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Kalter Schlaf - Roman

Kalter Schlaf - Roman

Titel: Kalter Schlaf - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A J Cross
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von einem zum anderen. »Hören Sie, Molly hat nie gesagt, das sei irgendwie unheimlich. Eher irgendwie, ich weiß nicht recht … altmodisch. Zum Beispiel war er deutlich älter als sie, und ich glaube nicht, dass sie jemals miteinander gesprochen haben. Sie hat nicht mal gewusst, wie er heißt.«
    Jessica runzelte leicht die Stirn. »Sie dürfen nicht glauben, da sei irgendwas gewesen … Molly hat immer nur darüber gelacht, wenn sie erzählt hat, dass sie einander zugewinkt oder sich angelächelt haben. Das hat sie nur erwähnt, weil sie’s … nett gefunden hat.«
    Joe nickte, dann sah er rasch zu seinem Kollegen hinüber.
    »Hatte Molly damals einen Freund?«, fragte Bernie.
    »Eigentlich nicht. Mit Jason hatte sie schon Schluss gemacht.
    »Wissen Sie, weshalb?«, fragte Joe.
    Der Säugling bewegte sich und greinte. Jessica wiegte ihn sanft. »Er war zu alt für Molly. Hat eigentlich immer nur gearbeitet. Aber das hat die Polizei damals alles gewusst. Das Problem war, dass er schon erwachsen war, während Molly wie wir alle noch ein Teenager war. Daher haben sie sich getrennt.« Sie zuckte kaum merklich mit den Schultern. »Ehrlich gesagt waren beide noch ziemlich unreif. Jason Fairley war, nun ja, eben ein Mann. Aber sie sind trotzdem gute Freunde geblieben. Wie ich schon erzählt habe, hat er Molly die Halskette mit ihrem Namen geschenkt.«
    »Und dieser ältere Kerl? Der aus der Coffee Lounge. War er ungefähr so alt wie Jason Fairley? Oder vielleicht sogar älter?«
    Jessica runzelte die Stirn, dann schüttelte sie den Kopf. »Tut mir leid, das weiß ich nicht. Ich habe ihn, wie gesagt, nie gesehen.«
    »Jason Fairley hat sich trotzdem weiter um Molly gekümmert? Ist ihr behilflich gewesen, obwohl sie sich getrennt hatten?«
    Die junge Frau starrte Bernie missmutig an. »Wenn Sie ›behilflich gewesen‹ sagen … er hat ihr kein Geld gegeben oder sonst was, aber ja, er hat sich um sie gekümmert. Weil sie weiterhin Freunde waren.«
    Joe nickte, um zu zeigen, dass er verstanden hatte. »Kommen Sie noch viel mit Samantha Wellings zusammen?«
    Jessica war sichtlich überrascht. »Samantha? Großer Gott, nein. Sie, ihre ganze Familie ist weggezogen – nach Bristol, glaube ich.«
    Sie fuhren in Joes Wagen in die Rose Road zurück.
    »Weiß nicht, wie’s dir geht, Corrigan«, murmelte Bernie, »aber dieser altmodische Kerl in dem Coffeeshop interessiert mich allmählich.«

21
    Später an diesem Dienstagabend half Kate ihrer Tochter, für eine Wohltätigkeitsveranstaltung in der Schule zugunsten von Flutopfern kleine Kuchen zu backen. Maisie war erst vor einer halben Stunde eingefallen, dass diese Veranstaltung morgen stattfinden würde. Aber Kate hatte sich nicht darüber beschwert, weil sie selbst spät heimgekommen war. Sie stellte die rosa Förmchen nebeneinander auf, und Maisie füllte sie mit einer Fertigteigmischung. Mugger stand an einem Bein des Küchentischs auf den Hinterpfoten und verfolgte aufmerksam Maisies Bewegungen.
    Sie kicherte. »Sieh dir Muggsy an, Mom! Du dumme Katze! Du magst Fisch und Huhn und … was mag er noch, Mom?«
    Kate antwortete: »Er mag fast alles. Aber es gibt Lieblingsgerichte.«
    Maisie steckte eine Fingerspitze in den Teigrest, beugte sich über den Tischrand und hielt sie Mugger hin. Der Kater leckte sie begeistert ab. Maisie lachte wieder. »Igitt! Seine Zunge ist rau wie Sandpapier!«
    »Los jetzt, Maisie, sie müssen in den Backofen. Zum Glück brauchen sie nicht lange.«
    Mutter und Tochter trugen je ein Backblech durch die Küche. Während Maisie an den Tisch zurückging, stellte Kate die Backzeit ein.
    »Hände, Maisie.«
    Missbilligend den Kopf schüttelnd, ging Maisie an den Ausguss, ließ Wasser über ihre Hände laufen und trocknete sie ab. Dann wühlte sie in einer Küchenschublade und kam mit einem Spachtel zu der Teigschüssel zurück.
    »Mom?«
    »Hm?«
    »Wie entscheidet Mugger, was ihm schmeckt? Woher weiß er, dass er Vögel und Mäuse und solches Zeug jagen soll?«
    »Ich glaube nicht, dass er sich bewusst dafür entscheidet.«
    Maisie ließ nicht locker. »Aber er weiß es, nicht wahr? Woher kommt das?«
    Kate stellte die ausgekratzte Teigschüssel in die Spülmaschine. »Dafür ist er geboren. Das haben Katzen schon immer getan, und Mugger ist keine Ausnahme.« Sie sah, dass ihre Tochter einen Keks kaute. »Gib ihm nicht noch mehr davon, Maisie, das ist schlecht für seine Zähne.«
    »Aber er mag sie, hab ich recht, Mugsy? Glaubst du, dass er schwer

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