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Kalter Schlaf - Roman

Kalter Schlaf - Roman

Titel: Kalter Schlaf - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A J Cross
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beigen Slacks aus dem Haus gegangen ist. Bei unseren neuen Ermittlungen hat ein Zeuge bestätigt, diese Personenbeschreibung bei der ersten Befragung kurz nach Mollys Verschwinden von den damaligen Ermittlern gehört zu haben.« Sie tippte auf die Fotos. »Sehen Sie sich die Bilder noch einmal an, Mr. Fairley. Kein Polohemd. Keine beigen Slacks. Molly hatte sich umgezogen.« Sie konzentrierte sich auf den Anwalt. »Ihr Mandant war dort. Jetzt möchten wir nur noch wissen, weshalb.«
    Whitehead gab sich bemüht geduldig. »Wie ich Ihnen schon erklärt habe, gibt es keinen Beweis dafür, dass …«
    In diesem Augenblick wurde dezent an die Tür geklopft. Kate stand auf, um sie zu öffnen. Draußen stand Whittaker mit einer Kurzmitteilung. Sie überflog sie rasch. Brannigan hatte die gewünschten Informationen geliefert. Er hatte nicht nur in seinen Unterlagen nachgesehen, sondern sich den Termin der Modenschau auch vom Herausgeber der Solihull News bestätigen lassen.
    Nach einem kurzen Blick zu Joe nahm Kate wieder Platz und konzentrierte sich auf Fairley. »Mr. Fairley, wir haben jetzt eine Bestätigung für den Termin der Modenschau.« Sie machte eine Pause. »Und es war die einzige, die John Lewis in Touchwood jemals veranstaltet hat.« Whitehead und sein Mandant schwiegen. »Diese Aufnahmen sind also am Tag von Molly James’ Verschwinden gemacht worden. Wir wissen auch, dass das irgendwann vor zwei Uhr nachmittags war. Davor hat Molly Freizeitkleidung getragen. Danach hat sie ihr Aussehen verändert …« Kate betrachtete die Fotos, was auch alle anderen taten. »Auf eine Weise verändert, die ich als ›formell‹ bezeichnen würde. Weiße Bluse, schwarze Hose, die Haare im Nacken zusammengefasst. Haben Sie eine Erklärung für diese Veränderung, Mr. Fairley?«
    Kate wartete. Das tat auch Joe neben ihr. Fairley bewegte sich eine halbe Minute lang nicht, dann beugte er sich zu Whitehead hinüber und flüsterte. Kate betrachtete angelegentlich die Zimmerdecke.
    Whitehead beugte sich leicht nach vorn. »Ich müsste mich bitte einen Augenblick allein mit meinem Mandanten beraten.«
    Draußen auf dem Flur gesellte Bernie sich zu Kate und Joe. Nach kurzer Pause fragte Bernie: »Also, was haltet ihr von ihm?«
    Kate lehnte mit verschränkten Armen an der Wand. »Er hat noch nicht so viel gesagt, dass ich zu einem Schluss in Bezug auf seine mögliche Beteiligung an Mollys Verschwinden gelangen könnte, aber sein Verhalten ist nicht gerade vertrauenerweckend.«
    Sie machte ein, zwei Schritte zur Seite, dann wandte sie sich wieder ihren Kollegen zu. »Im Augenblick denke ich an die Kurznachricht, die ich auf Mollys Schreibtisch gesehen habe, als ich ihre Mutter besuchte. Ihr erinnert euch daran? Ich habe ihre Bedeutung nicht gleich erkannt. Jetzt denke ich, sie könnte wichtig sein.«
    »Wie hat sie gleich wieder gelautet?«, fragte Bernie.
    »Jemand, der – oder die – nur das Kürzel ›J‹ benutzt hat, hat Molly geraten, hinzugehen und sich anzusehen, ›was im Angebot ist‹. So oder so ähnlich.«
    Joe machte ein zweifelndes Gesicht. »Mit Datum?«
    Kate schüttelte den Kopf.
    »Irgendeine Idee?«
    Sie nickte. »O ja!«
    Joe wechselte einen Blick mit Bernie, dann sah er wieder zu Kate hinüber. »Okay. Wenn wir wieder reingehen, machst du weiter.« Er warf einen Blick auf seine Uhr. »Sie haben lange genug Zeit gehabt. Los, wir gehen rein.«
    Joe und Kate gingen in den Vernehmungsraum zurück. Whitehead hatte eine undurchdringliche Miene aufgesetzt. Fairley wirkte vorsichtig. Und nervös.
    Wie vereinbart begann Kate. »Okay, Mr. Fairley. Haben Sie uns etwas zu sagen?«
    Fairley sah zu Whitehead hinüber, dann nickte er. »Darüber habe ich gerade mit Alan gesprochen. Ich war an dem bewussten Tag mit Molly zusammen, weil sie angerufen hat und sich mit mir treffen wollte.«
    Kate betrachtete ihn einige Sekunden lang mit hochgezogenen Augenbrauen. »Abgesehen von Ihrem Widerstreben, uns davon zu erzählen, haben Sie das auch bei den ersten Ermittlungen verschwiegen?«
    Fairley gab keine Antwort.
    »Wo waren Sie, als sie angerufen hat?«
    »In meinem Büro. Five Ways. Also bin ich schnell rübergefahren, nur um einen Kaffee mit ihr zu trinken.«
    Kate musterte Fairley prüfend. Sein Gebrauch des Wortes »nur« war ein kleiner Hinweis auf einen Versuch, seine Aktivitäten an jenem Tag herunterzuspielen.
    »Von Five Ways nach Solihull ist es ziemlich weit, um nur mal ›schnell rüberzufahren‹. Wozu?«
    Fairley

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