Sie verletzt haben.«
    Er sah erst Kate, dann die beiden Polizeibeamten und danach wieder Kate an. »Ich hab kein Problem mit Frauen, wenn Sie darauf rauswollen. Das war bloß meine Ex …« Er schüttelte den Kopf, errötete. »Sie hat was mit ’nem Kumpel von mir gehabt. Aber auch nur, weil sie rausgekriegt hat, dass ich … Jedenfalls lass ich mir das von keiner Frau gefallen.«
    Kate nickte, ohne sich anmerken zu lassen, was sie dachte. »Was war mit der jungen Frau, die Sie vergewaltigt haben?«
    Malins ließ die Arme sinken, stützte beide Hände auf die Oberschenkel und beugte sich nach vorn. Kate ahnte, dass die Uniformierten hinter ihr sich unruhig bewegten, während er heiser flüsternd antwortete:
    »Das hab ich Ihnen schon gesagt. Wir waren in einer Gruppe in der Bar. Sie hat sich an mich rangemacht. Was hätt’ ich da tun sollen? Ich … hab’s eben gemacht. Gewalt hat’s keine gegeben. Wozu auch? Sie hatte nichts getan, um mich wütend zu machen.« Er musterte Kate scharf. »Nach allem, was man liest, muss der Kerl, den Sie suchen, ein echter Spinner sein. Das hat in der Sun gestanden. Ein Perverser! Meine Art ist das nicht. Ich bin stinknormal.«
    Kate beschloss, alles auf eine Karte zu setzen. »Was würden Sie antworten, wenn ich Sie fragen würde, ob Sie sich zu Frauen hingezogen fühlen, die sich auf bestimmte Weise – geschmackvoll, adrett – kleiden?«
    Malins betrachtete sie erstaunt, zog seine rötlichen Augenbrauen zusammen. »Was haben Sie bloß immer mit Klamotten? Haben Sie nichts Besseres zu tun?«
    Er machte eine Pause, in der er sie aus halb zusammengekniffenen Augen anstarrte. »Augenblick! Die Bullen haben von ’ner Seelenklempnerin im Fernsehen erzählt. Das waren wohl Sie?«
    Kate erwiderte nur seinen Blick.
    »Auch im Fernsehen sollen Sie sich über Klamotten ausgelassen haben. Hören Sie …« Er hob die Hände, aber als die Polizeibeamten sich erneut bewegten, ließ er sie wieder auf die Oberschenkel sinken. »Wollen Sie mir nicht erklären, worauf Sie’s abgesehen haben? Glauben Sie mir, ich hab echt kein’ Schimmer.«
    Malins war sichtlich irritiert, aber ein Blick auf Kate sagte ihm, dass sie weiter auf seine Antwort wartete. Er zuckte mit den Schultern, atmete geräuschvoll aus. »Ich bin bloß ein gewöhnlicher Kerl, ja? Gute Beine, gute Titten, und ich bin glücklich.« Er machte eine Pause. »Sie könn’ jeden Kerl fragen, was er mag. Kerle sehen gern ’ne Frau, die wie ’ne Frau aussieht, klar? Aber nicht zu nuttig, wenn Sie wissen, was ich meine.«
    Kate glaubte, es zu wissen.
    Er fuhr fort: »Die Kleine in der Bar hat, wie schon gesagt, ein tief ausgeschnittenes Top und enge schwarze Jeans getragen. Sehr nett.«
    »Wo waren Sie vorletzten Dienstag gegen Mitternacht?«
    »Verdammt, das haben die anderen mich schon gefragt! Mindestens fünfmal! Ich hab’s ihnen immer wieder erzählt. Ich war im Selly Oak Hospital in der Notaufnahme. Hiermit. Das wollten sie überprüfen.«
    Er schwenkte die linke Hand, und Kate sah zum ersten Mal das hautfarbene Pflaster auf der Handfläche. Sie betrachtete ihn.
    Die blassblauen Augen wichen ihrem Blick aus. »Ich sollte bei meiner alten Dame was im Haus reparieren. Bin mit dem Schraubenzieher ausgerutscht. Die Wunde musste genäht werden. Zufrieden?« Er verschränkte die Arme und starrte geradeaus.
    »Noch eine letzte Frage, Mr. Malins. Woher haben Sie Ihr Auto?«
    Malins starrte sie sekundenlang an, dann schüttelte er den Kopf.
    »Ihr spinnt hier alle, wenn Sie mich fragen.« Er seufzte schwer. »Ich hab’s ’nem Kumpel abgekauft. Er … er wohnt gerade woanders und braucht es nicht.«
    »Wie heißt Ihr Freund?«
    Er verdrehte die Augen. »Gary Bennett, wenn Sie’s

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