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Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Titel: Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Erkenntnisse vermittelte außer der einen, dass Biggie schlechte Manieren hatte und fast so viel mit den Fingern aß wie mit dem Besteck.
    »Okay«, seufzte Lucas schließlich. Er war entmutigt. »Vielleicht ist es das nicht. Verdammt, ich dachte, ich wär auf was gestoßen, das uns weiterbringt.«
    »Wie wäre es, wenn ich zu Biggie gehe und Petersons Namen fallen lasse?«, fragte Jansen. »Oder bei allen dreien? Ich könnte ganz nebenbei den Namen erwähnen. Mal sehen, was dabei rauskommt.«
    »Gute Idee«, erwiderte Lucas. »Aber bei Chase kommt nichts raus, er hat heute Morgen völlig durchgedreht.«
    »Er ist inzwischen über den Berg und auf dem Weg zurück zu seinem üblichen Zustand«, sagte Jansen. »Wenn ich jetzt zu ihm gehe, erwische ich ihn wohl noch vor dem nächsten Zusammenbruch. Sie können sich das von hier aus live anschauen.«
    Lucas nickte. »Dann mal los.«

     
    Es war Chase, der es offenbarte … Jansen ließ die Einwegscheibe zurückgleiten und fragte: »Wie geht es Ihnen? Schläfrig?«
    »Mann, ich sterbe«, winselte Chase. »Ich geh aus wie eine Glühbirne, ich geh einfach aus.« Er legte die Hände an die Seiten seines Kopfes und presste sie dagegen. »Warum ist das so mit mir, Mr. Jansen?«
    »Das wissen wir nicht, Mann.« Ein Hauch von Mitgefühl schwang in Jansens Stimme mit, und Chase schien es zu spüren.
    Er sagte, immer noch mit den Händen an den Seiten des Kopfes: »Wenn ich doch nur, wenn ich doch nur … Wenn ich doch nur mal für ein paar Stunden hier rausdürfte …« Er klang verzweifelt, wie ein Mann, der kurz vor dem Verdursten steht.
    »Das wird schwierig sein, nach dieser Sache mit Peterson. Der Direktor beharrt darauf, Sie, Lighter und Taylor in Isolation zu halten. Das mag nicht fair sein, aber …«
    Lucas fand Jansens Vorgehen gut; die Erwähnung des Namens geschah wirklich ganz nebenbei, als Teil eines anderen Gedankens, war die Rosine im Reispudding … Chase nahm die Hände vom Kopf, seine Gesichtszüge hellten sich auf, und seine dünnen Lippen verzogen sich zum Grinsen eines Mannes, der einen Witz auf Lager hat. »Sie wissen von der Sache? Wie er sie sich gegriffen hat …?«
    »Ich habe die üblichen Geschichten gehört«, sagte Jansen unverbindlich. Er blickte zur Seite, als ob ihm klar sei, dass er nicht mit Chase über dieses Thema reden sollte.
    »Er hat’s so cool gemacht … Er hat sie die ganze Nacht durchgefickt. Er hat sie gefesselt, und er hat dieses Seil um ihren Hals geschlungen wie ein verdammtes Zaumzeug bei’nem Pferd, und so hat er sie die ganze Nacht durchgefickt. Sechs, sieben, acht Mal. Die Schlampe konnte am Morgen kaum mehr gehen. Er hat sie weggebracht, aus dem Wagen
gerollt, sie war total nackt. Und dann hat er zu ihr gesagt: ›Du hast hundert Meter Vorsprung, und dann komm ich hinter dir her.‹
    Sie ist losgerannt, hinein in den Wald.« Chase drückte sein Gesicht jetzt gegen die Glasscheibe; es war nur Zentimeter von Jansens Gesicht entfernt.
    »Sie hat geschrien, aber es war keiner da draußen, der sie hören konnte. Er hat sie bei diesem dicken Baum eingeholt, und sie ist drum herumgerannt, wollte den Baum zwischen sich und ihn bringen. Aber er hat sie erwischt, und da war ein Bach, und sie ist reingefallen, und da hat er sich auf sie gekniet, zwischen die Schulterblätter, und dann hat er ihren Kopf an den langen schwarzen Haaren hochgerissen und ihr mit dem Rasiermesser die Kehle aufgeschlitzt. Und wissen Sie, was er dann gemacht hat? Er hat diesen Siegesschrei ausgestoßen, er hat geschrien …«
    Und Chase schrie, mit zurückgeworfenem Kopf, weit geöffnetem Mund, glasigen Augen … Und dann taumelte er zurück auf sein Bett, wie vom Blitz getroffen, und seine Zunge hing aus dem Mund, sein Körper bebte, und unverständliche Worte sprudelten aus seiner Kehle.
    Jansen verschwand aus dem Sichtfeld der Kamera, und sie hörten seine Stimme draußen im Flur. Er rief wohl nach medizinischer Hilfe für Chase.
    Sloan sagte: »So was kriegt man nicht alle Tage zu sehen.«
     
    Sie gingen zurück zu Cales Büro, und Lucas sagte: »Sie haben die Nachricht irgendwie erhalten. Bis ins Detail. Auf den Bändern war nichts zu sehen oder zu hören, also ist sie nicht mündlich übermittelt worden. Sie muss ihnen schriftlich mit dem Essen zugestellt worden sein. Wir haben eine Liste der Leute, die während der Essenausgabe anwesend waren. Sieben Pfleger, drei Therapeuten. Darüber hinaus
waren zwei Ärzte und zwei weitere Therapeuten während

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