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Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Titel: Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Entschluss gewesen, endlich eine Mordattacke zu starten. Grant hatte den Schuppen vor dem Überfall auf Larson sorgfältig vorbereitet - hatte ein großes Plastikabdecktuch, wie es Anstreicher benutzen, in einem Handwerkermarkt gekauft und auf dem Boden ausgebreitet. Hatte ein Nylonankerseil über einen der freiliegenden Deckenbalken geknüpft, die dazu bestimmt waren, das Gewicht eines Automotors halten zu können. Er fesselte Larsons Hände und zog den Körper an dem Seil in die Höhe.
    Sie war völlig schlaff. Ihr ganzes Gewicht hing jetzt an ihren Schultergelenken, aber sie gab keinen Laut des Protestes von sich, stieß nur ein leises Ächzen aus.
    »Angela!«, rief er. Er hatte seine Drahtpeitsche hervorgeholt. »Angela, kannst du mich hören?«
    Sie konnte es offensichtlich nicht. Er schlug mit der Peitsche
zu; der Draht schnitt ins Fleisch ihres Rückens, und Blut spritzte aus den Wunden. Nichts als das leise Stöhnen, die flatternden Augenlider …
    Er schlug erneut zu, und dann senkte sich eine tiefe Leere über ihn, und er drosch wütend auf sie ein, schlug wieder und wieder zu, bis er im Blut auf dem Abdecktuch ausrutschte und hinfiel. Er stützte sich in der Blutlache schwer atmend auf Hände und Knie, blickte hoch zu seinem Opfer: Bis auf das unberührte Gesicht war nichts Menschliches mehr an diesem Körper. Er hatte ihn regelrecht geschreddert.
    Er rief erneut ihren Namen, aber sie war nicht mehr bei Bewusstsein. Schließlich schnitt er ihr, irgendwie angeekelt, mit einem Teppichmesser die Kehle durch. Nicht mit einem altmodischen Rasiermesser, sondern einem Teppichmesser aus einer Eisenwarenhandlung, und er stand da und sah teilnahmslos zu, wie das Blut aus ihrem Hals pulsierte, bis der Herzschlag aussetzte und mit ihm der Blutstrom.
     
    Dann Rice. Das war schon sehr viel befriedigender gewesen. Und dann Peterson …
    Im Zimmer nebenan kam Millie zum Höhepunkt und stieß wilde Lustschreie aus, und Grant stöhnte mit ihr …
    Er blieb noch einen Moment auf dem Bett liegen. Die Realität holte ihn ein, in ihrer ganzen Brutalität. Er würde es niemals nach Miami schaffen. Sie würden ihn fassen und unten im Flur bei Biggie, Taylor und Chase einsperren.
    Grant taumelte vom Bett, schwitzend, immer noch mit wild pochendem Herzen. Ins Bad; er war verwirrt, sah in den Spiegel. Sein Gesicht war rot angelaufen - der Blutdruck schien außer Kontrolle zu sein. Versuchte, sich zu beruhigen … Er klatschte mehrere Hand voll Wasser aufs Gesicht, rieb es mit einem Handtuch trocken. Sah auf die Uhr. Was? Er hatte vierzig Minuten auf dem Bett gelegen. Ihm war es wie ein kurzer Moment vorgekommen …

    Was jetzt, was jetzt … Er lief im Wohnzimmer auf und ab, biss in die Knöchel der linken Hand, bis sie zu bluten anfingen. Sie waren auf dem Weg zu ihm, würden ihn verhaften, und er hatte noch keinen Entschluss gefasst …
    Dann aber ging er zurück ins Schlafzimmer, öffnete den Wandschrank, schob einige Schuhe beiseite. Drei Pistolen. Zwei von O’Donnell und seine eigene. Eine 9 mm, eine Kaliber 40, eine Kaliber 45.
    Er nahm die Pistolen hoch, sah sie einen Moment an, ging dann damit ins Wohnzimmer und griff nach seiner Aktentasche. Die erste Aktentasche seines Lebens. Jetzt sehr nützlich. Er schüttelte die Papiere darin auf den Boden, legte die Pistolen hinein. Ah, das Rasiermesser. Zurück ins Schlafzimmer. Holte das altmodische Rasiermesser, das er bei Peterson eingesetzt hatte, steckte es in die Tasche. Biggie, Chase und er hatten überlegt, wie man Waffen in den Sicherheitstrakt schmuggeln könnte - wenn es ein Werktag war und die zweite Schicht Dienst tat …
    Und genau diese Konstellation war jetzt gegeben.
    Und Justus Smith musste Dienst im Käfig haben. Smith hatte an Werktagen immer die zweite Schicht, aber was war, wenn er heute wegen Krankheit fehlte? Oder einen Tag freigenommen hatte? Bei der Ausführung von Armageddon, so hatten Lighter, Taylor, Chase und er es immer wieder besprochen, musste alles im Voraus perfekt geplant sein, mit der Option, so lange zu warten, bis perfekte Konditionen bestanden.
    Jetzt aber musste es ad hoc geschehen. Nichts war perfekt …
     
    Grant sah wieder auf die Uhr. Die erste Schicht ging gerade zu Ende. Er rief die Klinik an, fragte nach Justus Smith.
    Einen Moment darauf: »Sicherheitstrakt - Smith am Apparat.«

    Grant legte auf. »Okay«, murmelte er. Justus war im Käfig, und Gott war in seinem Himmel … Er sah sich in der Wohnung um. Es gab nichts, was

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