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Kalter Schlaf - Roman

Kalter Schlaf - Roman

Titel: Kalter Schlaf - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A J Cross
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sah einen nach dem anderen an.
    »Nachdem der Chief Super darauf besteht, dass Sie weiter diesem Team angehören, möchte ich, dass Sie« – dabei zeigte er auf Julian –, »dass Sie alle während der Neuermittlungen gemachten Aussagen auf Abweichungen von früheren Erklärungen kontrollieren und Lieutenant Corrigan darüber berichten. Letztes Mal haben Sie einigermaßen brauchbare Arbeit geleistet«, fügte er widerstrebend hinzu. »Lieutenant Corrigan, Watts und Sie können sich auf das Sammeln von Informationen konzentrieren.« Kate hatte er bisher nicht erwähnt. Niemand antwortete etwas. »Chief Superintendent Gander und ich haben über den Zeitrahmen gesprochen und uns auf eine Begrenzung auf vier Wochen geeinigt«, fuhr der Inspector fort. »Die Zeit läuft ab heute. Sollte es in einem Monat keine wirklichen Fortschritte, keine neuen Verdächtigen geben, die weitere Ermittlungen lohnen, wird der Fall James wieder geschlossen. Klar?«
    In der nun folgenden Stille starrte Kate ihn an und merkte, dass sie wütend war. Sie schüttelte den Kopf. »Für gründliche Neuermittlungen reichen vier Wochen niemals aus.«
    Furman ging nicht direkt auf sie ein. »Statt Entscheidungen von Vorgesetzten zu hinterfragen, muss diese Einheit zusehen, dass sie ihren Auftrag erfüllt.« Sein Blick streifte Kate. »Für Sie bedeutet das, dass Sie anfangen müssen, ›sich ins Denkschema des Täters hineinzuversetzen‹, oder was immer Sie …«
    Kate hatte für diesen Vormittag genug von ihm. »Das tue ich nicht«, sagte sie kalt.
    Jetzt sah er sie kurz an. »Ich habe angenommen, Sie …«
    »Bitte nehmen Sie nichts an, was mich betrifft.«
    Der Inspector ließ eine kleine Pause entstehen, bevor er antwortete: »Sie scheinen irgendein Problem mit den von mir festgelegten Parametern zu haben.«
    »Hier geht’s nicht um Parameter«, wehrte Kate ab, obwohl es natürlich genau darum ging.
    Er funkelte sie an, ohne ihr richtig in die Augen zu sehen, und grinste schief. »Solange diese Einheit existiert und ich ihr Chef bin, bestimme ich, was …«
    Weil Julian mithörte, bemühte Kate sich um einen positiv sachlichen Tonfall. »Tatsächlich sind Sie nicht mein Vorgesetzter«, stellte sie ruhig fest. »Ich bin keine Polizeibeamtin. Außer meiner Standesorganisation und meiner Universität hat mir niemand etwas zu sagen.«
    »Doch, das habe ich.« Furman sah Kate erstmals direkt an. »Für diese Einheit bin ich zuständig, und wer hier arbeitet, untersteht logischerweise mir.«
    In der warmen Luft knisterte Spannung. Niemand sprach. Kate hörte das Ticken der Wanduhr. Schließlich brach Furman das Schweigen.
    »Den ersten Zwischenbericht erwarte ich in sieben Tagen.« Er sammelte die Schlüssel und Papiere ein, die er zuvor auf dem Tisch abgelegt hatte, schlenderte zur Tür und verließ den Raum.
    Kate sprach als Erste. »Vermute ich richtig, dass wir alle erkennen, was er tut? Er sorgt dafür, dass die KUF nur oberflächlich ermitteln kann. Er ist ein eitler, egoistischer Idiot, der keinen blassen Schimmer von Menschenführung und null Interesse an diesem Fall hat.«
    »Bravo, Red! Nimm bloß kein Blatt vor den Mund!«
    Kate funkelte ihn an. »Ich hab dir gesagt, dass du mich nicht so nennen sollst.«
    Bernie musterte sie prüfend. »Dein Problem ist, dass du dich von ihm provozieren lässt, Doc. Es hat keinen Zweck, sich mit Leuten wie Furman einzulassen. Nimm dir lieber ein Beispiel an mir – versuch’s mit der indirekten Methode. In Furmans Anwesenheit bin ich ein Luchs …«
    »Was du nicht sagst! Und genauso clever, was?«, fauchte Kate.
    Julian, dessen Schultern zuckten, senkte den Kopf tief über seine Tastatur.
    »Was gibt’s da zu lachen?« Bernie warf seinen Zigarettenersatz auf den Tisch und rieb sich das Gesicht. »Ich habe das komische Gefühl, dass er versuchen wird, hier ein paar Umbesetzungen vorzunehmen, wenn wir’s nicht schaffen, diesen Fall aufzuklären. Das bedeutet, dass ich Geschichte bin. Oder als AVI ende.«
    Kate runzelte die Stirn.
    »Armer verdammter Infanterist«, übersetzte Joe.
    »Bevor ich wieder Streife fahren muss oder einen Schreibtischjob bekomme, würde ich sowieso aussteigen. Ich hätte zu Hause reichlich zu tun …«
    Kate sah, wie ernst Julian geworden war. »Irgendwas nicht in Ordnung?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Was ist mit mir, wenn Bernie recht behält? Mir gefällt es hier. Ich lerne durch die coole Arbeit mit Harry und seinem Team. Harry hat große Pläne für sein Team und will,

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