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Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Titel: Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Bohnen, und er solle schleunigst wieder verschwinden.«
    Clanton erzählte die ganze Story, und sie war kurz: Pope war per Anhalter aus Austin zur Farm gekommen und hatte sich rund zehn Minuten dort aufgehalten. Als er kapiert hatte, dass es keine Bohnen gab, war er mit seiner Donut-Tüte wieder den Hügel hinab zur Straße marschiert.
    »Was ist das für eine Donut-Sache?«, fragte Youngie.
    »Er dachte, sagte er, er müsste vielleicht irgendwo im Freien kampieren, und er bräuchte dann was zu essen, deshalb hätte er die Donuts gekauft«, erklärte Martin.
    Clanton sagte: »Der Kerl ist echt debil. Er kann nicht der Mann sein, der diese Verbrechen begangen hat. Mein Gott, er läuft mit einem Smiley-T-Shirt und einer Tüte Donuts in der Gegend rum.«
    Lucas presste das Mulltuch fester aufs Gesicht und stöhnte: »O Gott!«
     
    Die Deputys durchsuchten das Farmhaus und stießen in der Küche auf hundertfünfzig Gallonen Agrikultur-Präkursor, eine chemische Substanz, die man zur Beschleunigung des Pflanzenwachstums, aber auch zur Herstellung von Amphetaminen verwenden konnte. Soviel zu Sandy Martins Geschichte, die Farm im Auge zu behalten … Es wimmelte inzwischen von Cops auf dem Gelände, aber es hatte keine echte Information zu Charlie Pope gegeben, und so entschloss sich Lucas, nach Hause zu fahren. Er wusch sich das Gesicht am Spülbecken in der Küche des Hauses, ließ sich von Youngie eine neue Packung Mulltücher geben und stieg in den Truck.
    »Sie sollten bei einem Krankenhaus anhalten«, sagte Youngie.

    »Ich brauche nur anderthalb Stunden bis nach Hause.«
    »Ich muss einen Bericht schreiben. Die Schüsse …«
    »Ich schicke Ihnen entweder eine schriftliche Stellungnahme oder komme noch mal her, um mit Ihrem County-Anwalt zu sprechen, wie auch immer Sie’s haben wollen … Jetzt will ich aber nichts mehr, als schleunigst nach Hause zu kommen.«
    Youngie grinste: »Mann, Sie sehen beschissen aus.«
    »Einer Ihrer Leute hat das bereits zu mir gesagt«, erwiderte Lucas. Er startete den Motor. »Aber vielen Dank, dass Sie mich daran erinnert haben.«
     
    Lucas spürte, dass seine Nase anschwoll, und immer noch tröpfelte Blut aus dem linken Nasenloch. Er hielt bei einer Drogerie an, bezahlte fünf Dollar für einen Beutel Eiswürfel, eine Rolle kleiner Abreißbeutel als Behälter für die Eiswürfel und ein paar Streifen Heftpflaster, und er zeigte der Kassiererin, die ihn entsetzt anstarrte, seinen Polizeiausweis, damit sie nicht die Cops alarmierte. Im Truck riss er einen der kleinen Beutel von der Rolle, stopfte einige Eiswürfel hinein, legte ihn auf die Nase und klebte ihn mit Heftpflaster fest. Dann fuhr er weiter zur I-35.
    Clanton, ging ihm durch den Kopf, hatte Pope einen debilen Typ genannt. Er hatte diesen Eindruck bereits im Verlauf einer nur wenige Minuten dauernden Bekanntschaft gewonnen, falls man ihm glauben konnte. Und Lucas glaubte ihm, jedenfalls in dieser Sache. Und dann dachte er: Was ist, wenn Pope in Wirklichkeit ein intellektueller Typ wie Cary Grant in diesem Film ist, der seine Umgebung jahrelang täuscht … Er lächelte vor sich hin, aber sofort zuckte wieder dieser wilde Schmerz durch sein Gesicht.
    Auch daran war dieser verdammte Charlie Pope schuld …

     
    Er sah den Streifenwagen, als er über einen Hügelkamm fuhr. Er stieg auf die Bremse, erkannte aber sofort, dass es zu spät war; er meinte zu spüren, wie die Radarwellen auf seine Nase prallten. Der Tacho zeigte achtundachtzig Meilen pro Stunde, und als das Blaulicht des Streifenwagens hinter ihm aufzuckte, fuhr er an den Straßenrand. Der Streifenwagen setzte sich hinter ihn, und Lucas sah im Rückspiegel, dass der Patrolman am Steuer über Funk offensichtlich die Zulassungsnummer des Lexus an seine Zentrale durchgab. Als der Patrolman ausstieg, hielt Lucas ihm aus dem Wagenfenster seinen Polizeiausweis entgegen.
    »Lucas Davenport, SKA«, rief er ihm zu.
    Der Cop trat näher, schaute auf Lucas’ Nase, dann auf das blutdurchtränkte Hemd. »Was zum Teufel ist denn mit Ihnen passiert?«
    »Ich habe vor rund einer Stunde zusammen mit den Leuten des Sheriffs vom Mower County ein Amphetaminlabor ausgehoben«, sagte Lucas. »Einer der Dope-Typen hat mir einen unverhofften Schlag versetzt, der mich auf den Arsch befördert und mir das Nasenbein gebrochen hat. Rufen Sie das Sheriff-Department an, falls Sie sich vergewissern wollen.«
    Der Cop nahm Lucas’ Ausweis in die Hand, prüfte ihn, gab ihn zurück. »Sie wissen,

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