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Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Titel: Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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wenn da noch jemand im Spiel wäre. Ein Mann, der sozusagen die Batterie neu auflädt. Jemand, der die Energie liefert.«
    »Mike West?«
    »Ich weiß es nicht - ich hatte nicht viel Kontakt zu ihm.«
    »Aber Charlie plus noch ein Mann würde Ihrer Meinung nach Sinn ergeben.«
    »Eher als Charlie als Einzelgänger. Er braucht jemanden, der die Intensität liefert, verstehen Sie? Wenn das gegeben ist, habe ich keinen Zweifel daran, dass Charlie der Killer sein könnte. Die Tatortszenen, die Sie uns geschildert haben … Ich kann mir vorstellen, dass Charlie seinen Spaß an all dem hätte.«

    »Geben Sie mir mal den kleinen Schraubenzieher.« Grant tat es, und Lucas sagte: »Aber wenn Pope das alles getan hat, allein oder zusammen mit Mike West, und wenn nur Charlie oder beide von den ›Großen Drei‹ programmiert wurden - warum haben sie dann so lange gewartet, bis sie mit dem Morden anfingen? Man müsste doch erwarten, dass sie sofort loslegen, da dann die Programmierung noch am intensivsten ist …«
    »Ich weiß es nicht. Vielleicht, um erst einmal die organisatorischen Grundlagen zu schaffen? Oder Ziele auszusuchen?«
    »Hmm.«
    »Wir wissen ja nicht einmal mit Sicherheit, ob es diese Programmierung gegeben hat«, sagte Grant. »Könnte doch auch alles Schwachsinn sein.«
    Lucas zog die letzte Schraube an und schob sich unter dem Wagen hervor. »Nein, das ist kein Schwachsinn. Sie haben irgendwas mit Charlie angestellt. Sie hätten dabei sein und Lighter und Taylor beobachten sollen - diese Mistkerle stecken irgendwie dahinter.«
     
    Sie verstauten das Werkzeug, und Grant gab Lucas seine leere Bierflasche. »Wie ist denn nun Ihre grundsätzliche Beurteilung des Falles?« fragte Lucas.
    Grant zuckte mit den Schultern. »Irgendwas stimmt nicht. Irgendwas stinkt. Zum einen, Sie sollten Charlie inzwischen längst geschnappt haben. Er ist stupide genug, um zur Flucht einen Greyhound-Bus zu benutzen.«
    »Sie beunruhigen mich.«
    »Ich bin kein Cop, ich weiß nicht, wie Sie arbeiten oder, hmm, wie wirksam ihre Methoden sind. Ich an Ihrer Stelle würde zumindest die Möglichkeit ins Auge fassen, dass Charlie Pope mit jemandem zusammenarbeitet. Dass es da draußen einen zweiten Mann gibt.«

    »Einen zweiten Mann …«
    »Ja. Oder eine Frau.« Grant legte den Finger ans Kinn, als ob er von diesem Gedanken selbst überrascht wäre. »Eine Frau. Mit einer Frau kommt ein sexuelles Element mit ins Spiel.«
    »Sie meinen …«
    Grant sagte: »Hören Sie, Lucas, die richtige Frau könnte Charlie Pope zu allem kriegen, was sie will. Zu allem.«
     
    Spät an diesem Abend saß Lucas mit geschlossenen Augen in einem Lichtkegel in seinem Arbeitszimmer und hörte sich die Kassette an, die Grant ihm gebracht hatte. Grant hatte eine hinterhältige Verhörtechnik: Er behauptete bei bestimmten Gelegenheiten, etwas nicht zu wissen oder Zusammenhänge nicht zu kennen, oder aber er stellte falsche Behauptungen auf und überließ es dann Charlie Pope, ihn aufzuklären und zu berichtigen.
    Charlie Pope sagte:
    »… Sie ziehen einen dauernd auf. Sie bringen einen um den Verstand. Ich hab versucht, ordentlich auszusehen, hab mich gründlich gewaschen und rasiert und neue Schuhe angezogen, aber keine wollte jemals mit mir ausgehen. Ein Mann muss doch auch mal Sex haben, was sollte ich da machen? Irgendwo eine Nutte anheuern? Da kriegt man Aids, alle Nutten in den Zwillingsstädten haben Aids oder irgendeine Geschlechtskrankheit.
    … Es ist, als ob sie Reklame für sich selber machen würden, sie tragen diese engen Hosen oder Röcke und diese durchsichtigen Blusen, und sie zeigen ihre Beine und ihre Ärsche und ihre Titten, und warum machen sie das? Meinen die, ein Mann würde sich nicht wünschen, das mal in die Finger zu kriegen, was sie da zur Schau stellen?
    … Ich hab sie ein bisschen geschlagen, aber ich hatte nicht vor, sie umzubringen oder so was, wie’s die Cops behaupten.
Ich meine, okay, ich hab sie gefickt, aber ich hab nur versucht, sie mit dem Bauch auf den Boden zu drücken, und die Cops behaupten, ich wär ihr an den Hals gegangen. Na ja, ich wollte nicht, dass sie rumschreit …
    … Ich hab versucht, mit ihr zu reden, aber sie wollte nicht mit mir reden. Ich meine, sehen Sie mich an - ich bin kein gut aussehender Mann. Als Teenager hab ich in den Spiegel geguckt und dran gearbeitet, so gut wie möglich auszusehen. Na ja, hab ich gedacht, du siehst jedenfalls nicht schlecht aus, da gibt’s viele andere Jungs, die nicht

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