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Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Titel: Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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ergibt sich wie gesagt ungefähr eine Stunde.«

    »Das interessiert mich sehr«, erwiderte Lucas. »Können Sie es mir zuschicken?«
    »Ich kommen heute Abend nach Minneapolis. Wenn Sie dem diensthabenden Officer im SKA Bescheid sagen, gebe ich die Kassette bei ihm ab.«
    »Wohin müssen Sie in der Stadt?«
    »Stadtmitte.«
    »Kommen Sie doch bei mir zu Hause vorbei. Das erspart Ihnen eine halbe Stunde, und mein Haus ist leicht zu finden.«
     
    Lucas fuhr nach Hause und nahm zum Abendessen ein salzarmes, fettarmes, proteinarmes Steak mit Zwiebeln aus der Mikrowelle zu sich, das man offensichtlich aus purem Teer und irgendeiner Sülze gebacken und vermutlich mit irgendwelchen Industrieschlämmen angereichert hatte; er sah sich die TV-Nachrichten an, betrachtete sich im Garderobenspiegel, fand seinen Anzug schick, sein Gesicht jedoch beinahe abgehärmt - vielleicht eine Auswirkung der Diät? Er fragte sich, ob er eine Fettcreme auftragen sollte - Weathers Lösung für alles, was nichts mit Blutungen oder Knochenbrüchen zu tun hatte -, aber der Gedanke war ihm irgendwie peinlich. Schließlich ging er in die Garage.
    Als Grant kurz vor acht ankam, lag Lucas vor der Garage unter dem Heck seines Lexus und versuchte, die Kabel der Anhängerkupplung neu zu befestigen. Sie hatten sich gelockert, als er ein Boot durch Wisconsin gezogen hatte. Wieder einmal ein Beweis für schlampige Autokonstruktion … Die Kupplung hing halb abmontiert nach unten.
    »Lucas? Sind Sie das da unten?«
    »Ja.« Lucas drehte den Kopf und hatte ein Paar Korduan-Lederschuhe vor den Augen. Er schob sich unter dem Wagen hervor. »Nur noch eine Minute, ich hab’s fast geschafft.«

    Das traf nicht zu. Er tauchte wieder ab, und nachdem er einen Moment an den Befestigungsschrauben herumhantiert hatte, stellte er fest, dass er die Kabelverbindung zwischen dem Träger und den Anschlusssteckern nachstellen musste. Dazu brauchte er mehr Licht. Er schob sich wieder unter dem Wagen hervor und richtete sich auf.
    »Wie geht’s?« Lucas hatte Grant in St. John’s nicht besonders beachtet, aber jetzt sah er ihn sich genauer an. Er war etwa so groß wie Lucas, aber rund fünfzehn Pfund leichter. Er sah nicht besonders durchtrainiert aus, wirkte aber doch sehr zäh und robust.
    Grant fischte eine Kassette aus seiner Jackentasche und gab sie Lucas. »Es ist nichts wirklich Hartes drauf; es zeigt einfach nur auf, wie sein Denkapparat funktioniert.«
    »Das ist bestimmt hilfreich«, erwiderte Lucas. »Ich höre sie mir gleich nachher an … Ich hoffe, Sie sind nicht eigens wegen der Kassette hergekommen.«
    »Nein, in St. John’s gibt’s im Moment nicht viel zu tun, und so treibe ich mich hin und wieder hier rum. Ich bin zu alt, um hinter Collegegirls herzujagen.«
    »Insbesondere hinter lutherischen Collegegirls«, sagte Lucas.
    »Insbesondere hinter intellektuellen lutherischen Collegegirls«, sagte Grant. Er schlenderte zum Porsche in der Garage hinüber. »Natürlich, wenn ich so einen Wagen hätte … Das ist die breite Version, oder? Breit genug für lutherische Collegegirls?«
    »Keine Ahnung, ich bin ein glücklich verheirateter Mann«, sagte Lucas.
    »Aha … Und wenn Sie zufällig unglücklich verheiratet sein sollten, kann ich Ihnen sagen, dass Karen Beloit Gefallen an Ihnen gefunden hat. Sie haben irgendwas bei ihr in Wallung versetzt.«
    Lucas lachte und sagte dann: »Hören Sie, haben Sie nicht
Lust auf ein Bier? Was denken Sie über die ›Großen Drei‹? Ist das alles Quatsch, oder haben sie tatsächlich was mit Pope angestellt?«
     
    Lucas holte zwei Flaschen Bier und einen Hocker für Grant, und während Lucas Werkzeug und Arbeitslampen zum Truck schleppte, entwirrte Grant ein verschlungenes, orangefarbenes Verlängerungskabel, schloss es an einen Stecker in der Garage an und zog es zum Truck. Lucas schob sich wieder unter den Wagen und arbeitete weiter an der Anhängerkupplung, während Grant sich auf den Hocker setzte und Lucas Werkzeug reichte, und sie redeten über Pope, die »Großen Drei« und Mike West.
    »Ich war anfangs ja skeptisch, als ich von dem Verdacht gegen Charlie hörte. Aber dann kam diese Sache mit Lighter und Taylor, und ich dachte, okay, da kann was dran sein. Aber Charlie neigt dazu, sich willenlos treiben zu lassen. Es mag sein, dass Lighter und Taylor ihn sozusagen programmiert und auf die Menschheit losgelassen haben, aber nach einiger Zeit würde er irgendwie … abschlaffen. Ich wäre daher nicht überrascht,

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