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Kalter Zwilling

Kalter Zwilling

Titel: Kalter Zwilling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Shepherd
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kann.« Die junge Frau im weißen Schwesternkittel schüttelte streng den Kopf. »Sie können gerne mit dem Arzt sprechen, aber hier unterliegt alles der ärztlichen Schweigepflicht und ohne richterlichen Beschluss wird er Ihnen keine Auskunft geben!«
    Oliver Bergmann blickte sie bettelnd aus blauen Augen an und versuchte, die Schwester mit seiner Polizeimarke zu beeindrucken. Er hatte es nicht abwarten können. Ohne weiter nachzudenken, war er in den nächsten Zug gesprungen. In Frankfurt an der Oder konnte ihn nichts mehr halten. Er war sich sicher, auf einer vielversprechenden Spur zu sein und nur per Telefon konnte er wenig ausrichten. Er musste wissen, ob Ronny Hammerschmidt gemeinsam mit seiner Frau in der Kinderwunschklinik Köln behandelt worden war.
    Sein Handy klingelte. Es war Klaus. »Oliver, es gibt schon wieder einen Toten. Diesmal hat es einen gewissen Professor Neuhaus erwischt. Und jetzt rate einmal, an welcher Universität er tätig war.«
    Oliver hielt den Atem an. »Universität zu Köln«, brachte er knapp hervor. Die Schwester horchte auf und blickte ihn böse an.
    »Richtig. So viele Zufälle kann es doch gar nicht geben, oder? Hast du schon etwas herausgefunden?«
    Oliver warf der Schwester einen ebenso bösen Blick zu und antwortete: »Nein. Ich habe eine Schwester gebeten, mir Auskunft zu erteilen, aber ihr ist es offensichtlich egal, ob sie die Polizeiarbeit behindert!« Entrüstet plusterte sich die junge Frau vor ihm auf. »Sie können sich doch nicht über alle Regeln hinwegsetzen!«
    Oliver Bergmann baute sich vor dem Tresen auf. »Kennen Sie Professor Neuhaus?«
    »Was geht hier vor?« Die Stimme kam von hinten und Oliver drehte sich um. Ein Arzt mit rundem Gesicht und Nickelbrille stand vor ihm. Oliver holte seine Polizeimarke hervor und hielt sie ihm direkt vor die Nase. »Ich habe Fragen zu Professor Neuhaus und zu einem möglichen Patienten.«
    Die Augen des Arztes weiteten sich für einen kurzen Moment, dann sagte er: »Kommen Sie mit. Hier entlang.«
    Oliver folgte ihm ins Sprechzimmer und nahm auf dem Stuhl vor dem Schreibtisch Platz.
    »Warum interessieren Sie sich für Professor Neuhaus?«, fragte der Arzt ohne Umschweife.
    »Nun, Sie kennen ihn ja offensichtlich und anhand ihrer Reaktion muss ich wohl keine weiteren Erklärungen geben.«
    Der Arzt fuhr sich nervös mit der Hand über seinen kahlgeschorenen Schädel. »Ich habe es heute Morgen erfahren. Es ist eine schreckliche Tragödie.« Er schluckte, sichtlich betroffen. »Wissen Sie, Frau Hartweg von der Anmeldung weiß noch nicht Bescheid. Die Klinikverwaltung hat vorerst nur die leitenden Oberärzte informiert und um absolute Diskretion gebeten, bis wir Näheres erfahren.«
    Oliver nickte verständnisvoll. »Woher kannten Sie Professor Neuhaus?«
    »Er war mein Mentor. Er hat die Kinderwunschklinik gemeinsam mit dem Biologen Hans-Peter Mundscheit aufgebaut.«
    »Die beiden haben zusammengearbeitet?« Oliver spürte, dass er auf der richtigen Fährte war. »Wie lange?«
    »Oh, das ist schon über zwanzig Jahre her. Es war lange vor meiner Zeit. Aber es müssen einige Jahre gewesen sein.«
    Oliver Bergmann lehnte sich über den Schreibtisch. »Ich brauche ihre Hilfe. Es ist sehr wichtig, um mit den Morduntersuchungen voranzukommen. War ein gewisser Ronny Hammerschmidt mit seiner Frau in Ihrer Klinik zur Behandlung?«
    Der Arzt zuckte zurück. »Das unterliegt der ärztlichen Schweigepflicht.«
    Oliver Bergmann nickte. »Ich weiß, aber mir läuft langsam die Zeit davon.«
    Der Arzt zögerte einen Moment. Dann begann er, die Tastatur seines Computers zu bearbeiten. »Sie versprechen mir, dass Sie mit einem richterlichen Beschluss zu mir zurückkommen?«
    »Darauf können Sie sich verlassen. Alles was Sie mir jetzt sagen, betrachte ich als vorläufig. Es bleibt unter uns, bis Sie mir das Ergebnis offiziell mitteilen können.«
    Der Arzt holte tief Luft. Es war ihm deutlich anzusehen, dass er sich in seiner Haut nicht wohlfühlte und zwischen Pflichtbewusstsein und Hilfsbereitschaft hin- und hergerissen war. Oliver konnte dieses Gefühl nur allzu gut nachvollziehen.
    »Sie waren beide hier in Behandlung. Das ist mittlerweile dreizehn Jahre her. Die Behandlung dauerte fast zwei Jahre, war am Ende jedoch erfolgreich. Frau Hammerschmidt hat Zwillinge zur Welt gebracht.«
    »Wissen Sie, ob die Kinder gesund sind?«
    Der Arzt runzelte die Stirn. »Nein, das kann ich Ihnen nicht sagen. Wir beenden unsere Aufzeichnungen mit der

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