Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman
Gebäude, rannte durch den dunklen Flur zum Käfig.
Cale stand vor der äußeren Tür des Sicherheitstraktes, zusammen mit einem Deputy, einem Jagdaufseher, zwei bewaffneten Wärtern und zwei Pflegern, die mit einer manuell zu bedienenden Kurbel die Tür öffneten. Ein halbes Dutzend
Verwaltungsangestellter drängte sich hinter ihnen in angstvollem Schweigen zusammen. Wie Lucas sah, kniete Beloit im Käfig neben einem auf dem Boden liegenden Menschen, zusammen mit einem Pfleger - die beiden waren offensichtlich dort eingeschlossen. Cale, mit totenbleichem Gesicht und panischen Augen, rief Lucas entgegen: »Es waren Schüsse zu hören … Wir haben nur Notstromversorgung, die Brandmelder haben Feueralarm ausgelöst …«
»Sind noch Angestellte da drin?«, fragte Lucas.
»Ja, zwei Dutzend ungefähr, zwölf bis vierzehn sind in einen Feuerschutzraum geflohen, wie wir wissen, es sind aber noch mehr Leute drin, ich weiß nicht, wie viele es sind, sie haben sich in einem ärztlichen Untersuchungszimmer eingeschlossen, weitere laufen zu ihnen hin, wir haben über Handys Verbindung zu ihnen, nur über die Handys, o Gott, Davenport, sie schießen auf unsere Leute, es sind Leute erschossen worden …«
Die äußere Tür ging langsam auf, fünf Zentimeter, zehn Zentimeter. Lucas zog die 45er, überprüfte den festen Sitz des Magazins, repetierte ein Geschoss in den Lauf, fragte dann: »Weiß jemand, wohin Grant gegangen ist?«
Eine Verwaltungsangestellte in einer dunkelblauen Jacke antwortete: »Er ist zum Treppenhaus am Ende des Flurs gelaufen. Ich glaube, er wollte runter zu den Isolationszellen. Nehm ich jedenfalls an …«
Lucas sagte zu dem Deputy und dem Jagdaufseher: »Holen Sie alle Männer mit Waffen her und verteilen Sie sie in den Treppenhäusern. Die Aufzüge funktionieren ja nicht. Ich weiß nicht, ob sie ausbrechen wollen oder so was wie einen selbstmörderischen Amoklauf vorhaben, wir dürfen aber auf keinen Fall zulassen, dass sie uns in die Enge treiben. Wir müssen uns ihnen entgegenstellen und versuchen, sie so schnell wie möglich außer Gefecht zu setzen.« Die beiden Männer nickten, und der Jagdaufseher zog seine Pistole
und überprüfte das Magazin. Zwei gedämpfte Explosionen waren zu hören, und sie schauten in diese Richtung.
»Große Waffe«, sagte der Jagdaufseher. Seine Stimme klang gefasst.
Lucas sagte zu Cale: »In ein paar Minuten treffen weitere Cops ein. Sagen Sie ihnen, sie sollen die Flure absichern, aber sie sollen vorsichtig sein, wir sind da drinnen und wollen nicht unter ihren Beschuss geraten.«
Cale nickte, dann riss er die Augen auf: »Um Himmels willen!«
Lucas folgte seinem Blick, sah nach rechts den Flur hinunter. Schwarzer Rauch quoll aus einer Tür und wälzte sich in den Flur.
»Haben Sie die Feuerwehr angerufen?«, fragte Lucas.
»Ja, ja, sie ist unterwegs.«
»Kommen Sie mit ein paar von Ihren Angestellten hinter den bewaffneten Männern her; holen Sie sich Feuerlöscher von den Wänden, aber seien Sie vorsichtig. Stellen Sie sicher, dass Sie alle immer hinter den Bewaffneten bleiben, okay?«
Jagdaufseher: »Ich denke, wir können durch den Rauch durch.«
Lucas sagte: »Blockiert die Treppen, Männer. Denkt dran, es kommen weitere Cops. Sagt ihnen, dass wir da drin sind.«
Er quetschte sich durch die noch nicht ganz geöffnete äußere Tür, hörte drei weitere gedämpfte Schüsse - bumm, bumm, bumm. Beloit kam aus dem Käfig gekrochen, das Haar hing ihr ins Gesicht, und sie hinterließ blutige Handabdrücke auf dem Boden; er konnte nichts für sie tun, nur das Bild dieser tapferen Frau mit auf den Weg nehmen. Er bedeutete dem Jagdaufseher, rechts hinter ihm zu bleiben; er selbst lief geradewegs auf die Schussgeräusche zu. Hörte noch ein Bumm, lief schneller …
Grant lief die Treppe hinunter, seine Füße hämmerten auf die Stufen, die Aktentasche schlug gegen sein Bein, Schreie gellten in seinen Ohren. Er stürmte in den Flur, schaute nach links. Die Tür zum Flur mit den Isolationszellen stand offen, und Biggie Lighter starrte ihm vom Türrahmen entgegen. Sein fahles Gesicht war zu einem Lächeln verzerrt. Als er Grant erkannte, trat er in den Flur.
»Es ist so weit, nicht wahr?«
»Ja, es ist so weit. Dieser verdammte Davenport ist mir auf die Schliche gekommen.« Grant griff in die Aktentasche, sah Taylor hinter Biggie, gab Biggie eine Pistole, Taylor die zweite. »Ist Chase …?«
»Er ist total daneben, aber er marschiert irgendwo hier rum.«
Weitere Kostenlose Bücher