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Kalter Schlaf - Roman

Kalter Schlaf - Roman

Titel: Kalter Schlaf - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A J Cross
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zuckte mit den Schultern. »Nur um … sie zu sehen, versteh’n Sie.«
    »Hatten Sie damals noch ein Verhältnis mit Molly James?«, fragte Kate, die ihn genau beobachtete.
    Heftiges Kopfschütteln. »Nein. Wir sind ungefähr ein Jahr lang miteinander ausgegangen, aber damit war seit einigen Monaten Schluss … Ihre Mutter war dagegen. Ich bin … ich war ein paar Jahre älter als Molly. Ihre Mutter konnte mich nicht leiden.«
    Kate nickte. »Okay. Molly war damals nicht Ihre Freundin. Hatte sie einen anderen Freund?«
    Fairley schüttelte nochmals den Kopf. »Mol hatte keine Lust, sich auf eine andere Beziehung einzulassen.«
    Mol. Kate dachte an die Kurznachricht auf Molly James’ Schreibtisch. »Könnte sie einen Freund gehabt haben, den sie geheim gehalten hat?«
    Fairley schüttelte erneut den Kopf, schien sich diesmal seiner Sache sicher zu sein. »Nein. Mol war mir gegenüber immer offen und ehrlich. Sie hätte es mir gesagt, wenn sie jemanden kennengelernt hätte. Sie hat mir alles erzählt. Sie hat mir sogar von einem Kerl erzählt, den sie öfter in einem Coffeeshop im Einkaufszentrum gesehen hat – ohne ihn näher zu kennen. Sie hat mir erzählt, dass sie nie miteinander geredet haben.« Er zuckte mit den Schultern. »Sie haben nur … voneinander Notiz genommen, denke ich. Das war alles. Damit will ich sagen, dass sie sogar ihn erwähnt hat. Einen Niemand.« Er starrte Kate an, dann sah er auf seine gefalteten Hände hinunter.
    »Und Molly und Sie sind auch nach dem Ende Ihrer Beziehung Freunde geblieben?«
    Diesmal nickte Fairley nachdrücklich.
    Kate beobachtete ihn genau. »Okay, was halten Sie von folgendem Szenario? Sie haben sich auf Mollys Wunsch mit ihr getroffen, weil sie Sie um eine kleine Ermunterung, vielleicht etwas moralische Unterstützung gebeten hatte?«
    Fairley errötete leicht und sah wie hilfesuchend zu Whitehead hinüber.
    »Mr. Fairley, ich glaube, dass Molly an diesem Nachmittag mit jemandem verabredet war. Nicht mit Ihnen, mit jemand anderem. Dieser Termin war ihr offenbar wichtig, denn sie hatte ihr Aussehen verändert. Das bedeutet, dass sie von zu Hause zusätzliche Kleidungsstücke mitgenommen haben muss. Wir glauben, dass sie die in ihrem Ellesse-Rucksack hatte. Aber aus irgendeinem Grund hat sie niemandem – weder den Freundinnen, mit denen sie zusammen war, noch ihrer Mutter – von dieser Verabredung erzählt. Niemand sollte davon erfahren. Aber vielleicht Sie.«
    Noch immer keine Antwort von Fairley, der jetzt ziemlich unter Druck zu stehen schien.
    Kate musterte ihn forschend.
    »Denken wir mal über Folgendes nach«, schlug sie flüchtig lächelnd vor. »Welche Umstände hätten Molly dazu bewegen können, mit Freundinnen einkaufen zu gehen, sich umzuziehen und irgendwann Sie anzurufen?«
    Wieder nur Schweigen.
    »Wissen Sie, was ich glaube, Mr. Fairley?«
    Er machte ein Gesicht, als würde er das lieber nicht erfahren.
    »Mehr als eine Person, die Molly damals gekannt hat, hat davon gesprochen, dass sie immer in Geldnöten war.« Fairley sah Kate rasch an, dann senkte er wieder den Blick. »Ich glaube, dass Mollys Termin an diesem Tag ein Vorstellungsgespräch wegen eines Jobs war.«
    Der Anwalt runzelte die Stirn, als sein Mandant trocken schluckte und sich nach vorn beugte. »Das hatte nichts mit mir zu tun.«
    Kate betrachtete ihn kühl. »Das dürfte sogar stimmen, Mr. Fairley, denn Sie waren vermutlich nicht ihr Gesprächspartner. Für ein Vorstellungsgespräch mit Ihnen hätte sie sich nicht umziehen müssen. Molly und Sie waren alte Freunde.« Sie studierte seinen Gesichtsausdruck. »In ihrem Schlafzimmer habe ich eine Kurznachricht gesehen, die meiner Meinung nach nur Sie ihr geschrieben haben können.«
    Whitehead sah überrascht zu Fairley hinüber, dessen Miene sich verfinsterte.
    Kate fuhr fort: »Als Molly Sie angerufen hat, wussten Sie schon von dem Vorstellungsgespräch und mit wem es stattfinden würde, denke ich. Aber zu Ihrem Pech scheinen Sie nach heutigen Erkenntnissen der Letzte gewesen zu sein, der unmittelbar vor Mollys Verschwinden mit ihr zusammen war. Oder wissen Sie vielleicht etwas anderes?«
    Fairley war blass, als er zu seinem Anwalt hinübersah.
    Kate fing einen Blick von Joe auf und nickte. Der Lieutenant schaute Fairley in die Augen.
    »Sie müssen uns sagen, mit wem Molly sich treffen wollte, Mr. Fairley. Sofort.«
    Sie beobachteten, wie Fairley und Whitehead sich flüsternd berieten, woraufhin der Anwalt energisch nickte. Fairley

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