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Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Titel: Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Haltung wurden zunichte gemacht, als seine gelben, rattengleichen Zähne hinter den blassen Lippen zum Vorschein kamen. Lucas spürte ein Kribbeln auf den Armen; keine aufkommende Furcht, aber doch eine Gänsehaut. »Sie haben’s da mit einem wirklich bösen Buben zu tun, soweit ich das im Fernsehen verfolgen konnte.«
    »Meinen Sie, Charlie Pope könnte so was tun?«, fragte Lucas.
    Taylor schaute zur Decke hoch, sah dann wieder Lucas an und sagte: »Dr. Grant hat mir die gleiche Frage gestellt. Ich habe darüber nachgedacht. Mir kommt das zu … künstlerisch … für Charlie vor. Charlie ist ein schlichter Kerl. Er hat zwei Mädchen umgebracht, weil er verhindern wollte,
dass er wegen Vergewaltigung eingebuchtet wird. Ihm fiel einfach nichts Besseres ein, als die Mädchen zum Schweigen zu bringen.«
    Sloan sagte: »Es besteht die Vermutung, er könnte sein Handeln nach einem von Ihnen ausrichten, einem von den …«
    Sloan sah Hart an, der brummte: »Den Großen Drei.«
    Taylors Augenbrauen fuhren in die Höhe: »Ist das so? Nun ja, nun ja.« Er neigte den Kopf leicht zur Seite und zeigte wieder seine rattenhaften Zähne. »Erzählen Sie mir was von dieser Angela Larson. Wie ich es verstanden habe, hat er sie vor der Ermordung bestraft, oder?«
    »Er hat sie beinahe totgeschlagen«, sagte Sloan wütend.
    »Aber doch nicht mit den Fäusten, oder?«, fragte Taylor. Er wirkte besorgt.
    »Nein, mit einer Art Peitsche«, sagte Lucas.
    »Wo hat er sie ausgepeitscht?«, fragte Taylor, jetzt noch besorgter. »Ich meine, auf dem Rücken oder auf den Beinen oder …«
    »Auf dem ganzen Körper«, sagte Lucas unüberlegt.
    Hart ahnte Unheil, stieß »Heh, nein!« hervor, und Taylors Zunge fuhr über die Oberlippe, und seine Augen glühten durch die Glasscheibe, und er trat noch näher heran und zischte: »Und wie war’s mit den Titten? Hat er auch ihre Titten erwischt?«
    Lucas fuhr unwillkürlich einen Schritt zurück, und Sloan blaffte Taylor an: »Du verdammter Dreckskerl!«
    Taylor legte die flache Hand gegen die innere Sicherheitsscheibe und kreischte in voller Lautstärke: »BIGGIE! BIGGIE! UNSER KUMPEL HAT IHR DIE TITTEN AUSGEPEITSCHT! ER HAT IHRE TITTEN ERWISCHT …«
    »Mein Gott«, murmelte Lucas, und Hart ließ die äußere Glasscheibe zugleiten. Überall im Flur waren die Schreie anderer Insassen zu hören, die wissen wollten, was Taylor
da geschrien hatte. Taylor traktierte jetzt die Scheibe mit der flachen Hand. »Hat er den Schwanz aufgefressen? Hey, hat er den Schwanz von dem Mann gefressen? Hey, er hat’s gemacht, nicht wahr? HEY, BIGGIE, ER HAT DEN SCHWANZ AUFGEFRESSEN!«
    Den ganzen Flur hinunter schlugen andere Insassen jetzt gegen die Scheiben, und das Dröhnen wurde von einem wiehernden Lachen übertönt. »Das ist Biggie«, sagte Hart. In seinen Augen stand Angst.
    Taylor steigerte sich zu einem Berserker, hämmerte jetzt mit beiden Fäusten gegen die Scheibe. »BIGGIE …«
    »Wollen Sie mit Biggie sprechen?«, fragte Hart.
    »Ich will einen Blick auf ihn werfen, aber es hat wohl keinen Zweck, mit ihm zu reden«, antwortete Lucas. Sloans Gesicht war kreidebleich. Lucas musste den Drang unterdrücken, diesen Ort schleunigst zu verlassen.
    »Sie haben es Charlie beigebracht«, sagte Sloan zu Lucas. »Sie haben ihn wie ein verdammtes Spielzeug aufgezogen und nach draußen geschickt, um Menschen zu foltern und zu ermorden.«
     
    Hart öffnete die Jalousie und die äußere Scheibe an Biggie Lighters Zelle. Biggie stand dicht hinter der inneren Scheibe, ein Mann, der wohl eigentlich zur Rundlichkeit neigte, während der langen Jahre mit Gefängniskost jedoch abgemagert war. Sein Gesicht war bleich wie der Mond, und aus den trägen Augen sprühte wilder Hass. Sein Blick wanderte von Lucas zu Sloan, blieb an ihm haften, und er schrie: »Ich kenne dich!«
    »Soll ich die Scheibe wieder schließen?«, fragte Hart.
    Lucas schüttelte den Kopf. »Er soll ruhig hören, was wir zu sagen haben.« Er sah Lighter an. »Haben Sie Charlie nach draußen geschickt, um Leute zu foltern und zu töten?«

     
    Ein paar Zellen entfernt hämmerte Taylor immer noch gegen die Scheibe seiner Zelle, und einige andere Gefangene machten es ihm weiterhin nach.
    »Das würdest du wohl gern wissen, wie? Du kannst mich am Arsch lecken …« Er ließ die Augen nicht von Sloan, sagte zu ihm: »Du warst’s, der zu meinem Haus gekommen ist und mit meiner Mutter geredet hat, als ich nicht daheim war.«
    Sloan nickte. »Wie geht’s

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