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Kalter Schlaf - Roman

Kalter Schlaf - Roman

Titel: Kalter Schlaf - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A J Cross
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und Janine Walker gefunden worden sind.«

30
    Igor ließ sie in die Stille der Abteilung Autopsie herein. Connie saß an einem Labortisch und begutachtete im Licht einer starken Lampe einen Gegenstand, den sie mit einer Pinzette festhielt. Ihr offener Laborkittel ließ ein enges hellgrünes T-Shirt und einen kniekurzen schwarzen Leinenrock sehen. Sie schob ihre Brille in ihr schwarzes Haar hoch, winkte die Neuankömmlinge zu sich heran und schüttelte den Kopf, als Bernie an den Spender für Overalls treten wollte. »Nur Handschuhe, Bernard.«
    Die drei kamen auf Connie zu und zogen dabei Latexhandschuhe an.
    »Also, KUF , wollt ihr sehen, was ich auf Janine Walkers Skelett gefunden habe?«
    Kate hatte Mühe, sich nach dem Auftritt mit Furman zu konzentrieren.
    Connie legte den kleinen Gegenstand in eine Metallschale unter der starken Lampe. Sie traten näher. Ein weiteres Rätsel.
    Connie sah zu den drei ernsten Gesichtern auf. »Ein Stück Pappe, das Ähnlichkeit mit dem bei Molly James gefundenen hat, aber diesmal gibt’s mehr dazu zu sagen. Seht es euch genau an.«
    Sie befolgten ihre Aufforderung.
    »Ich erkenne eine Art Muster … oder Markierungen.« Kate zeigte auf eine Stelle. »Hier. Zwei Kreise nebeneinander. Und einen langen Strich. Alle drei in Schwarz.«
    Bernie setzte seine Lesebrille auf, um das Fragment zu begutachten. »Ich kann nichts damit anfangen. Wie steht’s mit dir, Corrigan?«
    Joe beugte sich tiefer darüber. »Sieht wie Buchstaben aus«, sagte er nach einigen Sekunden. »Ein Wort.«
    Connie sah von einem zum anderen. »Ich habe einige Informationen über das bei Molly James gefundene Teil. Das Labor hat es untersucht und mir einen Bericht geschickt.«
    Sie ging rasch zu ihrem Schreibtisch und kam mit einem einzelnen Blatt Papier zurück.
    »Es besteht aus Karton. Nichts Aufregendes. Ziemlich häufig vorkommendes Material. Wesley Jacobs beschreibt den Aufbau folgendermaßen.« Sie las aus dem Bericht vor. »›Mehrere zusammengeklebte Lagen Papier … ein übliches Herstellungsverfahren … sehr robuste Qualität … zusätzliche Papierlagen.‹ Er hat die Annahme bestätigt, der Karton könnte ursprünglich dick beschichtet gewesen sein. Wäre er nicht besonders stark und zusätzlich beschichtet gewesen, hätte er sicher nicht so lange überdauert. Wes bestätigt auch, dass Farbspuren gefunden wurden, die von einem wasserfesten Filzschreiber stammen. In diesem Fall von einem« – sie drehte das Blatt um – »roten Stift.«
    Sie deutete auf das vor ihnen liegende Fragment. »Dies hier scheint mir im Aufbau sehr ähnlich zu sein.«
    »Okay, wozu wird starker Karton im Allgemeinen verwendet?«, fragte Kate.
    Connie zeigte auf den Bericht in ihrer Hand.
    »Nach Auskunft von Wes dient besonders starker, steifer Karton oft zur Anfertigung von Schildern. Von vorläufigen Hinweisschildern. Karton in dieser Qualität wäre auch stark genug für sehr provisorische Reparaturen an Stellen im Innenbereich von Gebäuden, die in naher Zukunft dauerhaft instandgesetzt werden müssten.«
    Sie sah zu Joe hinüber.
    »Ich stimme dir zu, dass die Spuren auf diesem Fragment zu einem Wort gehören. Diesmal mit schwarzem Stift geschrieben.« Nach einem erneuten Blick auf den Karton fügte sie hinzu: »Ich sehe zweimal den Buchstaben O und danach einen kräftigen Abstrich. Falls es noch weitere Buchstaben gegeben hat, sind sie längst verschwunden.«
    »Hat irgendwer eine Idee, was das heißen könnte?«, fragte Kate.
    »Keinen blassen Schimmer. Was machst du da?«, fragte Joe.
    »Ich zeichne die Buchstaben in mein Notizbuch ab.«
    Als sie gehen wollten, folgte die Pathologin ihnen mit verschränkten Armen zur Tür. »Ich habe gehört, dass es Stunk gegeben hat.«
    »Schon?«, fragte Kate.
    Connie betrachtete sie mit schief gelegtem Kopf. »Katie, eure ganze Etage hat alles aus erster Hand mitbekommen. Harry hat mich angerufen und mir davon erzählt.« Sie wirkte besorgt. »Ich halte viel von der KUF und fürchte, dass sie sich Furman zum Feind gemacht hat. Außerdem müsst ihr euch bei den Medien vorsehen, da sie jetzt von diesen beiden jungen Frauen und den neuen Ermittlungen wissen.«

31
    An diesem Mittwochnachmittag kam Kate mit gemischten Gefühlen nach Hause. Auch wenn sie die Nachwirkungen der Auseinandersetzung mit Furman noch spürte, hatte sie andererseits das Gefühl, die KUF komme mit ihren Ermittlungen voran. Sie ging durch das stille Haus nach hinten und machte die Terrassentüren auf, um

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