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Kalter Schlaf - Roman

Kalter Schlaf - Roman

Titel: Kalter Schlaf - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A J Cross
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das Vergrößerungsglas, dann gab sie es dem Sergeant. Nachdem er hindurchgesehen hatte, schüttelte er den Kopf, und sie wechselten einen verständnislosen Blick.
    Kate sprach als Erste. »Es sieht wie ein Stück starker Karton aus, aber Karton hätte bestimmt nicht so lange überdauert, nicht wahr?«
    Connie zuckte mit den Schultern. »Ich habe es mir unter dem Mikroskop angesehen. Eindeutig Karton, aber sehr haltbar. Stärker als gewöhnlich. Ursprünglich mit einer Schutzschicht überzogen, die jetzt mehr oder weniger zerfallen ist. Aber was, glaubt ihr, ist darauf zu sehen?«
    Bernie gab Kate das Vergrößerungsglas zurück.
    »Das Material selbst scheint ziemlich hell gewesen zu sein. Aber trotz der Verfärbung fällt dieser Fleck hier auf …« Kate zeigte auf die Stelle, die sie meinte.
    Bernie trat einen halben Schritt zurück, weil sein Magen aufbegehrte, als die Rede von einer Verfärbung war.
    »Sieht wie ein braunroter Fleck aus«, fuhr Kate fort. Sie sah zu Connie auf. »Offenbar ist er erst entstanden, als der Karton vergraben war. Ein Blutfleck? Oder … gehört er zur Karte selbst?«
    Bernie, dessen Magennerven weiter rebellierten, starrte Connie stirnrunzelnd an. »Wo hast du sie gefunden?«
    Sie lächelte ihm zu und klatschte mit ihren zierlichen Händen Beifall. »Eine Schlüsselfrage, Bernard.«
    Bernard . Kate sah, dass sein Gesicht wieder etwas Farbe bekam.
    »Das kann ich euch genau sagen.« Sie warteten. »Die Karte hat direkt auf dem Schädel gelegen. Auf dem Gesicht.«
    Kate machte große Augen. »Was soll das heißen, Connie? Dass dieses Ding, was immer es ist, dort hingelegt worden ist, bevor die Leiche begraben wurde?«
    Connie zuckte mit den Schultern. »So kategorisch möchte ich das nicht behaupten, aber der Anschein spricht dafür.«
    »Und die Abdeckung – die Maske – war darüber?«
    »So habe ich beides vorgefunden«, sagte die Pathologin vorsichtig.
    Kate trat etwas vom Tisch weg und kam dann zurück, um das Skelett und den kleinen Gegenstand nochmals zu betrachten. »Die Karte war also unter der Maske, als er sie begraben hat?«
    Connie hob abwehrend die Hände. »Wie schon gesagt, Katie, das war der Zustand, als ich sie am Fundort untersucht habe. Mehr kann ich nicht sagen.« Sie zeigte auf die Karte. »Welche Farbe dieser Fleck, den ihr bemerkt habt, ursprünglich hatte, lässt sich nur vermuten. Aber es muss eine kräftige Primärfarbe gewesen sein, wenn sie sich so lange gehalten hat. Ich denke, dass Rot ein guter Tipp wäre.«
    Kate, auf deren Stirn eine kleine senkrechte Falte stand, starrte das Fragment an.
    »Wozu? Zu welchem Zweck?«, murmelte sie vor sich hin.
    Connie brachte den kleinen Gegenstand an seinen Platz zurück und sagte: »Ich schicke die Karte zur Untersuchung ein. Was deine beiden letzten Fragen betrifft, Katie, dafür sind deine Kollegen und du zuständig.«
    Bernie hatte es eilig, Connies Totenreich zu verlassen und wieder zur KUF hinaufzukommen. Kate beobachtete, wie er sich im Erfrischungsbereich ein Glas Wasser einschenkte und mit einem Zug leerte. Sie ging durch den Raum, griff nach dem Telefonhörer und wählte eine Nummer.
    »Ich denke, dass die Zeit gut investiert ist, wenn ich heute Vormittag Dianne James besuche. Wir müssen mehr über Molly erfahren.«
    Während das Telefon klingelte, bemerkte sie eine rosa Telefonnotiz in dem Eingangskorb auf dem Tisch. Vom Empfang. Sie las die Mitteilung, dann sah sie auf.
    »John Cranham hat angerufen. Seine Firma ist ganz in der Nähe. Ich kann beide besuchen und …«
    Am anderen Ende meldete sich eine Frauenstimme.

13
    Vor der Tür des Einzelhauses stehend, die heiße Sonne auf dem Rücken, atmete Kate tief durch und drückte auf den Klingelknopf. Sie hörte, wie im Inneren des stillen Hauses ein Gong erklang. Danach nichts. Kate runzelte die Stirn.
    War Mrs. James vielleicht ausgegangen? Aber sie erwartete sie doch …
    Die Haustür ging langsam auf. Ihr Rahmen umgab Dianne James, die Mutter von Molly Elizabeth James.
    Kate wusste sofort, dass Jahre verzweifelter Hoffnung zunichtegemacht worden waren – das zeigte jeder Aspekt des Körpers, jeder Zug im Gesicht der armen Frau. Der Fund der goldenen Halskette und Bernies nachfolgende Bestätigung der Identifizierung hatten ihr den Rest gegeben. Kate öffnete den Mund, um sich vorzustellen, aber Mrs. James kam ihr zuvor.
    »Kommen Sie herein.«
    Dianne James wandte sich von der Tür ab, ging langsam ins Haus und ließ die Besucherin auf der Schwelle

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