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Kalter Tee und heiße Kuesse

Kalter Tee und heiße Kuesse

Titel: Kalter Tee und heiße Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma van Harten
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fröhlicher.
    „Lies vor.“ Magnus war aufgeregt.
    Lena schüttelte den Kopf. „Ich kann … kann nicht sprechen. Kannst … kannst … du … du das bitte … machen …“ Sie schob Magnus den Papierstapel zu. Der griff sich die erste Seite und las laut vor: „… ist geplant, das Werk der Autorin Lena Sanders mit dem Arbeitstitel Septembersonne im Verlag Kemper & Nachfolger zu veröffentlichen. Der Verlag zahlt der Autorin einen Vorschuss in Höhe von zwanzigtausend Euro. Erscheinungstermin ist September 2007 …“
    Er ließ die DIN-A4-Blätter zögernd sinken.
    „Ja …“, sagte er langsam, „ja …“ Er schaute Lena an und lächelte breit. „Dann hat sich ja tatsächlich die ganze Aufregung gelohnt.“ Und Lena stand auf, rannte um den Tisch und flog in seine ausgebreiteten Arme.

EPILOG
    Dezember 2006
    Lena stand in ihrer Wohnung, die so aussah, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Überall standen nicht gepackte, halb gepackte und ganz gepackte Umzugskartons herum, die sie zu allem Überfluss auch noch vergessen hatte zu beschriften. In der Küche konnte man keinen Fuß mehr vor den anderen setzen, das war allerdings Kais Schuld. Er hatte sich angeboten, Lena beim Ausmisten und Packen zu helfen. Leider hatte sie zu spät gemerkt, dass Fabrizios Lover viel zu gern hortete. Wollte Lena eine alte Teekanne wegwerfen, meinte Kai, die könne man doch noch gebrauchen, warf sie eine Packung Nudelfertigsoße in den Müll, die seit acht Jahren abgelaufen war, meinte Kai, das sei lediglich das Mindesthaltbarkeitsdatum, die Soße sei bestimmt noch einwandfrei in Ordnung. Er machte Lena wahnsinnig. Alle fünf Minuten rief Fabrizio an und fragte, ob denn alles nach Plan laufe. In drei Stunden wollte er mit dem Umzugswagen anrücken und den gemeinsam mit Kai, Magnus, Lena, Charlotte, Bernhard und Johanna beladen. Magnus hatte den Vorschlag gemacht, eine Umzugsfirma zu beauftragen, aber davon wollte Kai nichts wissen: „Die klauen wie die Raben“, wehrte er ab. „Und zum Schluss ist die Hälfte weg. Ich werde alles organisieren.“ Lena und Magnus hatten den Vorschlag dankbar angenommen, und nun wuselte Kai seit Tagen herum und stiftete nur noch mehr Verwirrung.
    Lenas Handy piepste. Magnus hatte eine SMS geschickt: „Morgen Abend um diese Zeit sind wir in unserer Wohnung! Am Wochenende gehen wir am Strand spazieren. Ich freu mich drauf. Kuss M.“
    Lächelnd tippte Lena „Und ich mich erst!!!“, bevor sie das Handy beiseitelegte, zum Fenster ging und runter auf die Straße blickte. Vor ein paar Wochen noch hatte sie gedacht, dass ihr eintöniges Leben einfach immer so weiterlaufen würde. Hier was texten, da eine Kampagne, kein Mann, noch nicht mal Sex. Und nun? Nun war alles anders. Ihr Buch würde im nächsten Jahr erscheinen, sie hatte einen tollen Mann, genauso tollen Sex und musste gar nicht mehr texten und auch keine Kampagne mehr erfinden. Wobei die Dickie-Dick-Kampagne ein voller Erfolg gewesen war. Sie hatte sogar eine Prämie bekommen, weil die Marke eine Umsatzsteigerung von fast fünfzig Prozent hatte. Trotzdem wollte sie sich zukünftig ausschließlich dem Schreiben widmen. Und … ja, irgendwann Kinder haben. Bernhard hatte sie letztens schon zur Seite genommen und sie augenzwinkernd gefragt, wann er denn damit rechnen könne, Großvater zu werden. Aber Lena hatte nur gelacht und gemeint, man solle nichts überstürzen. Trotzdem musste sie an diesem Tag die ganze Zeit darüber nachdenken, wie ihre und Magnus’ Kinder wohl aussehen würden. Oh, Magnus wäre mit Sicherheit ein wunderbarer Vater. Ein Vater, der die Hosenbeine hochkrempelte und mit seinem Sohn einen Staudamm baute. Ein Vater, der vor Eifersucht kochen würde, käme seine Tochter mit ihrem ersten Freund nach Hause.
    Fröhlich summend, drehte sie sich um und packte einen weiteren Karton zu Ende. Aus der Küche ertönte Kais tiefe Stimme. Er führte immer Selbstgespräche und bemitleidete sich mit Worten wie: „Womit hab ich denn das verdient? Da sind ja noch mal zwölf Teller im Schrank“, oder „Wozu braucht man eigentlich so viele Töpfe?“
    Das Telefon klingelte. Es war Frauke. „Seid ihr noch nicht unterwegs?“, wollte Lenas beste Freundin in Kiel wissen.
    „Gegen Abend geht’s los“, beschwichtigte Lena sie. „Wenn du so gegen neun in der neuen Wohnung bist, wäre das klasse.“
    „Klar. Ich bring noch ein paar Leute zum Helfen mit. Ach, Lena, ich freu mich so, dass du nach Kiel ziehst.“
    „Ich mich auch! Du, ich

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