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Kalter Schlaf - Roman

Kalter Schlaf - Roman

Titel: Kalter Schlaf - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A J Cross
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sah zu Joe und Kate hinüber.
    »Ihre Mom wollte sie auf keinen Fall arbeiten lassen. Sie sollte sich auf ihr Studium konzentrieren. Aber Mol wollte Geld verdienen.« Er musterte Joe und Kate sorgenvoll, dann starrte er wieder seine Hände an.
    Kate beobachtete ihn scharf. »Während Sie überlegen, was Sie uns noch erzählen wollen, Mr. Fairley, können Sie uns vielleicht bestätigen, dass Sie nie eine junge Frau namens Janine Walker gekannt haben?«
    Whitehead schien erneut eingreifen zu wollen, aber Fairley ignorierte ihn.
    »Nein. Niemals. Ganz sicher nicht.«
    Kate ließ ihn nicht aus den Augen. »Okay. Also, was ist mit der großen Frage, die Sie noch beantworten müssen, Mr. Fairley?« Die Atmosphäre in dem Raum knisterte. »Bei wem hatte Molly James an dem bewussten Tag einen Termin?«
    Ohne von seinen Händen aufzusehen, nannte Fairley ihnen einen Namen.

28
    Es war 17:45 Uhr, als der Anruf vom Empfang im KUF -Büro einging. Bernie nahm ihn entgegen. »Er ist hier.« Als er, Joe und Kate hinter sich, mit schweren Schritten zur Tür ging, wandte Bernie sich aufgeregt zu ihnen um. »Alles an einem einzigen Tag! Wir haben Fairley als jemanden, der uns interessiert, vielleicht sogar als Verdächtigen. Und nun dies hier. Es wird mir ein Vergnügen sein, die Befragung zu übernehmen.«
    Der Vorgeladene erwartete sie in dem Besprechungszimmer in der Nähe des Empfangsbereichs. Als die drei Kollegen eintraten – Joe und Bernie setzten sich ihm gegenüber, Kate nahm an einer Seitenwand des Raums Platz –, musterte John Cranham sie kühl, ohne etwas zu sagen. Er hatte es nicht für nötig gehalten, zu dieser Befragung durch die KUF seinen Anwalt mitzubringen. Bernie kam sofort zur Sache.
    »An dem Tag, an dem Molly James verschwunden ist, hatten Sie einen Termin mit ihr. Wir wissen, dass Sie an diesem Tag schon frühmorgens von einer Geschäftsreise zurückgekommen sind. Erzählen Sie uns von Molly.«
    Kate beobachtete Cranham aufmerksam. Der elegant gekleidete Mann ließ kein Unbehagen erkennen. Er warf Bernie einen verächtlichen Blick zu, sah dann zu Joe hinüber und wandte sich zuletzt an Kate. Er lächelte ihr zu. »Ich kann Ihnen nichts erzählen. Weil sie nicht gekommen ist.«
    Er zog seine Hose hoch und schlug die Beine übereinander. Aus dem Augenwinkel nahm Kate wahr, dass er glänzend schwarze Slipper mit Ledersohlen trug.
    Sie fragte: »Wieso haben Sie das bisher nicht erwähnt, Mr. Cranham?«
    Nach einem Blick zu ihren Kollegen hinüber, vermutete Kate, von allen Anwesenden sei keiner entspannter als Cranham. Er zuckte mit den Schultern und bedachte sie mit einem Lächeln, das unter anderen Umständen entwaffnend hätte sein können.
    »Weil ich das völlig vergessen hatte. Hören Sie, wir reden von Dingen, die fast ein Jahrzehnt zurückliegen. Es war mir einfach entfallen. Das verstehen Sie doch?«
    Bernie ging nicht auf seinen lockeren Tonfall ein. »Bei den ursprünglichen Ermittlungen haben Sie erklärt, nicht mal im Lande gewesen zu sein«, sagte er streng. »Das haben Sie auch uns gegenüber behauptet. Bis Sie noch mal darüber nachgedacht haben.«
    Cranham konzentrierte sich auf einen fast unsichtbaren Fussel am Ärmel seines Maßanzugs. »Ja. Und dann habe ich meinen Irrtum berichtigt«, antwortete er gelassen.
    Danach folgte eine kurze Stille, in der Kate nur Bernies Atemzüge hörte.
    Joe brach das Schweigen. »Was soll dieses Verwirrspiel, Mr. Cranham? Warum haben Sie uns bei der Richtigstellung Ihres Irrtums nicht auch erzählt, dass Molly an diesem Tag einen Termin bei Ihnen hatte?«
    Cranham wirkte irritiert. »Es gibt kein ›Verwirrspiel‹. Das habe ich Ihnen schon gesagt. Ich hatte das alles völlig vergessen. Außerdem war es ein Nicht-Ereignis. Sie ist nicht gekommen.«
    »Wann ist Ihnen dieser Termin mit ihr plötzlich wieder eingefallen?«, fragte Bernie.
    Cranham grinste gelassen. »Nach Dr. Hansons Besuch in unserem Ausstellungsraum.« Er sah sie nacheinander an. »Wollen Sie mir vorwerfen, dass ich versäumt habe, einen Termin zu erwähnen, den ich vor Jahren mit einer jungen Frau vereinbart habe, um ihr vielleicht einen Job anzubieten, die sich aber nicht mal die Mühe gemacht hat, ihn wahrzunehmen oder abzusagen?« Seine Miene war hochmütig, als er seine gepflegten Hände betrachtete.
    Kate spürte eine Hitzewelle durch ihren Körper pulsieren. Sie hätte ihn am liebsten geohrfeigt.
    Joe beugte sich leicht nach vorn. »Entscheidend ist, dass Sie uns nichts gesagt haben, als

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