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Kalter Schlaf - Roman

Kalter Schlaf - Roman

Titel: Kalter Schlaf - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A J Cross
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Seelenklempnerin noch, Wattsie. Hat sie dein kleines Problem schon gelöst?« Er biss von dem Donut ab, den er in der Hand hielt, und ließ sofort einen Schluck Kaffee folgen.
    Während Kate und ihre Kollegen sich an den großen Konferenztisch setzten, pflanzte Newt seinen beträchtlichen Hintern auf die Tischkante, und Sticky nahm neben Kate Platz.
    »Hey, Kate«, sagte er halblaut, aber doch so laut, dass die anderen es hörten, »hast du schon angefangen, unsere Gedanken zu lesen?« Er zog die Augenbrauen hoch und grinste sie an.
    »Sticky, ich würde deine jetzt lesen, wenn sie verständlich wären«, sagte sie und erwiderte sein Grinsen.
    Gelächter füllte den Raum. »Ich will dir ’nen Rat geben, Stick!«, rief Rand. »Kate spielt in einer ganz anderen Liga, mein Junge. Ein Gehirn von der Größe eines kleinen Planeten – viel größer als deine Walnuss.« Das wurde mit gutmütigem Lachen quittiert.
    Kate dachte an ihre ersten Reaktionen auf Szenen dieser Art und an die anfänglichen Schwierigkeiten, ihre eigene Reaktion richtig einzuschätzen, weil sie eigentlich nur die stets politisch korrekten Gespräche an der Universität gewöhnt war. Aber seit sie wusste, welche Art Humor sie von den Kollegen zu erwarten hatte, war sie ihnen durchaus gewachsen. Das hinderte sie allerdings nicht daran, Bernie zurechtzuweisen, wenn er wieder einmal etwas sagte, das sie für unpassend hielt.
    Weibliche Inkonsequenz? Und warum nicht?
    Plötzlich flog die Tür auf, und mehrere Leute, darunter auch Dr. Connie Chong, kamen herein. Kate sah die Pathologin mit hochgezogenen Augenbrauen an, und Connie reagierte darauf mit leichtem Lächeln. Die Atmosphäre in dem Konferenzraum hatte sich schlagartig verändert. Das war es, was Kate nicht gefiel. Diese offiziellen Besprechungen. Während sie die Neuankömmlinge betrachtete, nahmen alle wortkarg ihre Plätze ein.
    Chief Superintendent Gander saß am Kopfende des Tischs: ein Schwergewichtler mit roten Hamsterbacken, die über seinen Hemdkragen hingen. Er saß mit gefalteten Händen da und klopfte mit einem Bleistift rhythmisch auf die Tischplatte. Links neben ihm saß der Chef des Departments, Superintendent Al Bowen, ein stämmiger Waliser, mit dem Gander manchmal Golf spielte, und neben ihm der Chef der Kriminalpolizei, Superintendent Gus Stirling, ein freundlicher, liebenswürdiger Schotte, der zu feierlichen Anlässen in der Zentrale manchmal im Kilt erschien. Neben ihm hatte Inspector Roger Furman, der die KUF angelegentlich fixierte, Platz genommen. Mit diesen vier Männern hatte Kate seit Beginn ihrer Tätigkeit in der KUF nur selten Kontakt gehabt. Sie alle gehörten zu »den Oberen«.
    Dann ging die Tür erneut auf, und diesmal kamen Angehörige der verschiedenen forensischen Abteilungen herein, die Kate an der Umgehungsstraße gesehen hatte, darunter Matt Prentiss von der Spurensicherung, der weit älter als Ende dreißig wirkte, obwohl er noch keine vierzig Jahre alt war. Er nahm Platz, starrte vor sich hin und machte sein gewohntes mürrisches Gesicht. Neben ihm saßen Jake Brown, der einmal mit Kate hatte ausgehen wollen und sie jetzt geflissentlich ignorierte, und Dr. Wes Jacobs, der untersetzte, gelehrt wirkende Leiter des forensischen Labors. Kate hatte ihn nie anders als in seinem weißen Labormantel gesehen. Harry Creed, der zu einem cremeweißen Hemd eine schwarze Leinenjacke trug, lächelte Kate über den Tisch hinweg zu. Er sah müde aus, und sie vermutete, dass er mit Matt und den anderen Spusi-Leuten draußen an der Umgehungsstraße Überstunden gemacht hatte.
    Kates spärliche Kontakte zu den Oberen wurden nur dann wiederbelebt, wenn ein kalter Fall neu aufgerollt wurde. Deshalb saß sie jetzt hier und war dafür dankbar, dass der Vizekanzler der Universität ihre Arbeitsbelastung in diesem Studienjahr etwas verringert hatte, damit sie zusätzlich in dem Department für ungeklärte Fälle mitarbeiten konnte.
    Gander eröffnete die Sitzung zügig, indem er allen Anwesenden für ihr Kommen dankte und die Wiederaufnahme der Ermittlungen im Fall Molly Elizabeth James offiziell bekannt gab. Connie referierte knapp und effizient über ihre vorläufigen Erkenntnisse, die kaum über das hinausgingen, was sie Kate und ihren Kollegen bereits mitgeteilt hatte.
    Furman nutzte die Gelegenheit, um das Scheinwerferlicht auf die KUF zu richten, die er für sein persönliches Leben hielt, wie Kate recht gut wusste. Als er sich an ihre Kollegen und sie wandte, betrachtete

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