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Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Titel: Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Sache?«
    »Derselbe Killer«, sagte Sloan.
    »Sloan hat eine Menge Arbeit in die Ermittlungen des
ersten Mordfalls oben in Minneapolis gesteckt«, erklärte Lucas. »Wir werden im SKA ein Koordinierungsbüro einrichten. Wir brauchen ausführliche Biografien über Rice und den Jungen - wer kannte sie näher, wer hat sie in letzter Zeit getroffen und so weiter. Der Killer wusste einiges über ihn. Er ist nicht zufällig hier vorbeigekommen. Und er wusste natürlich auch von dem ersten Mord. Vielleicht gibt es eine Überschneidung zwischen den beiden, zwischen Rice und Larson.«
    »Sie meinen … eine Liebesgeschichte oder so was?«, fragte einer der Deputys. »Ein eifersüchtiger Ehemann? Rice’ Frau ist vor zwei Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommen; es könnte ja sein, dass er wieder auf der Suche nach einer Frau war.«
    »Wenn es sich um die Tat eines gehörnten Ehemanns handelt, findet man eine Waffe im Schlafzimmer oder ein Messer in der Küche oder so was, aber dass er den Rivalen auch noch vergewaltigt, ist ziemlich unwahrscheinlich«, sagte Sloan mit sanfter Stimme.
    Nordwall wandte sich an einen anderen Deputy: »Sie machen sich sofort an diese Biografie, Bill. Kümmern Sie sich um nichts anderes mehr und machen Sie sich keine Gedanken wegen der Überstunden.Ich sorge dafür, dass sie bezahlt werden.« Und zu Lucas sagte er: »Das ist Bill James. Wir geben Ihnen nachher seine Telefonnummer.«
    Der Deputy stand auf und klopfte sich den Staub von der Hose. »Okay, dann mache ich mich am besten sofort an die Arbeit.« Er ging zu seinem Streifenwagen.
    »Wie ist das mit seiner Frau passiert?«, fragte Lucas. »Ein normaler Unfall ohne verdächtigen Hintergrund?«
    »Es ist im vorletzten Winter passiert«, antwortete Nordwall. »Sie hat einen Schneepflug überholt und dabei den Pick-up auf der Gegenfahrbahn übersehen … Sie starb im Straßengraben.«

    »Und wie haben Rice und der Junge das verkraftet?«
    »Sie waren total verzweifelt«, antwortete einer der Deputys.
    »Da kommt ein Truck«, sagte ein anderer Cop.
    Ein weißer Van im Stil von Mission Impossible kam über den Kiesweg auf sie zugerollt. »Das sind die Jungs von der Spurenermittlung«, sagte Lucas. »Führt sie ins Haus, und Sloan und ich reden jetzt mal mit Mrs. Rice.«
     
    Laurina Rice war ungefähr Mitte sechzig und hatte bauschiges weißes Großmutterhaar und ein rundes, von Wind und Wetter gegerbtes und von Altersfalten gefurchtes Gesicht. Sie war recht korpulent, was wohl auf zu viele Jahre mit reichlichen Mahlzeiten aus Kartoffeln und fettem Fleisch zurückzuführen war. Sie trug ein mit kleinen Blumen bedrucktes Kleid. Ihre Schwester hieß Gloria und war, wie auch die Freundin neben ihr, drei oder vier Jahre älter.
    Laurina Rice bemühte sich schwerfällig, die Füße auf den Boden zu setzen und aus dem Wagen zu steigen, als Lucas und Sloan auf sie zukamen. Jenseits des Wagens, hundertfünfzig Meter entfernt über dem Bohnenfeld, jagte ein Schwarm rotflügliger Amseln eine Krähe; sie stürzten sich auf den größeren Vogel wie Jagdflugzeuge auf einen Bomber.
    Wie schon an so manchem Tatort zuvor war Lucas auch diesmal wieder für einige Sekunden erstaunt, wie normal sich der Tag um ihn herum zeigte: Die Natur wusste nichts von Verbrechen unter den Menschen, von Vergewaltigung und Mord, sie schritt einfach fort - blauer Himmel, flockige Wolken, Amseln, die eine Krähe jagen …
    »Sie sind Mr. Davenport, der Mann vom SKA, und Sie sind Mr. Sloan von der Stadtpolizei Minneapolis«, begrüßte Laurina Rice die beiden Cops. Ihre Augen waren klein und starr wie bei einem Huhn.

    »Ja«, bestätigte Lucas. »Mrs. Rice, wir möchten Ihnen unser tiefes Beileid aussprechen.«
    Sie schob die Finger beider Hände ineinander, presste sie zusammen. »Ich will meinen Jungen und meinen Enkel sehen, um sicher zu sein, dass sie’s auch wirklich sind.«
    Lucas schüttelte den Kopf: »Es tut mir Leid, aber wir müssen zunächst den Tatort genauestens untersuchen. Wir müssen den Mörder unbedingt fassen - er hat vor einigen Wochen eine junge Frau in Minneapolis getötet, und er wird weitere Morde begehen, wenn wir ihn nicht schnellstens überführen. Es darf niemand außer den Spurenermittlern ins Haus, die Leichen dürfen nicht bewegt werden, bevor die Untersuchungen abgeschlossen sind …«
    »Wie bei den Krimis im Fernsehen, oder?«, vermutete Gloria.
    »So ähnlich, nur dass wir gründlicher und korrekter vorgehen«, antwortete Lucas. »Das

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