Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman
Nase, breitete sich über das ganze Gesicht aus. Er ignorierte ihn,
biss auf die Zähne. Eine Bewegung rechts von ihm … Unbewusst fuhr sein Kopf in diese Richtung. Nichts mehr zu erkennen. Eine Kuh?
»Zaun«, sagte er laut. Er fuhr jetzt leicht bergab parallel zu einem Zaun. Das Licht der Scheinwerfer erfasste nichts als Dunkelheit. Eine Anhöhe vor mir, dachte Lucas, und einige Sekunden danach überquerte er den Hügelkamm.
Er sah die Scheinwerfer des flüchtenden Wagens wieder vor sich, auf dem unebenen Boden wild auf und ab zuckend, bergab holpernd, hinunter in eine Senke, die aussah wie ein Riss im Gelände. Er war jetzt näher dran, nur noch rund zweihundert Meter, aber er konnte die Bauart des Wagens immer noch nicht klar erkennen, sah nur das über die Felder streichende Scheinwerferlicht.
Schneller, immer schneller fahren, weiter aufholen, noch mehr Gas geben …
»Durchhalten, durchhalten!« knurrte er vor sich hin.
Noch ein Hügel, noch ein Hügelkamm vor ihm, und der Wagen verschwand aus der Sicht, um dann wieder aufzutauchen, langsamer fahrend, aber besonders wild holpernd, um dann plötzlich wieder schneller die nächste Anhöhe hinaufzurumpeln. Der Mann hatte es geschafft, das Tal zu durchqueren, aber er war jetzt nur noch hundert Meter entfernt, die Rücklichter waren nun deutlich als Ovale zu erkennen. Lucas griff nach dem Handy, fand es nicht auf dem Beifahrersitz.
»Verdammt!« Das Telefon war in den Fußraum gefallen, und Lucas konnte es nicht sehen.
Der Wagen vor ihm wurde langsamer, schwänzelte heftig, bewegte sich dann wieder schneller voran, weg von Lucas, aber jetzt nur noch siebzig Meter voraus, weniger als die Länge eines Footballfelds.
Lucas sah die dunkle Linie im Scheinwerferlicht einen Moment zu spät. Der Riss im Gelände, an dem der flüchtende
Wagen vorhin so besonders wild geholpert hatte. Ein Bach?
Er stieg auf die Bremse, und der Truck rutsche eine kurze, aber steile Böschung hinunter, schlug hart auf, und Wasser spritzte gegen die Windschutzscheibe. Er trat das Gaspedal durch, und der Wagen machte einen wilden Satz, schlitterte zur Seite. Er riss das Lenkrad nach links, prallte gegen die jenseitige Böschung, und der Truck kam mit einem heftigen Ruck zum Stehen. Er gab Gas, aber die Räder drehten durch. Sandboden, dachte er. Er setzte zurück, richtete den Wagen frontal gegen die Böschung aus, ging aufs Gas, aber die Räder drehten wieder durch. Zurück, neuer Versuch, jetzt fast in Panik - der Flüchtende drohte zu entkommen. Wieder kein Erfolg. Er war aufgeschmissen. Wie hatte der andere Mann es geschafft, über den Bach zu kommen?
Er griff ins Handschuhfach, holte eine Taschenlampe heraus, stieg aus, hinein in knöcheltiefes Wasser, sah sich die Situation an. Der Truck steckte in einem schmalen Bachbett fest, einem kaum zwei Meter breiten, trägen Wasserlauf in einer rund zehn Meter breiten Senke. Rundum nichts als Sand.
Als er den Lichtstrahl auf die jenseitige Böschung richtete, entdeckte er Traktorspuren, die aus dem Bach die Böschung hinaufführten. Er hatte sie übersehen, als er den Truck in das Bachbett gelenkt hatte.
Er sprang wieder in den Truck, setzte zurück, sah die Traktorspuren im Scheinwerferlicht, steuerte sie an, erreichte sie mit manchmal durchdrehenden Rädern, gab Gas, und es ging hoch, die Böschung hinauf. Wie bei dem anderen Wagen kam es zu einem wilden Holpern, aber schließlich hatte er wieder festen Boden unter den Rädern. Aber er hatte drei oder vier Minuten verloren.
Er fuhr den Hügel hinauf, so schnell es ging. Die Traktorspur bog plötzlich scharf ab, und er erinnerte sich, dass
der verfolgte Wagen an dieser Stelle das Tempo verlangsamt und geschwänzelt hatte, um dann der Spur zu folgen. Kurz dahinter erreichte die Spur den Highway, auf dem er vorhin die Lichter von Fahrzeugen gesehen hatte.
Auch jetzt waren vereinzelt Fahrzeuge auf der Straße nach Westen und Osten unterwegs. Das Navigationssystem verriet ihm, dass er zurück auf dem Dennison Boulevard war.
Was jetzt?
Er schaute in beide Richtungen, erinnerte sich an das Handy. Er fand es unter dem Beifahrersitz, gab die Nummer der Northfield-Zentrale ein.
Was jetzt? Er sagte laut »Scheiße!« und wandte sich nach Westen, gab Gas.
Den Northfield-Cops sagte er: »Der Flüchtende ist querfeldein gefahren. Ich bin auf dem Dennison Boulevard, weiß aber nicht, wo genau. In der Nähe des James Trail. Fahre nach Westen …«
»Wir haben ein paar Leute da unten, aber sie
Weitere Kostenlose Bücher