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Kalter Schlaf - Roman

Kalter Schlaf - Roman

Titel: Kalter Schlaf - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A J Cross
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Mollys Mom vorbeigefahren, um mir ihre Namen geben zu lassen.«
    »Wie geht es ihr?«
    Joe zuckte mit den Schultern. »So einigermaßen. Von ihr habe ich erfahren, dass Malins’ Leute junge Einheimische waren. Sie kennt zwei von ihnen. Beide inzwischen glückliche Familienväter. Ihres Wissens nach ohne Vorstrafen. Sie wohnen noch immer in der Nähe. Der dritte Mann ist 2003 umgekommen. Verkehrsunfall.«
    Er sah von einem zum anderen. »Nun, es ist nett, zurückzukommen und euch so schön spielen zu sehen. Möchte jemand Kaffee?«, fragte er.
    Kate nickte geistesabwesend. Sie hatte die Unterlagen aus der mit Luckman beschrifteten Box vor sich auf dem Tisch und sie schon größtenteils durchgesehen, ohne einen Hinweis darauf zu finden, dass Suzie jemals befragt worden war.
    »Suzie hätte mit den Ermittlern reden wollen. Sie hat daran gedacht, selbst Polizeibeamtin zu werden. Ihre Mutter hat gesagt, dass sie hergekommen ist, um sich über Aufstiegschancen zu informieren.«
    »Nichts gegen Mrs. Luckman, Doc, aber die tickt nicht mehr ganz richtig.«
    »Es ist einfach unerklärlich, dass sie keine Aussage gemacht hat.« Kate wandte sich an Bernie. »Die Polizei fordert Frauen aktiv dazu auf, gegen sie verübte Straftaten anzuzeigen, nicht wahr?«
    Bernie sah sie von der Seite an. »Du gibst wohl nie auf, was?«
    Er seufzte, rieb sich das Gesicht mit seinen Händen und nahm alle Geduld zusammen, die er am Freitagnachmittag noch aufbringen konnte. »Versuch mal, die Sache aus der Sicht der Polizei zu sehen, Doc. Was können wir tun, wenn eine Frau nicht mit uns reden will? Sollen wir sie etwa zwangsweise vorführen und darauf bestehen, dass sie ihre Aussage zu Protokoll gibt? Nach allem, was sie durchgemacht hat? Das würde den Frauenrechtlerinnen gefallen!«
    Kate runzelte die Stirn. »Ich finde nur …« Sie hörte auf, Schriftstücke in die Archivbox zurückzulegen, und hielt ein fast leeres Din-A4-Blatt mit der gedruckten Überschrift »Zeugenaussage« hoch. Darüber standen Suzie Luckmans Namen und Anschrift, ein Datum und ein Aktenzeichen.
    Sie spürte, wie ihr Puls schneller wurde. »Seht euch das an«, sagte sie leise und hielt das Blatt hoch, um es ihren Kollegen zu zeigen. »Suzie war also hier. Am Sonntag, den fünfundzwanzigsten Mai 1997. Seht ihr?«
    Joe und Bernie studierten das Blatt.
    »Wieso steht hier nichts außer Name, Adresse und Datum?«, fragte Kate.
    »Vielleicht hat sie kalte Füße bekommen«, antwortete Bernie. »Das kommt vor. Frauen, die das Opfer von Sexualverbrechern geworden sind, wollen eine Aussage machen – aber nach ein paar Minuten überlegen sie es sich anders. Sie merken, dass sie der Sache doch nicht gewachsen sind. Also gehen sie wieder.«
    Joe nickte zustimmend. »Das ist viel verlangt von Frauen, die das Opfer männlicher Gewalt geworden sind.«
    »Ihr beiden wisst immer auf alles eine Antwort«, sagte Kate unwillig, obwohl sie zugeben musste, dass die Erklärung einleuchtend klang.
    Bernie grinste. »Jetzt merkst du auch mal, wie sich das anfühlt.«
    Noch immer irritiert, stellte Kate sich vor, wie Suzie Luckman dieses Gebäude betrat, wie sie mit … Sie betrachtete das Blatt. Wer das Protokoll aufgenommen hatte, war nicht angegeben. Sie trank einen Schluck Kaffee, während Bernie sich von seinem Stuhl hochstemmte.
    »Wird Zeit, dass wir die Fliege machen, Corrigan.«
    Kate hob den Kopf, als Joe aufstand und seine Taschen nach Autoschlüsseln und Handy abklopfte.
    »Wohin?« Dann fiel ihr ein, dass Furman Joe und Bernie zum morgigen Tag der offenen Tür in der Zentrale der West Mercia Constabulary in Worcester abgeordnet hatte. Die beiden würden schon heute hinfahren und dort übernachten.
    Joe lächelte sie an. »Hör zu, Red – keine Dummheiten, während wir unterwegs sind. Ruh dich aus. Mach dir meinetwegen Notizen. Mal ein Malbuch aus. Bleib auf dem Teppich. Geh nicht über ›Los‹ hinaus. Kurz gesagt: Benimm dich anständig.«
    Sie sah zu ihm auf. »Mit anderen Worten: Ich soll hier die Stellung halten? Okay. Bis ich eine bessere Idee habe.«
    Er drohte ihr mit dem Zeigefinger. »Nein, nein. Keine Ideen.«
    Als sie gegangen waren, fiel Kate ein, dass sie Joe noch nichts von ihrer neuesten Theorie gesagt hatte. Über die Rose Road. Über Furman. Aber Bernie würde ihm davon erzählen.
    Als sie den Deckel der mit Luckman beschrifteten Box zuklappte, war sie in Gedanken bei den anderen Fällen. Sie wusste, dass hier etwas nicht stimmte. Sie griff nach dem Telefonhörer

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