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Kalter Schlaf - Roman

Kalter Schlaf - Roman

Titel: Kalter Schlaf - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A J Cross
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lernt? Dass er Nachhilfe gebraucht hätte? Vielleicht hat er die Lektion ›Katzen mögen keine Kekse‹ verpasst«, vermutete Maisie. Dann lachte sie, während sie den kleinen Kater streichelte.
    Kate beobachtete sie lächelnd. »Vieles von dem, was er tut, hat er bestimmt von seiner Mutter gelernt. Oder von jeder anderen ausgewachsenen Katze. Aber es geht nicht nur ums Lernen. Es geht auch darum, was Mugger ist . Er handelt instinktiv. Das liegt in seiner Natur. Sein Gehirn ist fest verdrahtet, damit er Kleintiere jagt, fängt und frisst.«
    Maisie runzelte die Stirn, nahm sich eine Merinokirsche aus der Schale auf dem Tisch und steckte sie in den Mund.
    »Und die Leute, mit denen du umgehst, die Schlimmes verbrochen haben … ist deren Gehirn auch fest verdrahtet?«
    Kate betrachtete ihre Tochter nachdenklich, während sie eine kleine Packung Glasur aufriss.
    »Das ist eine gute Frage, Maisie. Eine sehr gute Frage.«
    »Und wie lautet die Antwort?«
    Das Telefon im Wohnzimmer schrillte. »Das ist Chelsey wegen des Ausflugs morgen Nachmittag!« Maisie rannte zum Telefon, während Kate in der Küche zurückblieb und weiter über die Frage ihrer Tochter nachdachte.
    Fest verdrahtete Logik und Lernen. Für Tiere. Und für Menschen?
    Sie ging langsam durch die Küche, um sich davon zu überzeugen, dass die Türen verriegelt waren, blieb dann stehen und sah in den dunklen Garten hinaus.
    Eine sehr gute Frage.
    Aber sie hilft uns nicht wirklich, den Mörder von Janine und Molly zu finden. Und den von weiteren jungen Frauen, von denen wir vorerst nichts wissen.
    Kate hörte die Türklingel. Das musste Joe sein. Sie hatte ihn zu einem Glas Wein eingeladen.
    Dann ein Schrei von Maisie. »Mom, Joe ist an der Tür. Ich muss mein Zeug zusammenpacken.«
    »Komme schon«, sagte Kate, durchquerte die Diele und öffnete die Haustür. »Hi, komm herein«, sagte sie und registrierte Joes ausgeblichene Jeans und das Sweatshirt mit dem Aufdruck Go Red Sox!
    Sie wurde auf Bewegungen oben an der Treppe aufmerksam und sah hinauf, während aus der Küche ein gleichmäßiges leises Zischen ertönte. »Das brauchst du nicht alles, Maisie. Ihr übernachtet nur ein Mal. Komm, rein, Joe … oh Gott, die Kuchen!«
    Kate spurtete in die Küche. Joe folgte ihr in gemächlicherem Tempo, als Maisie die Diele erreichte.
    »Hi, Rotschopf. Ziehst du aus? Gehst du schon zur Universität?«
    Maisie kicherte. »Morgen früh verkaufen wir in der Schule Kuchen, um Leuten zu helfen, die durch die Überschwemmung alles verloren haben, und gleich anschließend fahren wir mit dem Bus in die Lickey Hills zu einer gesponserten Orientierungsübung, die absolut cool ist.« Maisie musste tief Luft holen. »Ich bin Führerin unseres Teams. Willst du uns fördern, Joe? Hier!« Aus dem Bündel in ihren Armen brachte sie eine Fördererverpflichtung zum Vorschein.
    Joe nickte gutmütig, griff lächelnd nach dem Vordruck. In der Küche nahm Kate die kleinen Kuchen von den Backblechen und stellte sie zum Abkühlen auf eine der Arbeitsplatten aus Granit.
    »Maisie, du musst die Glasur anrühren und …«
    »Mom, ich muss alles dieses Zeug einpacken … na gut, meinetwegen. Aber wo ist die Packung?«
    »Unter den vielen Klamotten, die du nicht brauchst, denke ich.«
    »Mom, hör bitte mal zu. Lauren Dagnell nimmt einen Koffer mit, ich schwör’s. Was hältst du davon, Joe? Ich brauche Sachen für eine Nacht und den ganzen nächsten Tag, und wir übernachten in diesem Jugendheim, in dem es vielleicht auch Jungen gibt.« Maisie ging mit der Glasur und den Merinokirschen zu den kleinen Kuchen hinüber, sah sich dabei aber erwartungsvoll nach ihm um.
    Joe begutachtete den Stapel Kleidungsstücke auf dem Küchentisch mit ernster Miene. »Nun, ich nehme nie weniger als drei Jeans, vier T-Shirts, einen rosa Pyjama und … ein Glas Marmelade mit, wenn ich aufs Land fahre.«
    Kate lächelte und gab ihm ein Glas Rotwein. »Was habt ihr heute noch getrieben, seit ich die KUF verlassen habe?«, fragte sie ruhig.
    »Wir sind zu Mollys Freundin Jessica Barnes – jetzt verheiratete Henderson – gefahren«, antwortete Joe ebenso ruhig, während sie Maisie nachsahen.
    Kate nickte. »Hat es was genützt?«
    »Hm. Mollys alte Freundin kommt gut zurecht.« Er sah, wie Kate sich auf die Unterlippe biss. »Und für Molly scheint sich tatsächlich ein etwas älterer Mann interessiert zu haben.«
    »Das will ich genau hören«, sagte Kate.

22
    Am Donnerstagmorgen war das zuletzt gefundene

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