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Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Titel: Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Mann gesehen?«
    »Nur das eine Mal«, antwortete Aix. »Vielleicht vorher schon mal, beim Billardspielen, aber das weiß ich nicht mehr genau. Er sagte, er wäre Seemann, würde Yachten segeln. Als ob ein Yachtensegler jemals ins Rockpit kommen würde …«
    »Rockyard«, verbesserte Sloan.

    Ihr kleiner Scherz: »Pit. Sieht doch echt wie das letzte Loch aus. Sie haben sich’s ja angesehen.«
    »Viele von den Leuten da drüben sind absolute Proleten«, ergänzte Dove und schnippte mit den Fingern, als ob sie einen Floh von ihrem Oberteil entfernen wollte.
    »Dieser Mann, dieser Seemann … Sie sagten, er hätte was von einer Schlange an sich gehabt. Wieso? Was meinen sie damit?«, fragte Lucas.
    »Na ja … er war schlank, aber kräftig und drahtig, man konnte die Muskeln an seinen Armen deutlich sehen«, antwortete Aix. »Schwarze Haare, dazu kreidebleich … Er wirkte schlangenartig … Oh, er hatte ein Tattoo, ein’s von diesen Stacheldrahtmotiven - der Draht windet sich um den Bizeps.«
    »Ein Biker«, vermutete Lucas.
    Aix nickte und rümpfte die Nase. »Könnte sein, dass er sich mit Harleys auskannte, aber er hat nie so was erwähnt.«
    Alle sahen sie einen Moment an, dann sagte Sloan zu Lucas: »Nicht viel …«
    »Nein.«
    Aix war anderer Meinung, hob die Hand: »Aber da war was Seltsames. Irgendwas ging zwischen den beiden vor. So, als könnte sich da ein Streit entwickeln. Der Typ hat Adam dauernd wegen seines gesunden Aussehens aufgezogen … Der Zeitungsartikel hat mich auf den Gedanken gebracht, da könnt was Schwules im Spiel gewesen sein …«
    »Was speziell hat Sie auf diesen Gedanken gebracht?«
    »Einfach nur … irgendwas. Sie wissen doch, wie manchmal so eine Vermutung bei einem aufkommt. Und bei der Sache mit diesem Typen ist bei mir der Verdacht aufgekommen, es könnt irgendwas Schwules im Spiel sein. Keiner der beiden Männer hat äußerlich den Eindruck von’nem Schwulen gemacht, sie haben auch nicht schwul dahergeredet, aber irgend so was hat in der Luft gelegen.«

     
    Sie hakten noch einige Minuten nach, aber es kam nichts Handfestes mehr dabei heraus. Schließlich wandte sich Lucas an Sloan: »Zufrieden?«
    »Ja.«
    Dove fragte: »Sie werden uns doch hoffentlich nicht verhaften?«
    Lucas schüttelte den Kopf. »Nein. Aber noch mal im Ernst - Sie sollten ein paar Wochen Urlaub machen.«
    Und zu Aix: »Rufen Sie uns an, falls dieser Schlangentyp noch mal hier auftaucht. Und wenn Sie ihn gesichtet haben, lassen Sie sich begleiten, sofern Sie nachts zu Ihrem Wagen auf dem Parkplatz gehen. Von jemandem, den Sie gut kennen.«
    Andi schauderte. »Meinen Sie wirklich, der Mörder treibt sich hier in der Gegend rum?«
    Sloan stand auf und sagte: »Hören Sie zu, wenn eine von Ihnen die Leiche der ermordeten Frau oben in Minneapolis gesehen hätte, würden Sie kein Risiko eingehen. Nicht das geringste Risko.«
     
    Alle drei Mädchen nickten, und Lucas und Sloan verließen das Zimmer.
    Auf dem Weg zum Wagen sagte Sloan: »Wenn man im Zimmer siebenundzwanzig im Y’All Duck Inn landet, hat man irgendwann mal eine falsche Berufswahl getroffen.«
    Lucas konnte da nur zustimmen.

SIEBEN
    D ie Pressekonferenz fand in einem fensterlosen Besprechungsraum mit beigen Wänden und gefliestem Boden statt. Ein Rednerpult stand auf einem Podest an einem Ende des Raums, und an der Wand dahinter hing eine blaue Flagge des Staates Minnesota. Die Fläche vor dem Pult war mit billigen, aus China stammenden Plastikstühlen vollgestellt, deren Stahlfüße beim Herumschieben ein lautes Kratzten und Quietschen hervorriefen.
    Eine halbe Stunde vor Beginn trafen die ersten Medienvertreter ein, angeführt von den Kameramännern des Fernsehens, die die Stühle herumschoben, um Platz für sich selbst und die Beleuchtung zu schaffen. Die Zeitungsreporter schoben die Stühle noch mehr herum, um nebeneinander sitzen und noch miteinander quatschen zu können. Sie waren ein wenig lauter als sonst, da die Kameras noch nicht eingeschaltet waren. Die Spannung im Raum war beinahe mit Händen zu greifen, denn hier ging es schließlich um eine gute Story.
     
    Um fünf Uhr schalteten die Fernsehleute die Beleuchtung ein, und Lucas begann mit seiner Einführung.
    »Es hat zwei Morde gegeben. Wie Sie der Zeitung entnehmen konnten, besteht die Möglichkeit, dass die Morde in einem Zusammenhang stehen. Vertreter der beiden Zuständigkeitsbereiche, in denen sich die Morde ereignet haben, sind anwesend und werden Sie über die

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