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Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Titel: Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Ihrer Mom?«
    »Die alte Hexe ist tot«, sagte Lighter. »War’ne echte Erlösung für mich. Ich dachte, du wärst vielleicht auch tot. Wenn ich gewusst hätte, dass du herkommst, hätte ich Charlie gesagt, er soll deinen Namen ums Arschloch von diesem Rice einritzen. Ein großes ›SLOAN‹ um sein Arschloch, und Charlie fährt mit seinem Schwanz rein und raus. Wär doch toll, was? Ein Arschloch am anderen Arschloch …« Er fing an, mit den Handflächen gegen die Scheibe zu trommeln.
    »Wären Sie bereit …«
    »Ich wär zu gar nix bereit, du Arschloch«, fauchte Lighter und funkelte Lucas an. »Haut ab, ihr verdammten Drecksäue. Ich will einen Anwalt haben.« Und wieder zu Sloan: »Ich hätt gerne eine Stunde mit dir gehabt …«
    Sloan trat dicht an die Scheibe: »Das wäre auch mein größter Wunsch. Eine verdammte Minute mit dir allein würde reichen. Ich würde dir eine verdammte Kugel in dein verkümmertes Gehirn jagen, und dann würde ich auf deine elende Leiche spucken.«
    Lighter zuckte zurück und sah Hart an. »Heh, der darf nicht so mit mir reden! Ich will einen Anwalt haben …«
    »Ach, verdammt noch mal«, knurrte Hart.
    Lucas: »Lasst uns gehen. Da kommt nichts dabei raus.«
    Sie gingen zur Flurtür, aber Hart verlangsamte plötzlich seine Schritte, schaute zurück in den Flur und sagte: »Verdammt!«
    »Was ist?«

    »Sie heißen doch die ›Großen Drei‹. Wir haben nicht mit Chase gesprochen - aber Charlie hat das oft getan.«
    Lucas blickte ebenfalls zurück: Das Hämmern gegen die Glasscheiben ging weiter, und Taylor schrie immer noch, aber die Worte waren wirr und zusammenhanglos, und seine Stimme schien zu brechen. Die Schreie klangen, schoss es Lucas durch den Kopf, wie die eines Affen, nachdem ein Kind einen Stein in seinen Käfig geworfen hat. »Okay, zwei Minuten«, sagte er und machte kehrt. »Geben wir Chase zwei Minuten.«
     
    Lawrence W. Chase war so dürr, dass man vermuten musste, er leide an permanenter Appetitlosigkeit. Seine Wangenknochen stachen fast durch die Gesichtshaut, seine Hände zitterten. »Nennen Sie mich nicht Larry, denn das ist nicht mein Name«, sagte er durch die innere Scheibe seiner Zelle. »Ich heiße Lawrence.«
    »Okay, Lawrence«, erwiderte Sloan.
    Chase sagte: »Sie müssen mich hier rausholen.«
    »Das geht nicht«, sagte Sloan.
    Und Chase begann zu heulen, lehnte die Stirn an die Scheibe, schluchzte: »Ich halt’s hier nicht mehr aus. Ich habe gebeten, man soll mich nach Stillwater verlegen, aber sie wollen’s nicht. Ich habe gebeten, man soll mich arbeiten lassen, aber das wollen sie auch nicht. Ich habe gebeten, sie sollen mich umbringen, aber sie sagen, das ginge nicht. Sie lassen es nicht mal zu, dass ich mich selbst umbringe. Sie überwachen mich die ganze Zeit mit Kameras.«
    Hart sagte: »Wir wollen nicht, dass Sie sich etwas antun, Lawrence. Vielleicht geht es Ihnen irgendwann ja mal besser.«
    »Mit mir ist alles in Ordnung, außer dass ich hier eingesperrt bin.«
    »Sie haben neun Menschen umgebracht, Lawrence«, sagte
Hart. »Neun, von denen wir wissen, vielleicht waren es noch mehr. Sie haben sie gejagt und dann erschossen.«
    »Sie waren … Ich war … in der Steinzeit. Ich war nur …«
    »Lawrence …«
    »Ich will jetzt nicht streiten«, winselte er. »Ich will nur, dass man mich erlöst und umbringt.« Er sah Lucas an. »Ich habe seit zwei Jahren den Himmel nicht mehr gesehen.«
    »Sie hätten diese Menschen nicht ermorden sollen.«
    »Ich habe das tun müssen, verstehen Sie denn nicht? Ich gehe auf die Straße, und die Steinzeit kommt über mich. Der Mann ist ein Jäger. Ich gehe auf die Jagd. Sie müssten das doch verstehen, Sie sind ein Cop. Sie jagen doch auch Leute.«
    Lucas musste wegschauen. »Wenn Sie uns helfen, lässt man Sie vielleicht mal aus einem Fenster sehen.«
    Ein verschlagener Ausdruck huschte über Chase’ Gesicht. »Biggie hat gesagt, er würde die ganze Woche einen Extranachtisch bekommen. Kriege ich den auch und darf aus einem Fenster sehen?«
    Hart nickte. »Aber das ist alles, klar? Wir bringen Sie morgen runter, wo sie ins Freie schauen können.«
    Chase fing erneut an zu weinen. Seine Augen röteten sich, als sie von den Tränen überschwemmt wurden, und gegen die bleiche Gesichtshaut wirkten sie wie die Augen eines Angorakaninchens. Er wischte die Tränen schließlich mit den Handballen weg und sagte: »Ich weiß nicht, was Sie von mir wissen wollen, aber wenn ich kann, werde ich Ihnen

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