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Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Titel: Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Interstate verkündete TOPLESS - ein Anreiz für Trucker, aber die Farbe blätterte ab, und man konnte nicht sicher sein, ob es noch gültig war. Die Frontseite der Bar bestand aus künstlichen gelben Holzstämmen, davor stand eine Art
Balkengerüst zum Anbinden von Pferden, und ein Bohlenweg führte zum Eingang. Ein Barbeque-Schild blinkte in orangefarbene Lettern: BBQ-BBQ-BBQ, und eine Bier-Reklame verkündete: COORS-COORS-COORS.
    Auf dem Kiesparkplatz standen vier Pick-ups, daneben ein Oldsmobile mit handtellergroßen Rostflecken an den Seiten und auf dem Kofferraumdeckel. Das Nummerschild des Olds hing an Drahtschlingen von der Stoßstange.
    »Sehr schöne Bar«, spottete Sloan, als sie aus dem Porsche stiegen.
    »Na ja, wenn ich siebzehn wäre …«
    »Und dumm genug …«
     
    Im Barraum war es kühl, und es roch nach Bier und Hamburgern. Eine Barfrau in weißer Bluse und schwarzer Weste war mit Putzarbeiten beschäftigt. Im hinteren Teil des Raums spielten zwei Männer Billard, und drei andere mit Biergläsern in den Händen schauten zu. Alle fünf wandten Lucas und Sloan die Köpfe zu, als die beiden hereinkamen. Sloan sah zu der Barfrau hinüber und murmelte: »Die sieht nicht nach einem gewissen Booger aus.«
    »Abwarten«, sagte Lucas. Er beobachtete die Gesichter der Männer im Hintergrund.
    Sie gingen zum Tresen, und die Barfrau fragte: »Gentlemen, was kann ich für Sie tun?« Sie war eine kräftig gebaute, dunkelhaarige Frau um die fünfzig mit zu rot geschminkten Lippen und zu viel Rouge auf den Wangen. Eine brennende Zigarette lag in einem Aschenbecher neben der Kasse.
    »Ist Carl da?«, fragte Lucas.
    »Darf ich ihm sagen, wer nach ihm verlangt?«
    »Ja, die Cops«, antwortete Lucas. Er hielt ihr seinen Ausweis hin. »Wir brauchen ein wenig Hilfe.«
    Sie sah Lucas an, dann Sloan und fragte schließlich: »Ist er in Schwierigkeiten?«

    »Das können wir noch nicht sagen«, antwortete Lucas.
    »Ich schau mal nach, ob ich ihn finde«, sagte sie. Sie ging hinter dem Bartisch entlang zum rückwärtigen Teil des Raums und verschwand in einem Zimmer. Die Billardzuschauer richteten ihre Aufmerksamkeit jetzt völlig auf Lucas und Sloan, und Lucas lächelte ihnen zu. Wenige Sekunden später kam die Barfrau zurück. Ein dicker Mann, der sich selbst wahrscheinlich als muskulös beschrieben hätte, kam hinter ihr hergewatschelt.
    »Hi, ich bin Carl«, sagte er. »Sie sind von der Polizei? Gibt’s irgendein Problem?«
    »Kennen Sie einen Mann namens Adam Rice?«, fragte Lucas.
    Carl blinzelte heftig und sagte dann: »Mein Gott! Es ist Adam! Wir waren uns nicht sicher.«
    »Ja, er ist es«, erwiderte Lucas. Alle Anwesenden in der Bar hörten jetzt aufmerksam zu. »Können wir uns irgendwo ungestört unterhalten?«
     
    Carl hatte ein kleines Büro, ausgestattet mit einem Schreibtisch aus Kirschbaumlaminat, einem Drehstuhl und zwei Plastikstühlen für Besucher. Auf dem Schreibtisch stapelten sich vielerlei Papiere, und ein abgenutzter Tischrechner stand an einer der Seiten. Carl lehnte sich zurück, was ein lautes Quietschen des Drehstuhls hervorrief. »Ja, ich kannte den Mann. Er kam rein, trank ein paar Bier, hörte der Musik zu und weinte still vor sich hin. Ein trauriger Mensch … Woher wissen Sie, dass er manchmal herkam?«
    »Nun, wir haben hunderte von Anrufen gekriegt«, erklärte Sloan und fragte dann: »Hat er manchmal einen Mann hier getroffen?«
    Carl sah ihn verwirrt an. »Wie Sie das sagen … Sie meinen einen schwulen Mann?«
    »Ja.«

    Carl schnaubte und lehnte sich noch weiter zurück. »Kein Schwuler würde jemals hier reinkommen. Oder wenn er’s tät, würde er ganz bestimmt nicht alle Welt wissen lassen, dass er schwul ist. Ich habe Rice immer nur mit anderen Männern reden sehen, die üblichen Männergespräche, wie’s so ist, wenn man an der Bar sitzt und Bier trinkt.«
    »Was ist mit Mädchen?«, fragte Lucas.
    Carls Blick fuhr unwillkürlich zur Seite. »Er kam immer allein rein …«, begann er.
    »Versuchen Sie nicht, uns zu verarschen, Booger«, unterbrach Lucas den fetten Mann und rückte mit dem Stuhl ein Stück näher auf ihn zu. »Wir wissen von den Mädchen und was da vor sich geht. Wir brauchen Ihre Hilfe, und wir kriegen sie von Ihnen auf die sanfte oder auf die harte Tour. Also … Hatte Rice was mit einem Mädchen? Oder mit mehreren? Und wo finden wir sie?«
    Carl schwieg einige Sekunden und sagte dann: »Ich kriege einen Mordsärger …«
    »Es geht um einen Serienmörder,

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