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Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Titel: Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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sind östlich von Ihnen. Wir dirigieren sie zu Ihnen hin.«
    Lucas holte alles aus dem Truck heraus, jagte an einem Toyota Corolla und zwei Pick-ups vorbei, und dann tauchen die Lichter von Northfield vor ihm auf.
    »Scheiße, verdammte Scheiße!« Lucas hämmerte mit den Handballen auf das Lenkrad. Northfield war eine große Stadt mit unendlich vielen Fahrzeugen aller möglichen Typen. Der Mann war ihm entwischt.
     
    Sie hörten jedoch von diesem Mann.
    Um halb drei am Morgen, als Lucas wieder in der Polizeizentrale in Northfield herumsaß, rief ein aufgelöster Ignace an: »Pope hat gerade angerufen. Aber er wollte nicht mit mir sprechen. Er will Ihre Handynummer haben. Er hat nicht gesagt, warum. Ich habe ihn angelogen und gesagt, ich
hätte sie nicht, könnte sie aber rausfinden. Er hat gesagt, er würde fünf Minuten warten, dann würde er sein Handy in den Straßengraben werfen. Sie haben noch vier Minuten, um sich zu entscheiden.«
    »Geben Sie ihm meine Nummer«, sagte Lucas.
     
    Lucas rief auf einem der Telefone der Northfield-Zentrale das Koordinierungsbüro an und sagte: »Pope wird mich in wenigen Minuten über ein Handy anrufen. Finden Sie dieses Handy. Sie haben meine Handynummer. Er wird wahrscheinlich wieder Petersons Handy benutzen. Findet dieses verdammte Handy! Findet raus, von wo aus er es benutzt!«
     
    Und dann rief Pope an.
    »Agent Davenport«, sagte er mit schleppender Stimme. Er sprach langsam, wispernd, wie Ignace es beschrieben hatte. Lucas versuchte, der Stimme auf den Grund zu kommen: heiser, mittlerer Tenor. Könnte es eine Frauenstimme sein? »Sie waren das, der mich da durch diesen Bach gejagt hat, nicht wahr?«
    Lucas zuckte erstaunt zusammen und fragte, was ihm jedoch sofort dumm erschien: »Wo … wo sind Sie?«
    »Hier draußen in den Wäldern, wo ich immer bin. Miz Peterson ist noch okay. Na ja, sie würde das anders sehen, nehm ich an. Ich hab sie vorm Abendessen ein bisschen durchgefickt. Und nach dem Abendessen. Und zum Nachtisch noch mal. Sie ist hier bei mir. Wollen Sie mal mit ihr reden?«
    Keine Frau. Eine Frau würde bestimmt nicht so reden, es sei denn, sie war sehr geschickt darin, sich zu verstellen. »Hören Sie, Mann, Sie brauchen unsere Hilfe …« Wieder so eine dumme Bemerkung.
    »Nix da, mir geht’s prima. Ich dachte vorhin schon, man
würde mich schnappen, diese ersten beiden Cops, und dann Sie. Als ich entwischt war, hab ich die Cops im Polizeifunk über Sie reden hören; sie haben gesagt, Sie hätten Ihren Truck in dem Bach beinahe ruiniert. Wie ist das denn passiert? Ich hab die Spur einfach richtig erwischt, denk ich. Hab sie vorher nicht gesehen, reines Glück.«
    »Hören Sie, Mr. Pope …«
    »Keiner hat mich Mr. Pope genannt, als ich meinen Arsch noch in St. John’s hatte … Aber was ist, wollen Sie nicht mit Miz Peterson reden? Sie hat die ganze Zeit über hinten im Wagen gelegen. Hier … Miz Peterson, ein Cop ist dran. Reden Sie mit ihm …«
    Man hörte ein klatschendes Geräusch, als ob jemandem mit der flachen Hand ins Gesicht geschlagen worden wäre, dann die Tenorstimme: »Red mit ihm, du Miststück«, und dann die raue, trockene Stimme einer Frau: »Bitte … bitte helfen Sie mir …«
    »Das reicht«, sagte Pope mit seiner Wisperstimme. »Wir müssen weiter.« Und dann: »Also, es hat Spaß gemacht, mit Ihnen zu reden, Agent Davenport, aber ich muss jetzt auf Wiedersehen sagen.«
    »Sie müssen …«
    Klick.
     
    Lucas rief das Koordinierungsbüro an, schrie ins Telefon: »Von wo?« Und bekam die Antwort: »Das Mobiltelefon ist in Owatonna. Es gehört Carlita Peterson. Er hat einen Bogen um Sie geschlagen und ist dann geradewegs nach Süden gefahren.«
    »Setzt alle Leute dorthin in Bewegung, schnell, schnell!«
    »Schon passiert, jeder verfügbare Mann.«
     
    Fünf Stunden später holperte Lucas im Truck über einen Feldweg westlich von Owatonna, als ihm die Zentrale einen
Anruf des Sheriffs des Blue Earth County ankündigte. Es klickte ein paarmal in der Leitung, dann wurde er durchgestellt: »Lucas, hier ist Gene Nordwall. Ich bin südlich von Mankato, ein Stück westlich von Good Thunder …«
    »Gene, irgendwas gehört?«
    »Ja, wir haben sie gefunden«, sagte Nordwall.
    »Ihr habt sie gefunden?«, rief Lucas. »Lebt sie?«

FÜNFZEHN
    W ayne’s Four Corners Inn war ein verschachtelter weißer Bau auf dem Kamm eines Hügels, auf dem sich die Blue Earth County Streets 122 und 131 kreuzten. Vor dem Gebäude standen zwei funktionslose

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