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Kalter Schlaf - Roman

Kalter Schlaf - Roman

Titel: Kalter Schlaf - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A J Cross
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›Champagner‹ oder ähnlich fantasievoll.«
    »Dann ist er anscheinend aus London zurück. Und fährt gerade wieder weg.« Kate warf erneut einen Blick auf den Namen auf Amélies Zeugenaussage.
    Sergeant Roger Furman. Noch eine Information, die sie in ihre Theorie einbauen konnte.

67
    In den letzten fünf Minuten hatten weder Kate noch Bernie gesprochen. Kate ging zum Erfrischungsbereich, wo Bernie Teewasser aufgesetzt hatte. Sie lehnte mit verschränkten Armen an dem Hochschrank, hielt das Din-A4-Blatt in einer Hand und beobachtete, wie er den Tee zubereitete.
    »Ich muss mit dir reden, Bernie. Du musst mir zuhören – mich ausreden lassen, okay?« Er hielt kurz inne, dann nickte er. Kate holte tief Luft. »Zwischen den Entführungen und den Ermordungen von Molly und Janine besteht offenbar ein Zusammenhang. Aus der gleichen Zeit gibt es auch ein Vergewaltigungsopfer – Suzie Luckman.« Sie betrachtete ihre Schuhspitzen, dann sah sie wieder zu Bernie auf. »Jody Westbrooke ist ein Opfer desselben Täters, obwohl sie klein war und seinen Anforderungen nicht genügt hat.«
    Kate entfernte sich einige Schritte von Bernie, machte kehrt und kam wieder zurück.
    »Bernie, ich bin darauf gefasst, dass du mich paranoid oder verrückt nennst – vielleicht sogar beides –, wenn ich dir erzähle, was ich denke. Aber dies hier« – sie hielt die Fotokopie von Amélies Aussage hoch – »zwingt mich dazu zu sagen, was ich denke.«
    Sie machte eine Pause. Bernie hörte aufmerksam zu. Kate achtete darauf, nicht zu übertreiben, als sie fortfuhr:
    »Ich glaube, dass irgendjemand in diesem Gebäude direkt in das Schicksal dieser jungen Frauen verwickelt ist oder zumindest ein persönliches Interesse daran hat, unsere Ermittlungen zu behindern. In jedem unserer Fälle sind wir auf chaotische oder fehlende Akten gestoßen. Wir hören, dass Suzie Luckman eine Aussage in der Rose Road gemacht hat, aber wir können sie nicht finden. Wir haben keinen Grund anzunehmen, Tracey Thompson habe keine gemacht – aber können wir eine finden? Nein. Und Janines Tagebuch. Es war falsch abgelegt, und zwar bei den Archivunterlagen zur Vergewaltigung von Josie Kenton-Smith. Dort ist es offenbar von jemandem versteckt worden, der nicht damit gerechnet hat, dass wir einen Zusammenhang zwischen den Entführungen und den früheren Vergewaltigungen herstellen würden. Man könnte glauben, jemand versuche systematisch, unsere Ermittlungen zu behindern.«
    Bernie rieb sich seine Bartstoppeln. »Nehmen wir mal an, du hättest recht. Warum hat der Unbekannte dann das Tagebuch nicht einfach … verschwinden lassen?«
    Kate sah ihn an. »Weil er wie ein Polizeibeamter denkt, Bernie. Das Tagebuch ist ein Beweisstück, dessen Verschwinden sehr verdächtig wäre und viel zu viel Aufmerksamkeit erregen würde. Es musste zugänglich bleiben, damit es notfalls ›gefunden‹ werden konnte.«
    Sie betrachtete das Protokoll in ihrer Hand und schüttelte langsam den Kopf.
    »Als ich Gus und Al gebeten habe, Unterlagen über alte Fälle zu holen, kamen sie sofort mit den Unterlagen wieder zurück. Nur diese Fälle, unsere Fälle, sind nicht ordentlich abgelegt worden. Da kann ich nicht mehr an Zufall glauben.«
    Ihr Blick erfasste einzelne Wörter und registrierte, dass andere fehlten.
    »Und sieh dir jetzt mal an, wer Amélies Aussage zu Protokoll genommen hat. Hast du die Vergewaltigungen in deinem Tätigkeitsbericht für Furman aufgeführt?«
    Bernie nickte.
    »Also wusste Furman, dass wir uns damit befassen. Wenn ich es mir recht überlege, hat er uns sogar aufgefordert, sie zu ignorieren. Aber er hat niemals erwähnt, dass er selbst damit zu tun hatte.« Kate hielt Amélies Aussage hoch. »Auf diese Weise war er damit befasst.«
    »Vielleicht hat er es vergessen? Diese Sache liegt schon Jahre zurück.«
    Kate wies auf die Fotokopie. »Das ist noch nicht alles. Ich glaube Amélie, wenn sie sagt, sie habe dem Beamten gesagt, der Vergewaltiger habe einen Pferdeschwanz getragen. Natürlich glaube ich ihr das! Aber warum hat Furman dieses Detail im Protokoll weggelassen?«
    Bernie rieb sich kratzend über seine Bartstoppeln, während er über ihre Feststellung nachdachte.
    »Du behauptest also, dass Furman die Ermittlungen behindert?«
    »Das ist denkbar. Bisher können wir nur feststellen, dass Furman die Ermittlungen bei beiden Entführungen mit anschließendem Mord geleitet und in mindestens einem Fall wegen Vergewaltigung ermittelt hat, ohne uns die

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