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Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Titel: Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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der Beobachtungszeit im Flur und haben irgendwann in dieser Zeit mit den ›Großen Drei‹ gesprochen.«
    »Verdammt!«, knurrte Cale. »Ich sehe schon vor mir, wie man oben auf dem Capitol das Kreuz für die Schuldigen aufstellt.« Er schwang wieder den Drehstuhl herum und blickte aus dem Fenster. »Und ich kann es einfach nicht glauben. Ich kenne Dr. Hart seit zehn Jahren, er ist ein netter Mann. Das Gleiche gilt für O’Donnell, trotz seiner langen Haare und dieses modischen Gehabes. Dr. Sennet ist manchmal ein bisschen streitlustig, aber er ist ein guter Therapeut.«
    »Mein Interesse gilt O’Donnell, Sennet und Halburton«, sagte Lucas. »Sie waren mehrmals zugegen, wenn das Essen ausgegeben wurde.«
    Cale drehte sich zurück, sah die beiden an, schüttelte den Kopf. »Einen Vorschlag kann ich noch machen: Wir können vielleicht darauf hoffen, dass das, was in die Zelle reingegangen ist, sich noch dort befindet. Sie könnten einen Zettel mit einer Nachricht die Toilette hinuntergespült oder aufgegessen haben, aber manchmal … Leute wie diese behalten so etwas manchmal als Andenken, als Trophäe. Wenn wir sie genauestens körperlich überprüfen, dann in freie Isolationszellen sperren und ihre jetzigen Zellen bis ins Kleinste auseinander nehmen, könnten wir vielleicht auf etwas stoßen, das uns weiterbringt.«
    »Sehr gut, machen Sie das«, sagte Lucas. »Wir können Ihnen dabei sicher nicht helfen, aber ich würde inzwischen gerne die Personalakten der erwähnten vierzehn Leute kopieren und mit nach St. Paul nehmen. Und ich hätte gern auch Kopien von den Bändern, wenn das möglich ist - vielleicht haben wir etwas übersehen, weil wir sie uns im Schnelldurchlauf angesehen haben.«
    »Ich veranlasse das«, sagte Cale. Er stemmte sich schwerfällig
aus seinem Drehstuhl hoch und sagte: »O heiliger, allmächtiger Gott …«
     
    Lucas rief im Büro des Sheriffs des Blue Earth County an und gab die neuen Informationen weiter - dass Peterson in einem Bach ermordet worden war, an einer so einsamen Stelle im Wald, dass niemand ihre Schreie hören konnte; wegen der Suche nach einem weißen Wagen könne man jedoch davon ausgehen, dass der Mörder es nicht gewagt hatte, mit der Leiche im Wagen weite Strecken zu fahren.
    Also: ein Bach in der Nähe des Fundorts der Leiche.
    Danach half er Sloan beim Fotokopieren der vierzehn Personalakten. Cale organisierte inzwischen die Durchsuchung der Zellen. Er kam zu ihnen zurück, als sie etwa die Hälfte der Kopierarbeit erledigt hatten, und er berichtete, dass sie die »Großen Drei« und ihre Zellen gleichzeitig durchsuchen und auch sämtliche Körperöffnungen der Verbrecher berücksichtigen würden.
    »Wir nehmen jedes Stück Stoff aus den Zellen, einschließlich ihrer Kleidung und der Matratzen, auch alle Bücher, einfach alles, und wir zerlegen es in seine Einzelteile.«
    »Wie lange wird das dauern?«
    »Noch etwa eine Stunde. Ich habe sechs Mitarbeiter dazu eingesetzt. Biggie war sauer, Taylor tat so, als ob es ihm egal sei, und Chase ist geistig weggetreten. Ich überlege, ob ich ihn in die medizinische Abteilung verlegen soll.«
     
    Sie überbrückten die Wartezeit mit dem Überfliegen der Personalakten. Dann kam Cale zurück, schüttelte den Kopf: »Nichts. Gar nichts.«
    »Sie sind sicher, dass Ihnen nichts entgangen sein kann, nicht wahr?«
    »Ja, ich bin sicher. Sie wollen bestimmt nicht wissen, wo wir überall rumgestochert haben …«

    Lucas atmete tief durch, klopfte sich auf die Knie und stand auf. »Dr. Cale, wir danken Ihnen. Sie waren uns eine große Hilfe. Wir haben mit diesem Besuch einige Fortschritte gemacht. Wir werden die Personalakten durchforsten und uns morgen an Sie wenden, falls sich Fragen ergeben.«
    »Werden Sie den Killer fassen?«, fragte Cale.
    »Ja. Bald, denke ich, nachdem wir jetzt Ansatzpunkte haben. Spätestens in einigen Tagen.«
    Cale sah den Flur hinunter, wo eine Pflegerin eine Frau im Rollstuhl vor sich herschob, und beide Frauen lachten laut. »Ich wünschte, ich würde so etwas hier öfter hören«, sagte er. »Es kommt zu selten vor.«
     
    Sie fuhren zurück nach Norden, durch eine wunderschöne lange Dämmerung, wie es sie nur im Sommer gibt; einige Sterne zeigten sich bereits als glitzernde Lichtpunkte am Himmel, und im Osten stieg der fast volle Mond auf. Sie redeten nicht viel. In Gedanken gingen sie die vorgeführten Bänder noch einmal durch. Sloan schaltete mehrmals das Leselicht an, um sich etwas in den Kopien der

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