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Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Titel: Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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ich es vorlesen, Wort für Wort?«

    »Dafür haben wir jetzt keine Zeit«, sagte White und sah auf die Uhr. Dann wandte sie sich an Lucas: »Haben Sie Probleme mit der Story?«
    »Ich kann Sie nicht daran hindern, die Sache mit dem Penis zu bringen«, sagte Lucas. »Es ist allerdings eine Frage des guten Geschmacks. Die gängige Formulierung wäre ›verstümmelt‹. Ich finde es nicht richtig, dass Rice’ Mutter auch noch so etwas lesen muss, nachdem sie ihren Sohn und den Enkelsohn verloren hat.«
    White sagte zu Ignace: »Ändern Sie’s.«
    »Mann …«
    »Keine Zeit für Diskussionen. Ändern Sie’s.«
    Ignace’ Finger flogen über die Tasten, dann fragte er Lucas: »Wollen Sie einen offiziellen Kommentar abgeben?«
    »Sie können schreiben: ›Davenport sagte, das Staatskriminalamt werde den Bericht der Star - Tribune umgehend überprüfen, und er deutete an, dass bei diesem Anruf Aspekte einer Insider-Information zu erkennen sind und es möglich, ja sogar wahrscheinlich ist, dass es sich bei dem Anrufer um Charlie Pope gehandelt hat.‹ Passt Ihnen das?«
    »Ja, gut sogar.« Ignace tippte alles wörtlich ein.
    »Sie können zusätzlich noch Folgendes schreiben«, sagte Lucas und diktierte: »›Davenport fügte hinzu, dass jede Frau, die das Gefühl hat, von einem Mann beobachtet zu werden, oder die einen Mann gesehen hat, der Charlie Pope ähnelt, das umgehend der örtlichen Polizeibehörde melden soll. Selbst wenn es nur eine vage Ahnung ist - es ist besser, falsch zu liegen als bald darauf tot zu sein.‹«
    Ignace’ Finger rasten über die Tastatur. »Gut«, murmelte er. »Das ist sehr gut.«
    Sloan rief »Lucas!«, und Lucas machte einen Schritt auf ihn zu. »Der Anruf kam von einem Münztelefon in Rochester.«

    »Ruf die Cops in Rochester an. Sie sollen ausschwärmen und jeden Mann, der allein unterwegs ist, egal ob im Wagen oder zu Fuß, anhalten und überprüfen. Gib ihnen Popes Beschreibung. Sag ihnen, sie sollen vorsichtig sein, der Gesuchte ist wahrscheinlich bewaffnet. Sag ihnen, sie sollen sofort loslegen! Sofort!«
    »Das bringe ich wohl am besten auch noch in den Artikel«, sagte Ignace.
     
    Sloan trat zur Seite und sprach eifrig in sein Handy. Lucas bat Ignace, ihm seine Kurzschriftnotizen vorzulesen, und Ignace tat es. Lucas unterbrach ihn: »Er hat gesagt, ›Er kommt die Treppe runter‹, nicht ›Er kam die Treppe runter‹?«
    »Ja, ich hab es genau mitgeschrieben«, antwortete Ignace. Er fuhr mit dem Finger auf dem Notizblock ein Stück weiter nach unten. »Und hier sagte er: ›Damit keine Fingerabdrücke nicht drauf sind‹.«
    »Tolle Grammatik«, kommentierte Lucas.
    »Ja, das ist nicht seine Stärke. Solche Fehler sind mir ein paarmal aufgefallen.«
    Ignace las weiter vor, aber Lucas unterbrach ihn gleich wieder. »Er sagte, er habe den Baseballschläger ›in ein Feld mit Was-auch-immer‹ geworfen?«
    »Ja, so hat er’s ausgedrückt. Genau so. Wortwörtlich.«
    Einer der Redakteure drängte: »Ruffe muss jetzt die Taste zum Ausdruck der Story drücken …«
    White fragte Lucas: »Haben Sie noch weitere Vorschläge?«
    Lucas schüttelte den Kopf: »Sie wollen die Story so bringen, also tun Sie’s. Ich habe allerdings bemerkt, dass Sie eine Sache ausgeblendet haben, nämlich die, dass er sich aufgrund der Erwähnung in Ruffes erstem Artikel ein Rasiermesser beschafft hat.«
    »Ich glaube nicht, dass das für den Zusammenhang der
Story von Bedeutung ist«, sagte White. »Es lenkt nur von den wichtigen Dingen ab.«
    »Und außerdem wäre es ja wohl ziemlich peinlich für die Zeitung«, stellte Sloan fest. »Oder?« Er wischte sich die Nase. Zu Lucas: »Rochester geht an die Arbeit; sie setzen das ganze Sheriff-Department und dazu auch noch die Highway-Patrol ein.«
    Ignace drückte die Taste zum Ausdruck des Artikels, dann sagte er zu Lucas und Sloan: »Sie beide schulden mir jetzt eine ganze Menge.«
    »Quatsch«, knurrte Sloan. »Sie stehen kurz davor, als unentbehrlicher Zeuge eingebuchtet zu werden.« Es klang jedoch recht defensiv.
    Ignace lächelte, durchschaute den Bluff. »Buchten Sie mich doch ein. Könnte ja sein, dass es mir sogar Spaß macht.«
    »Es würde Ihnen bestimmt keinen Spaß machen«, sagte Sloan.
    »Wie, wollen Sie mich etwa zusammen mit einem feisten Arschficker in eine Zelle sperren?«
    Sloan schüttelte den Kopf. »Nein, wir stecken Sie in eine Einzelzelle mit nichts drin als einer Toilette und einem Waschbecken, und dort lassen wir Sie schmoren. Es

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