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Kalter Schlaf - Roman

Kalter Schlaf - Roman

Titel: Kalter Schlaf - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A J Cross
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gekommen ist«, flüsterte Chelsey. Sie wandte sich sichtlich aufgeregt Maisie zu.
    Maisie betrachtete erst den Wagen, dann ihre Freundin. »Der Mann mit der Schauspielschule?«
    »Hm. Er hat gesagt, dass er freitags vielleicht vorbeischauen würde. Das musst du für dich behalten, Maisie, aber er denkt daran, mich für eine Rolle in einem Stück, das er im Rep inszenieren will, vorsprechen zu lassen!« Chelsey schob ihr letztes Stück Oreo-Törtchen in den Mund.
    Maisie runzelte die Stirn, trank einen Schluck Saft und überlegte, was sie über Chelseys Theaterleidenschaft wusste.
    »Wieso hat er sonst niemanden in der Schule gefragt, ob sie vorsprechen wollen, wenn er auf Talentsuche war? Dodders hat ihn nicht erwähnt, die anderen Lehrer auch nicht.« Sie schüttelte den Kopf. »Warum machst du nicht erst mit Ballett- und Gesangsunterricht weiter, bevor du …«
    »Ich hab dir alles erzählt, was ich weiß. Dodders hat ihm den Tipp gegeben, dass er mich in der Eingangshalle treffen kann.«
    Maisie betrachtete ihre Freundin. »Wenn er ein so großer Talentsucher, Agent oder weiß Gott was ist, wie kommt’s dann, dass er …«
    Chelsey stand abrupt auf. »Du redest wie deine Mom, Maisie. Ich gehe jetzt.«
    »Wohin?«, fragte Maisie und schaute zu ihrer Freundin auf.
    Chelsey sah mit vor Aufregung gerötetem Gesicht aus der Tür des Cafés, dann wieder zu ihrer Freundin. »Er hat uns gesehen.« Sie warf noch einen Blick auf den Wagen. »Willst du nicht mitkommen, Maisie?«, schlug sie plötzlich vor. »Ich weiß, dass die Bühne dich nicht reizt, du könntest einfach … dabei sein, oder?«
    Maisie sah ebenfalls nach draußen. »Ach, ich weiß nicht … Meine Mom …«
    Chelsey griff nach ihrer Schultasche, dann bewegte sie sich rückwärts in Richtung Tür. Dort blieb sie noch einmal stehen und sah zu Maisie hinüber, die am Tisch sitzen geblieben war.
    »Komm schon, Maisie. Bitte!«
    Chelsey sah aus der Tür zu dem wartenden Auto hinüber, dessen Motor leise brummte, dann wandte sie sich wieder Maisie zu. »Kommst du jetzt oder nicht? Bitte, Maisie!«
    Maisie, die ihre Freundin beobachtete, fühlte sich hin und her gerissen. Nach einigen Sekunden siegte die Loyalität. Sie schnappte sich ihre rosa Schultasche und rannte aus dem Café. Draußen auf dem Gehsteig wurde sie jedoch langsamer und stellte die Tasche vor ihren Füßen ab. Chelsey stand an dem offenen Autofenster, sprach lebhaft mit dem Mann und deutete auf Maisie, die weiterhin Abstand hielt.
    Chelsey drehte sich zu ihr um. »Komm schon, Maisie! Das ist okay!«
    Maisie trat einen Schritt vor und betrachtete den Fahrer stirnrunzelnd. Weil die helle Nachmittagssonne sie blendete, legte sie schützend eine Hand über die Augen und starrte in den Wagen. Der Talentsucher oder wer immer er war, saß ziemlich weit zurückgelehnt im Schatten, und sie konnte kaum Einzelheiten erkennen, aber trotzdem hatte er etwas an sich, etwas Bekanntes …
    Während sie ihn beobachtete, fiel ihre Unentschlossenheit von ihr ab. Sie merkte, dass es sie nicht interessierte, auf der Bühne zu stehen. Nicht, wenn sie dafür mit diesem Mann wegfahren musste. Der Wagen, Chelsey saß mittlerweile auf dem Beifahrersitz, blieb noch ein paar Sekunden stehen, dann rollte er an, ordnete sich in den lebhaften Verkehr auf der High Street ein und war fort.
    Allein auf dem Gehsteig stehend, sah Maisie ihm nach, als er verschwand. Sie war verwirrt, weil ihre Loyalität Chelsey gegenüber und die ständigen mütterlichen Ermahnungen ihren Kopf mit schrillen Dissonanzen füllten. Diesmal hatte Mutter gesiegt. Sie starrte dorthin, wo der Wagen abgebogen war, und dann wieder in das Café. Sie konnte die beiden jungen Frauen sehen, die Kunden bedienten. Was war, wenn sie hineinging und sagte – was? Meine Freundin ist gerade bei einem Mann eingestiegen, den sie kennt, und ich habe … ein schlechtes Gefühl dabei.
    Ja, klar.
    Maisie, der ein bisschen übel war, nahm ihre Tasche und ging weiter. Sie hatte ihn nicht richtig gesehen. Sie glaubte nicht, ihn in der Schule schon mal bemerkt zu haben. Aber sie wusste, dass sie ihn von irgendwoher kannte.

65
    Als Bernie am späten Freitagnachmittag ins KUF -Büro kam, wandte er sich an Kate, die in geselligem Schweigen mit Julian zusammensaß und stirnrunzelnd ihre Notizen durchlas.
    »Neuigkeiten für dich, Doc. Die Oberen haben Malins wegen Mordes an Jody in Untersuchungshaft genommen.«
    Obwohl Kate mit dieser Möglichkeit gerechnet hatte, war es ein

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