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Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Titel: Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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dennoch an. Dieser war noch vollkommen verschlafen und stöhnte: »Lucas, du musst dir unbedingt ein normales Leben angewöhnen. Es ist noch nicht mal sieben.«
    »Ja, ja, hör zu …«
    Sloan war plötzlich hellwach: »Um Himmels willen, er hat doch nicht etwa den nächsten Mord begangen?«
    »Nein. Aber er hat Ignace angerufen. Der Anruf kam aus Chicago.«
    Sie verabredeten sich um neun Uhr in der Stadt. »Ich hole Elle dazu. Wir brauchen mehr theoretische Hintergründe.«
     
    Zwei Tage vergingen.
     
    Am ersten Tag wurde Sam O’Donnell landesweit zur Fahndung ausgeschrieben, jedoch unter der ausdrücklichen Prämisse, er sei ein »möglicher wichtiger Zeuge« im Zusammenhang mit den Mordfällen. Kein Cop würde jemals bestätigen, O’Donnell sei der gesuchte Mörder, und die Medien hüteten sich, seinen Namen in diesem Zusammenhang zu nennen, da sie Klagen wegen Verleumdung oder übler Nachrede befürchten mussten, auch wenn die meisten Reporter von den Hintergründen wussten. Lucas hörte, dass in den Redaktionen heftige Debatten im Gange waren,
wann man seinen Namen als Mordverdächtigen veröffentlichen sollte.
    Am zweiten Tag hatte das Labor die DNA-Analyse abgeschlossen. Das Blut in dem Acura-Truck stammte von Carlita Peterson.
    »Zu einem bestimmten Zeitpunkt befand sich Peterson auf der Ladefläche des Acura und hat dabei Blut verloren«, sagte Hopping Crow zu Lucas. »Es war nicht viel Blut … Vielleicht hatte es sich in ihrer Mundhöhle angesammelt, nachdem der Killer ihre Luftröhre durchtrennt und die Eingeweide entfernt hatte …«
    »Haben Sie sich das Blut unter dem Mikroskop angesehen?«
    »Ja. Es war nicht eingefroren.«
    Das Blut in O’Donnells Eisschrank war natürlich gefroren - und die DNA-Analyse ergab, dass es Charlie Popes Blut war.
    »Der Mistkerl hat gleich nach dem Mord an Pope irgendein Stück Fleisch aus der Leiche geschnitten, wahrscheinlich einen Finger oder so was, und das hat er für den Fall, dass er’s mal brauchen könnte, im Eisschrank aufbewahrt«, sagte Hopping Crow.
    »Er wusste genau, dass er es brauchen würde - es gehörte zu einem Plan, den er schon lange vor dem Mord an Pope entwickelt hatte«, erwiderte Lucas. »Er hat einen ausgeklügelten Plan, eine umfassende Strategie verfolgt. Als ob er eine penibel ausgearbeitete Theorie in die Praxis umsetzen würde. Diese Dreckskerle in St. John’s - Lighter, Taylor und Chase - haben sie über einen langen Zeitraum hinweg ausgebrütet.«
    »Aber wir wissen jetzt einiges von der ganzen Scheiße …«
    »Ja, sieht so aus. Hören Sie, weisen Sie die Spurenermittler an, alles aus dem Acura zu holen, was DNA-Spuren enthalten
könnte. Über das Blut hinaus brauchen wir weitere DNA-Spuren von Peterson. Es müssten Haare zu finden sein oder sonst was. Speichel?«
     
    Sowohl am ersten wie auch am zweiten Tag sprach Lucas mit den Cops der Stadtpolizei Chicago und der Staatspolizei von Illinois.
    Ein Detective hatte mit den Angestellten am Empfang des Hilton-Hotels gesprochen. »Ist nicht viel dabei rausgekommen«, berichtete er Lucas. »Niemand hat O’Donnell anhand des Fotos erkannt; die Angestellten sagten, vermutlich hätten rund hundert Personen an dem Abend das Telefon in der Lobby benutzt. Und dauernd hätten Leute eingecheckt. Das Hotel hat vornehmlich Geschäftsreisende als Gäste. Ein Angestellter sagte, der Mann auf dem Foto käme ihm vage bekannt vor, aber er war sich nicht sicher, ob es sich bei dem Mann, den er gesehen hat, um O’Donnell handelte. Jedes Zimmermädchen und jeder Hotelangestellte kriegt das Foto, sobald sie zur Arbeit kommen, aber nach dem Verhalten des Mannes betrachte ich die Chancen, dass er noch hier ist, als äußerst gering.«
    »Taxis? Leihwagen?«
    »Wir statten sie mit dem Foto aus. Wenn unser Kopierer durchhält, kriegen sie alle eins. Bisher hat sich aber noch kein Hinweis ergeben.«
    »Niemand hat ihn auf dem Flughafen gesehen?«
    »Ein paar Leute sagten, sie hätten jemanden wie ihn gesehen, aber er ist ja so ein bestimmter Typ, verstehen Sie? Das lange Haar, der Ohrring, so was wie ein gehobener Rocker … Davon gibt’s jede Menge.«
    »Ja …«
    »Aber für mich stellt sich eine Frage: Warum glauben wir, er sei im Hilton abgestiegen, habe den Anruf gemacht und sei dann dort geblieben? Vielleicht will er uns das nur
glauben machen. Woher wollen wir wissen, ob er nicht einfach nur von O’Hare zum Hilton marschiert ist, den Anruf gemacht hat, dann zurück zum Flughafen gegangen und

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