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Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Titel: Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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wahrscheinlich Größe zehn.«
    »Okay. Gute Arbeit.«
    »Die Spurenermittler sind unterwegs, vielleicht entdecken sie noch mehr.«

     
    Später am selben Tag ging beim Koordinierungsbüro ein weiterer Stapel Unterlagen von Cale ein - die Akten aller Personen, die auf der Basis von Sonderkontrakten gelegentlich in der Klinik arbeiteten und Kontakte zu den »Großen Drei« hatten. Zu viel Papier; wirklich zu viel. Zu viele kleinere Fakten schwirrten durch Lucas’ Kopf. Am Ende des Tages war er verwirrter als am Morgen.
     
    Am nächsten Morgen bekam er zwei Anrufe. »Hey, geht’s voran?«, fragte Weather.
    »Nicht wirklich.« Er gähnte und rieb sich über die Bartstoppeln. Er erzählte ihr von Sloans Vorschlag mit den Durchsuchungsbefehlen.
    »Na ja, falls du damit keinen Ärger kriegst …«
    »Oh, ich habe schon oft genug Ärger gehabt. Und man hat mir trotzdem immer bessere Jobs gegeben.«
    »Ich hatte eine andere Idee …«
    »Welche?«
    »Lynyrd Skynyrd - ›Gimme Three Steps‹. Der perfekte Cop-Song.«
    »Woher weißt du was von Lynyrd Skynyrd?«, fragte Lucas.
    »Sie haben es heute Morgen im Operationssaal als Hintergrundmusik gespielt …« Weather operierte viel, oft zweioder dreimal am Tag, ungefähr zweihundertfünfzig Operationen im Jahr. Die meisten waren kleine Eingriffe - Narbenkorrekturen, Entfernung diverser unerwünschter Gesichtsmale und Ähnliches -, aber manche Operationen waren auch sehr kompliziert und wurden erst nach wochenlanger Vorbereitung ausgeführt.
    »Ich dachte, ihr operiert zu Mozartklängen«, sagte Lucas.
    »Nicht, wenn der Rock-’n’-Roll-Chirurg die Leitung hat … Ist alles okay? Mit dir persönlich?«

    »Aber sicher. Warum fragst du?«
    »Nun ja, hier ist die Lage ein wenig angespannt«, sagte Weather. »Wir haben gerade gehört, dass die Franzosen ihre Terroralarmstufe erhöht haben. Sie nehmen an, es würde ein Anschlag drohen.«
    »Tatsächlich?« Wieder etwas, über das man sich Sorgen machen musste …
    »Ja. Sie sind von der Alarmstufe ›Wegrennen‹ zur Alarmstufe ›Verstecken‹ übergegangen.«
    Der Scherz kam so unerwartet, dass Lucas losprustete, was wieder einmal einen heftigen Schmerz in der lädierten Nase auslöste. »O Gott, bring mich nicht zum Lachen«, stöhnte er.
    »Die zwei noch höheren Alarmstufen sind ›Ergeben‹ und ›Kollaborieren‹«, ergänzte Weather.
    »Verdammt, du machst meine Nase kaputt«, brummte Lucas. »Und hau die Franzosen nicht derart in die Pfanne. Davenport ist ursprünglich ein französischer Name.«
     
    Der zweite Anruf kam kurz nach neun Uhr, als Lucas nackt vor seiner Wäschekommode stand, darin herumkramte und nach einer frischen Unterhose suchte. Er hatte doch gestern noch eine gesehen …
    Er war gerade fündig geworden, als das Telefon läutete. Er trat zum Nachttisch und hob ab.
    Dr. Cale von St. John’s war dran: »Wir haben, ehm, so etwas wie eine, hmm, ungewöhnliche Situation hier bei uns. Es ist wahrscheinlich dumm, Sie damit zu belästigen, aber ich dachte letztlich doch, ich sollte Sie verständigen.«
    »Was ist los?« Lucas spürte ein leichtes Ziehen in der Magengegend.
    »Nun, ehm, nachdem Sie uns verlassen hatten, verbreitete sich recht schnell die Nachricht, Sie hätten jemanden aus der Belegschaft in Verdacht. Jansen war es nicht, er hat
dichtgehalten. Vermutlich hat jemand aus der Sicherheitskabine gehört, worauf Sie aus waren, und schon hat die Sache die Runde gemacht.«
    »Was ist los? Worum geht es?«
    »Sam O’Donnell ist heute Morgen nicht zum Dienst erschienen«, sagte Cale. »Er müsste seit anderthalb Stunden hier sein. Niemand weiß, wo er sein könnte - er ist nicht zu Hause, wir haben es überprüft. Er hat jedenfalls auf Läuten und Klopfen nicht reagiert. Antwortet auch nicht auf Telefonanrufe oder den Pager. Niemand hat ihn gesehen.«
    »Okay, okay - das könnte wichtig sein«, sagte Lucas. »Ich komme zu Ihnen. Falls er noch auftaucht, verständigen Sie mich auf meinem Handy. Ich bin in einer Stunde bei Ihnen.«
     
    Sloan und Lucas machten sich auf den Weg, fuhren im Porsche durch die endlosen Bohnen- und Maisfelder und an den Autohöfen mit den vielen Trucks und den Wiesen in den Niederungen vorbei. Irgendwo dort schienen Milliarden Insekten geschlüpft zu sein, und die Tiere prallten massenweise gegen die Windschutzscheibe, vor allem, wenn sie über Brücken fuhren. Unterwegs riefen sie Nordwall an, den Sheriff des Blue Earth County, um die polizeiliche Fahndung nach

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