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Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Titel: Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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helfen.«
    »Haben Sie mit Charlie darüber gesprochen, Frauen zu entführen? Sie zu entführen und dann … festzuhalten?«, fragte Lucas.
    Plötzlich schien sich alles an Chase zu straffen, und sein Gesicht bekam Farbe. »Ich habe ihm erzählt, was ich da angeblich
getan hab. Ich habe ihm aber nicht gesagt, er soll das auch tun.«
    »Was meinen Sie, was Charlie da draußen macht?«
    »Taylor sagt, er erledigt die Arbeit Gottes, unseres Herrn.«
    »Aber Taylor ist ein verdammter Idiot!«, blaffte Lucas. »Was wir wissen wollen, ist Folgendes: Haben Sie ganz speziell mit Pope über das gesprochen, was Sie getan haben? In allen Einzelheiten? Oder haben Sie nur einfach so mit ihm darüber geredet?«
    »Er hat ziemlich viel davon gewusst«, antwortete Chase. »So was spricht sich ja rum. Und sie sagen dir ja auch, du sollst darüber reden, sonst wirst du nicht fertig damit. Ich weiß nicht mehr, was sie gesagt haben, was ich getan hab …« Er kratzte sich am Kopf, und wieder quollen Tränen aus seinen Augen. »Ich muss hier raus …«
    »Haben Sie Pope gesagt, wo er sich verstecken könnte? Haben Sie eine Ahnung, wo er hingegangen sein könnte? Was er sich vorgenommen hatte?«
    »Nein. Er wollte versuchen, einen Job in einem Schlachthof zu kriegen. Da wär gutes Geld zu verdienen, sagte er. Er hätte beinahe mal so einen Job im Hormel County bekommen, aber sie haben ihn nicht genommen, weil irgend so eine alte Schlampe ihn anscheinend nicht mochte.« Seine Lippen kräuselten sich ein wenig, nicht ganz zu einem Lächeln, aber doch zum Anflug eines Grinsens. »Ich wette, er hat sie …«
    Und dann verschwand dieser Ausdruck so schnell wieder, wie er gekommen war. »Aber ich weiß nicht, wo er hingegangen ist. Er schien sich nie viele Gedanken darüber zu machen. Er wollte einfach nur hier raus. Unbedingt, mit aller Macht. Aber sie hatten ihn so untergebracht, dass er aus dem Fenster gucken und zusehen konnte, wie auf der Zufahrt Leute gekommen und gegangen sind.«

    »Hat er mal über Rasiermesser gesprochen?«, fragte Lucas. »Hat er davon gesprochen, Frauen auszupeitschen? Hat er davon gesprochen, Frauen zu jagen?«
    »Er hat nicht viel über so was geredet.« Chase begann sich zu winden, presste die Oberschenkel zusammen, als ob er aufs Klo müsse, und Lucas musste wieder zur Seite schauen. »Aber er hat bei so was wirklich gern zugehört.«
    »Ich habe den Eindruck, Sie nehmen Pope jetzt in Schutz, Lawrence«, sagte Hart.
    »Nein, ich will ihn nicht in Schutz nehmen«, protestierte Chase. »Er hat bei solchen Sachen einfach nur echt aufmerksam zugehört.«
    Sie sprachen noch einige weitere Minuten mit Chase, aber es kam nichts Bedeutsames dabei heraus. Lucas zuckte schließlich mit den Schultern und sagte zu Hart: »Kommen Sie, wir gehen.«
     
    Sie drehten sich um, aber Sloan trat noch einmal dicht vor das Fenster und fragte: »Hey, Larry …, was hat Charlie Pope mit dieser Frau im Hormel County angestellt?«
    Chase zuckte bei dem Wort »Larry« zusammen, wollte protestieren, aber als Sloans Frage zu seinem Verstand vorgedrungen war, versuchte er, einen erstaunten Ausdruck auf sein Gesicht zu zaubern, wie ein Kind, das sich mit der Hand in der Keksdose eine Ausrede ausdenken muss.
    »Warum … ehm, warum …«
    »Wie hieß diese Frau, Larry?«, fragte Sloan betont langsam. »Wir finden das auch so raus, aber wenn Sie jetzt den Namen nicht ausspucken, könnte Ihnen das weitere zwanzig Jahre hier drin wegen Beihilfe zu einem Schwerverbrechen einbringen. Dann werden Sie nie mehr die Sonne sehen.«
    »Ich habe nichts damit zu tun gehabt, ich weiß doch nichts …«

    »Larry, wie zum Teufel lautet der Name dieser Frau?« Sloan legte jetzt ein wenig mehr Nachdruck in seine Stimme.
    Chase überlegte einen Moment, ging in sich, und Sloan drängte: »Lawrence?«, und Tränen strömten erneut aus Chase’ Augen, und er schluchzte, sagte schließlich: »Ich … ich weiß es nicht, aber der … der Vorname könnte Louise gewesen sein.«
    »Wann war das?«
    Chase brachte es nicht fertig, Sloan anzusehen. »Vielleicht … vielleicht 1995.«
    »Verdammt«, sagte Hart und strahlte Sloan an. »Hat Lawrence Ihnen da gerade gesagt, was ich vermute? Haben Sie da gerade einen Mord aufgeklärt?«
     
    Hart führte sie zügig zum Verwaltungsgebäude zurück und meldete Ross: »Bei Chase ist was rausgekommen …«
    Er erklärte die Sache in wenigen Worten, und Ross sagte zu Sloan: »Meine Assistentin hat alle Telefonnummern von da unten,

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