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Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Titel: Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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auf mich …«
    Zwei weitere Schüsse, Schreie eines Mannes - Lucas durfte nicht länger warten. Klirren zerberstender Glasscheiben, weitere Schreie, dann ein lautes Lachen. Lucas lief zur Tür, aus der das Klirren kam, schaute um den Türrahmen: Ein Mann zertrümmerte eine dicke Glasscheibe mit einem Plastikstuhl.
    Im schwachen Licht konnte er nicht erkennen, wer der Mann war, aber er meinte, es könnte Lighter sein, und er schrie »Hey!«, und der Mann fuhr zu ihm herum, und Lucas sah, dass es nicht Lighter war, sondern ein Mann, den er noch nie gesehen hatte … Dann eine Bewegung rechts von ihm im Hintergrund, und er fuhr herum, sah das Aufblitzen eines Schusses, spürte einen Schlag im linken Oberarm, hörte das dröhnende Bumm, sank um, jagte noch zwei schnelle Schüsse in die Richtung des Blitzes, schaute dann den Flur hinunter. Geduckte, profimäßig vorgehende Gestalten, links von ihm am anderen Ende, und er rief: »Hilfe, Sloan!«

    Sloan schrie zurück: »Bist du das da vorne?«
    »Ja. Ich bin verletzt.«
    »O Gott …«
    Sloan kam in dem schwachen Licht auf ihn zugerannt, dicht gefolgt von Shrake. Es roch jetzt wieder stärker nach Rauch.
    »Wie schlimm ist es?«, fragte Sloan, als er Lucas erreichte. Sie zogen sich in den Schutz des Zimmers zurück.
    Heftiger Schmerz meldete sich im Oberarm. »Ich fürchte, mein linker Arm ist im Arsch«, sagt Lucas. »Da hinten rechts irgendwo steckt der Schütze. Mindestens zwei Tote liegen dort. Ich glaube nicht, dass ich ihn getroffen habe, als ich zurückschoss.«
     
    Shrake warf einen Blick in den Flur, schob den linken Arm mit der Pistole um den Türrahmen, sicherte feuerbereit nach rechts, in Richtung des Schützen. Sloan schlitzte mit einem Taschenmesser Lucas’ Jackenärmel auf. »Schauen wir’s uns mal an … Verdammt, Mann, du hast ein Loch im Arm, direkt in der Mitte unter dem Bizeps, aber es blutet nicht stark.«
    »Ja, so fühlt sich’s an«, stöhnte Lucas. »Ich spüre, dass das Geschoss noch drinsteckt … Wir müssen diesen Kerl ausschalten.«
    »Du bist aus dem Spiel«, sagte Sloan.
    »Nein, ich kann mich noch bewegen«, erwiderte Lucas. Er stand auf, kippte beinahe wieder um, stützte sich an der Wand ab. Rauch zog durch den Flur, ein Brand irgendwo, keine Bewegung da draußen, bis auf einen Mann, der aus einem unerfindlichen Grund eine Matratze hinter sich herzog. »Hör zu: Ich gehe zurück ins Treppenhaus und sichere es ab. Ihr Jungs müsst dieses Arschloch umlegen oder ihn euch greifen. Vielleicht ist er ja doch verletzt.«
    »Weißt du, wer es ist?«

    »Nein, könnte aber Biggie sein«, antwortete Lucas.
    »Dieser Wichser«, knurrte Sloan. »Okay, geh zum Treppenhaus. Wir greifen uns den Kerl.«
    »Wir brauchen Verstärkung hier«, sagte Shrake. »Jenkins ist mit diesem Wilddieb-Cop runter in den ersten Stock, sie haben dort verdächtige Geräusche gehört.«
    »Handy«, sagte Lucas. »Ich kann mein’s nicht benutzen …«
    »So, schaff deinen Arsch ins Treppenhaus«, sagte Sloan. »Wir kümmern uns um die Sache hier.«
     
    Jenkins und der Jagdaufseher, dessen Name Deacon war, sahen den Blitz des Schusses, hörten den Knall, bewegten sich an der inneren Wand des Flurs langsam vorwärts, näherten sich der Zimmertür, hörten Chase’ Stimme, noch ehe sie ihn sahen - ein gedämpftes Plappern unter dem fortdauernden Schrillen des Alarms. Kurz vor der Tür konnten sie das Geplapper trotz des Läms verstehen:
    »… ist tot, denn wenn er’s nicht wär, könnt er’s nicht aushalten, wenn ich meinen Finger so wie jetzt an seinen Augapfel lege. Aber man sieht ja, er blinzelt nicht mal. Es läuft immer noch Blut raus, aber das macht die Schwerkraft oder so was, glaub ich jedenfalls. Das ist so, als ob man einem Huhn den Kopf abhackt, das Blut läuft noch lange Zeit aus dem Hals, aber das Tier ist längst tot. Hast du mal zugesehen, wenn jemand ein Huhn schlachtet? Nein? Das ist ganz schön aufregend, kann ich dir sagen. Man greift sich das Huhn, hält’s an den Beinen fest, reibt ihm über den Magen, das beruhigt es, und dann legt man den Hals auf einen Hackklotz und schlägt schnell zu, und bumms, der Kopf fliegt weg. Wenn man das Huhn dann loslässt, rennt es ohne Kopf noch lange in der Gegend rum. Ganz schön lustig, wenn man so was zu sehen kriegt …«
    Jenkins riskierte einen Blick um die Türecke. Chase saß
auf dem Brustkorb eines toten Mannes wie auf einem niedrigen Hocker, und er redete auf eine Frau ein, die sich gegen die Wand

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