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Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Titel: Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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brauchte nicht lange nachzudenken: »Er hatte sich ein Hirschgerüst ausgesucht, wie Sie es nennen, und zwar das, das am nächsten bei Northfield zu finden ist. Hat damit beabsichtigt, den Schock noch zu vergrößern. Wollte die Leiche der Frau direkt vor den Augen ihrer Nachbarn zur Schau stellen. Als wir ihn in der Gegend dort aufgespürt hatten, ist er hierher gefahren.«
    Anderson senkte den Kopf und sagte: »Wissen Sie, ich bin ein guter Christ und glaube an die Auferstehung. Ich akzeptiere Jesus Christus als den Gestalter meines Lebens, und ich weiß, dass ich eines Tages Rechenschaft vor ihm ablegen muss. Aber ich sage Ihnen, wenn ich dieses … dieses gottverdammte Dreckschwein … in die Finger bekäme, ich würde ihm eigenhändig den Kopf abschneiden.«
     
    Sloan kam zurück. »Das ist etwas, das ich nicht noch mal in meinem Leben sehen möchte«, sagte er leise.
    »Du hättest nicht herkommen sollen«, erwiderte Lucas. Er machte Sloan mit Anderson bekannt, und Anderson sagte: »Ich muss mir das ja wohl auch ansehen.« Er ging den Hang hinauf.
    Lucas und Sloan standen schweigend beisammen, dann fragte Sloan: »Was jetzt?«
    »Wir machen einfach weiter«, antwortete Lucas. »Ihn unter Druck setzen. Er mordet jetzt in schnellerer Folge. Auf dem Weg hierher habe ich Elle angerufen; sie sagt, er würde vor dem geistigen Zusammenbruch stehen, die Kontrolle über seine eigenen Handlungen verlieren … Wir müssen innerhalb weniger Tage mit einem weiteren Toten rechnen.«
    »Wenn es so ist, wie wir annehmen … wenn es zwei Personen sind … Meint Elle, beide würden vor dem Zusammenbruch stehen?«
    »Sie glaubt nicht, dass es zwei Personen sind. Oder wenn
doch, dann hätten sie ihre Persönlichkeiten ineinander verzahnt. Der eine habe die Persönlichkeit des anderen mit übernommen.«
     
    Wieder ein langes Schweigen zwischen den beiden, während Cops an ihnen vorbei den Hang hinauf- oder herunterstiegen. »Ich komme nicht dahinter, wie er es schafft, uns aus dem Weg zu gehen«, sagte Lucas schließlich.
    »So ist es doch gar nicht - wir haben ihn ja in der vergangenen Nacht beinahe erwischt«, erwiderte Sloan.
    »Aber nur beinahe«, brummte Lucas.
    Sloan sagte: »Ich sehe eine Möglichkeit, wie er uns entgehen kann. Nehmen wir an, er hat so was wie einen geschlossenen Van. Eine Frau sitzt am Steuer. Sie kommen an eine Straßensperre, er versteckt sich, unter einem Teppich oder sonst was, im Laderaum, und niemand entdeckt ihn, während die Frau einen Ausweis vorzeigt, und man winkt sie durch. Wir mussten alles schnell organisieren und haben nicht festgehalten, wen wir überprüft haben. Es müssen hunderte von Fahrzeugen sein, die wir letzte Nacht im ganzen Süden des Staates angehalten haben.«
    »Nein, es war kein Van. Es war ein kleiner SUV, ein Subaru oder so was. Hatte breite vertikale Rücklichter.«
    Nach einer weiteren Pause sagte Sloan: »Ich weiß nicht, was ich jetzt noch sagen könnte.« Und dann fügte er hinzu: »Ich rede Scheiße, schwafle dummes Zeug …«
    »Beim nächsten Mal halten wir nicht nur alle in Frage kommende Fahrzeuge an, wir notieren uns auch die Nummernschilder und lassen sie durch den Computer laufen. Mal sehen, ob dabei was rauskommt«, sagte Lucas.
    Sloan schüttelte den Kopf: »Mann …«
    »Was zum Teufel können wir denn sonst tun?«, blaffte Lucas. »Schau dir doch die Leiche der Frau da oben an! Was sollen wir machen, verdammte Scheiße?«

    Sloan sagte: »Der Gedanke, dass wir auf das nächste Opfer warten müssen, ist unerträglich. Notieren tausender Nummernschilder … Es muss etwas Besseres geben als das.«
     
    Auf dem Weg nach Hause läutete Lucas’ Handy. Die Nummer auf dem Display besagte, dass der Anruf vom Carol kam. »Ja?«
    »John Hopping Crow sagt, er muss Sie persönlich sprechen, und zwar sofort«, erklärte Carol mit ganz besonderer Betonung des sofort. »Ich habe ihm gesagt, dass Sie unter erheblichem Stress stehen und die ganze Nacht nicht zum Schlafen gekommen sind. Er sagte, ich zitiere: ›Das ist mir scheißegal! Selbst wenn er einen Schuss in die Eier abgekriegt hätte, sagen Sie ihm, er soll nirgends sonst hingehen, sondern sofort zu mir kommen!‹ Zitat Ende. Er wollte mir nicht sagen, worum es geht.«
    »Haben sie die DNA von einem zweiten Mann entdeckt?« Das war das Einzige, was Lucas sich als bedeutsam genug für eine solche Aktion vorstellen konnte.
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte Carol. »Er sagte, er warte in seinem Büro auf Sie. Er

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