Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Titel: Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
Vom Netzwerk:
reden …«
    »Hmmm …«
     
    Die äußere Tür glitt auf, als sie sich ihr näherten. Sie traten hindurch, kamen in den Zwischenraum vor dem Käfig, und
die Tür schloss sich hinter ihnen. Cale hatte sie telefonisch angekündigt, und nachdem sie nun zwischen den beiden Panzerglastüren eingeschlossen waren, öffnete jemand im Inneren des Käfigs eine Tür, und Jansen führte sie hinein.
    »Wir wollen uns ein paar Bänder ansehen, Leute«, sagte Jansen zu den drei Sicherheitsbeamten im Käfig, zwei Frauen und einem Mann. »Dr. Cale hat euch ja verständigt. Nur wir drei schauen uns die Bänder an, ihr bleibt auf euren Posten.«
    »Wonach suchen Sie?«, fragte der männliche Wärter.
    »Keine Ahnung«, antwortete Sloan freundlich. »Wir beobachten die ›Großen Drei‹, alles Mögliche kann hilfreich sein.«
    »Hier entlang«, sagte Jansen und führte sie in einen anschließenden kleinen Raum. An einer der Wände waren rund drei Dutzend kleine Monitore und einige größere aufgereiht. Nur die Hälfte davon war eingeschaltet.
    »Wir überwachen die Isolationszellen permanent und zeichnen alles auf«, erklärte Jansen. »Wir überwachen auch fortlaufend die so genannten ›Beobachtungszellen‹, in die Insassen gebracht werden, bei denen ein Selbstmordrisiko besteht, ebenso die ›Risikoinsassen‹ wie die ›Großen Drei‹, unabhängig von ihrem Aufenthaltsort. Der Rest der Kameras zeichnet das Geschehen in den Fluren und Aufenthaltsräumen und so weiter auf, um sofort Abweichungen vom Normalverhalten entdecken zu können.«
    »Wir interessieren uns ausschließlich für das Geschehen um die ›Großen Drei‹ in den vergangenen drei Tagen«, sagte Lucas.
     
    Unter häufiger Nutzung des schnellen Durchlaufs hatten sie in zwei Stunden die Bänder mit den »Großen Drei« durchgearbeitet. Die drei Schwerverbrecher hatten keinerlei Privatsphäre: Sie benutzten die Toilette, masturbierten, schliefen,
aßen, schrien unter dem ungerührten Auge der Kamera. Anfangs übte das wahrscheinlich noch eine voyeuristische Faszination aus; nach zwei Tagen hatten sie jedoch nur noch den Wunsch, dass es eingestellt wurde. Die Langeweile war quälend, und Lucas entwickelte ein gewisses Verständnis für Chase’ Wunsch, sterben zu dürfen. Lucas achtete auf Lücken im Band, Stellen, an denen es unterbrochen worden sein könnte. Soweit sie sehen konnten, hatte niemand etwas über den Mord an Carlita Peterson weitergegeben.
    »Könnten sie ein Codewort verabredet haben, das ihnen sagte, dass der Mord geschehen war?«, fragte Sloan. Jansen sah ihn von der Seite an, mit einem Blick, der diese Frage als idiotisch abstempelte, und Sloan sagte schnell: »Okay, kein Codewort.«
    »Aber es muss irgendwas in dieser Richtung sein«, sagte Lucas. Er hatte sich die Namen aller Leute notiert, die die Sicherheitszone betreten hatten; die Liste enthielt rund dreißig Namen.
    »Jede Person, die Sie da drin gesehen haben - fast die Hälfte aller Mitarbeiter -, weiß, dass ihre Bewegungen aufgezeichnet werden«, sagte Jansen.
    »Man kann sie nicht sehr deutlich sehen, es sei denn, sie bewegen sich direkt vor der Kamera«, sagte Lucas. »Gibt es Aufnahmen aus einem anderen Blickwinkel?«
    »Ja, am Ende des Flurs ist ebenfalls eine Kamera installiert.«
    »Sehen wir uns doch mal deren Aufzeichnung an.«
    Sie brauchten zehn Minuten, um sich im Schnelldurchlauf drei Tage des Kommens und Gehens von Mitarbeitern der geschlossenen forensischen Klinik anzuschauen. »Ich komme nicht von dem Gedanken los, es müsste mit dem Essen zusammenhängen«, sagte Sloan. »Es ist das Einzige, was regelmäßig in die Zellen reingeht.«
    Sie dachten einen Moment darüber nach, dann sagte Jansen:
»Nehmen wir einmal an, einer der Essenszusteller hat auf einen kleinen Papierstreifen geschrieben, was passiert ist, und hat diesen Zettel dann in den Kartoffelbrei gesteckt …«
    »Richtig. Schauen wir uns also mal speziell die Leute an, die das Essen gebracht haben.«
    Sieben verschiedene Personen hatten in den vergangenen drei Tagen das Essen gebracht. Die jeweilige Mahlzeit wurde auf einem Metalltablett durch die Klappe in der Tür in die Zelle geschoben. »Man braucht einen Zettel nicht einmal in den Kartoffelbrei zu stecken - man braucht ihn nur auf das Tablett zu legen, wenn man die Nahrung durch die Klappe schiebt«, sagte Sloan. »Die Kameras würden das nicht deutlich genug erfassen.«
    Sie sahen den »Großen Drei« beim Essen zu, was ihnen keine außergewöhnlichen

Weitere Kostenlose Bücher