Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman
war einfach nicht genug Platz, und Mihovil war - wiederum im Eifer des Gefechts - so heftig mit dem Kopf gegen den Wasserhahn geprallt, dass er sich einen blutenden Riss auf der Schädeldecke zugezogen hatte. Auch nicht gut.
Und sowohl unter der Dusche als auch in der Badewanne wurde die Seife auf diverse Weise zum Problem …
Sie versuchten es im Stehen im Schlafzimmer, aber das war fast so misslich wie unter der Dusche - irgendwas ging meistens im falschen Moment schief. Die Unterleibsaktionen führten zuweilen zu unzivilisierten Geräuschen, oder aber Mihovil rutschte aus ihr raus und der Rhythmus ging verloren, und einmal ejakulierte er auf den Langfaserteppich in Millies Schlafzimmer, was eine Mordssauerei gewesen war …
Ja, es gab Probleme.
Es gab also Probleme, aber sie machten auch mancherlei Fortschritte. Sie fand heraus, dass sie es lernen konnte, zum Orgasmus zu kommen. Sie verband ein wenig Fantasie mit ein wenig Realität, sie leitete Mihovil zu bestimmten Verhaltensweisen an, die ihre Fantasievorstellungen verstärkten,
sie brachte den körperlichen Teil mit dem mentalen in Übereinstimmung - und dann: Pop! Es klappte fast immer, nachdem sie dieses Szenario beherrschte.
Wie zum Beispiel: Sie machten es im Hunde-Stil, hatten gerade begonnen, und Mihovil fragte: »Wie oft masturbierst du?«
Die Frage war ihr sehr peinlich. Das ging ein wenig zu tief in ihre Privatsphäre, und wenn sie etwas antwortete wie »Jeden Abend«, könnte es Auswirkungen auf Mihovils eigene sexuelle Verhaltensweise haben (worunter sie dann leiden würde!), und so vermied sie es, sich festzulegen, und sagte: »Nun, ich denke, verstehst du …«
»Nein, sag es mir«, beharrte er. »Du musst es (ehm) doch dauernd machen, wenn du keinen Freund hast.«
»Ich mache es (grummel-grummel) manchmal«, sagte sie. »Ich denke, es ist (ehm) natürlich … Nehme ich jedenfalls an.«
»Ja, es ist natürlich. Ich mache es oft. Manchmal (oh!) sogar beim Anschauen eines Footballspiels. Okay?«
»Okay.« Aber Sie spürte ein leises Unbehagen - wo führte das alles nur noch hin?
Er ging sofort auf diese ungestellte Frage ein: »So, pass mal auf … Wenn wir’s auf diese Art machen, ist es besser, wenn du nach unten greifst und dich selbst ein bisschen reibst, denn ich komme da schlecht mit meinen Fingern hin, und mein Schwanz reibt dich vielleicht nicht an der richtigen Stelle … Also greif einfach hin …«
Sie tat es.
Am besten war es, wie sie nach einigen Probeläufen entdeckten, unter der Dusche anzufangen, sich dann abzutrocknen und ins Schlafzimmer zu huschen, wo sie auf dem Bett ohne Stabilitätsprobleme all das tun konnten, was sie sich unter der Dusche vorgestellt hatten. Da man körperlich
völlig sauber war, gab es keine Beschränkungen. Der Ekelfaktor spielte fast keine Rolle mehr. Und man geriet nicht in Gefahr zu ertrinken. Und sie fielen nur zweimal vom Bett, was, wenn man darüber nachdachte, eine recht gute Quote war.
Es war toll, zusammen vom Bett zu fallen …
ELF
D er Morgen war schön - strahlend blauer Himmel mit dem Hauch einer Brise aus dem Süden und dem leichten Geruch nach feuchter Luft vom Fluss her, was bedeutete, dass es am Nachmittag Gewitter geben könnte.
Lucas stand um sechs auf und hängte sich ans Telefon. Nordwall sagte, er würde sofort nach dem Gespräch seine Leute zu dem Bohnenfeld neben dem Rice-Haus in Marsch setzen. Der Chief der Stadtpolizei von Rochester teilte mit, seine Cops hätten in der vergangenen Nacht keinen Erfolg gehabt. »Sind Sie sicher, dass Pope tatsächlich hier war?«, fragte er.
»Ja, es sei denn, die Telefongesellschaft hat uns angelogen«, antwortete Lucas. »Wo können wir das Treffen abhalten?«
»Wissen Sie, wo das Regierungsgebäude liegt? In der Stadtmitte, direkt am Fluss? Wir treffen uns im Sitzungssaal. Noch was - wir kriegen eine Menge Anrufe. Der Distrikt-Sheriff hat eine Hotline eingerichtet.«
»Sehr gut. Ich weiß, wo das Gebäude liegt. Wir sehen uns dort um zehn. Sorgen Sie für Kaffee und Donuts - der Staat Minnesota kommt dafür auf.«
»Aha - kein Wunder, dass die Staatsregierung dauernd Sitzungen abhält.«
Sloan traf um kurz nach sieben bei Lucas zu Hause ein. Er sah immer noch krank aus, aber nicht mehr so elend wie in der vergangenen Nacht. Lucas berichtete ihm von Grants
Besuch am Abend zuvor und ihrem Gespräch über die Möglichkeit, es könnte ein zweiter Mann im Spiel sein. »Ein zweiter Mann?«, murmelte Sloan.
»Oder
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