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Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Titel: Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Türen, aber keiner von ihnen hatte eine Waffe in der Hand.
    Und es schien, als ob er nichts anderes hören konnte als die Worte, die immer wieder durch sein Gehirn zuckten: Los, los, mach weiter, mach weiter …
    Er riss alle Kabel, die er im Monitorraum sehen konnte, aus der Verankerung, und alle Monitore wurden schwarz; und jetzt spürte er Blut an den Händen, sein Blut, dort, wo er sich die Haut aufgerissen hatte. Er spürte den Schmerz, ignorierte ihn aber. Auf einem Gestell standen Geräte, die wie Stereokonsolen aussahen, und er kippte das Gestell um, griff nach den Kabeln, riss sie aus den Geräten.
    Zurück im Hauptraum zerrte er die Kontrollschalttafeln auseinander, griff in die Zwischenräume und riss alle Kabel, die er sehen konnte, heraus. Was sonst noch? Er wollte so viel Chaos verursachen, wie nur möglich war …
    Jemand schrie ihm laut zu: Leo, Leo, Leo …
    Er wollte den Käfig schon verlassen, als sein Blick auf die Schalttafel zur Stromkreisunterbrechung fiel. Er öffnete sie, lockerte die Plastikhebel, die den inneren Deckel verschlossen, riss den Deckel hoch, sah den Verlauf der Stromkabel und ging das Risiko ein: Er feuerte drei Schüsse auf die zentralen Kabel ab, und die Drähte sprühten Funken, und kleine Fetzen der Bleiummantelung und der Isolierung flogen ihm ins Gesicht.

    Beim dritten Schuss brach die Stromversorgung zusammen, und alle Lichter gingen aus. Einige Sekunden später gingen automatisch die Lichter der Notstromversorgung an, und Alarmglocken schrillten auf, klangen wie das Notsignal, das bei einer eingeklemmten Aufzugtür ausgelöst wird: Brenng, brenng, brenng …
    Gut so. Er lief durch die offene Tür aus dem Käfig, hinein ins Innere der Klinik.
    Hinter ihm eine Frauenstimme: »Leo, Leo, Leo …«
    Insassen kamen aus den Zellen; die meisten blieben verwundert unter den Türen stehen. Zwei Wärter rannten zu einem Feuerschutzraum, und auch Grant lief los, an den Aufzügen vorbei, ins Treppenhaus zu den Untergeschossen. Zwei Treppenabsätze zum Trakt mit den Isolationszellen hinunter …
    Die Götter unten im Flur würden ihre Zellen bereits verlassen haben und auf ihn warten.
    Armageddon …
     
    Lucas schrie Nordwall zu: »Grant ist in der Klinik und erschießt Angestellte. Alarmieren Sie Ihre und meine Leute, sie sollen sofort dorthin kommen. Holen Sie jeden verfügbaren Mann …«
    Er lief zum Truck, sprang hinein, drehte eine enge Kurve und röhrte hinaus auf die Straße. Er befand sich in den nördlichen Außenbezirken der Stadt; die Klinik war rund sieben oder acht Meilen entfernt. Und da er auf dem Weg zum Highway und nach der Abfahrt, den Hügel zur Klinik hinauf, nicht nur mit Vollgas dahinrasen konnte, würde die Fahrt etwa genauso viele Minuten dauern. Acht Minuten: Hundert Menschen könnten in dieser Zeit ums Leben kommen …
    An Kindern auf dem Gehweg vorbei - Vorsicht! Auf einer Kreuzung erwischt er beinahe einen roten Taurus, Steuer
herumreißen, über den Gehweg auf einen Rasen, wieder runter, zurück auf die Straße, einen Hügel hinunter zum Highway, rechte Auffahrt nehmen, Vollgas geben, der Truck röhrt gequält auf, das Handy klingelt, klingelt, klingelt … Er ignorierte es durch eine Folge von Kurven, wechselte auf die leere Gegenfahrbahn, raste an einem bärtigen Mann auf einer Harley vorbei. Auf einer geraden Strecke, ohne Fahrzeuge vor sich, nahm er das Handy ans Ohr. Sloan: »Weißt du, was da los ist?«
    »Nicht genau, aber es ist dramatisch. Cale rief an, er dreht fast durch. Grant ist in der Klinik, schießt um sich, hat mindestens drei Leute erschossen, ich bin gleich da, muss jetzt Schluss machen …«
    »Wir sind zwei Minuten hinter dir …«
    Vom Highway runter, über die Zufahrt den Hügel hoch, vorbei am Empfangsgebäude. Fummeln in der Ablage zwischen den Sitzen nach den Zusatzmagazinen für die 45er … Er fand zwei, steckte sie in die Jackentasche. Raste über den letzten kleinen Buckel zum Hauptparkplatz, an einem Mann auf einem motorisierten Rasenmäher vorbei, der gemächlich seine Runden auf dem Rasen drehte, und dann stieg er auf die Bremse, als ein Streifenwagen und ein nach Dienstwagen aussehender SUV vor ihm auftauchten. Die Wagen standen mit geöffneten Türen vor der Treppe zum Haupteingang der Klinik.
    Lucas brachte den Lexus daneben zum Stehen, sprang heraus, lief die Treppe hoch, nahm dabei aus den Augenwinkeln die Aufschrift auf dem SUV wahr: Amt für Naturparks von Minnesota. Ein Jagdaufseher … Und dann war er im

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