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Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Titel: Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Nase. Alles fest, aber als er zudrückte, zuckte ein stechender Schmerz auf - ein bekannter Schmerz aus seinen Zeiten als Hockeyspieler und als uniformierter Cop im Straßeneinsatz. Vielleicht nicht wirklich gebrochen, aber wohl doch angeknackst. Immer noch lief Blut aus der Nase, sickerte auch in den Rachenraum, und er spuckte es aus und wischte sich über Mund und Kinn.

     
    Im Hof der Farm befahlen sie Clanton, sich bäuchlings auf den Rasen zu legen, was er auch gehorsam tat. Youngie sagte: »Aha, sie haben ihn.« Ein Stück den Hang hinunter zerrten die beiden jungen Cops den vierten Mann aus dem Maisfeld. Dann kam ein weiterer Streifenwagen auf dem Zufahrtsweg angerast, wirbelte eine dichte Staubwolke hinter sich auf, und Youngie sagte zu Lucas: »Behalten Sie Bobby im Auge; ich weise die Jungs von der Verstärkung ein, wo sie absperren sollen.«
     
    Lucas setzte sich neben Clanton ins Gras, legte den Kopf in den Nacken und schniefte, um das weiterhin aus der Nase rinnende Blut zu stoppen. »Sie sollten uns alles erzählen, Bobby«, sagte er. Blut lief ihm wieder in den Mund, und er spuckte es aus. Clanton reagierte nicht.
    Lucas strich mit den Fingern über die Wangen, um das Blut daran zu hindern, weiter auf seinen Anzug zu tropfen. »Sie sollten wirklich besser reden, Bobby, denn Sie sitzen ganz tief in der Scheiße. Schauen Sie mich an. Sie werden so alt sein wie ich, wenn Sie aus Stillwater wieder rauskommen. Sie werden ihr junges Leben in einer Zelle von der Größe eines verdammten Volkswagens zubringen. Sie brauchen mich, damit ich vor Gericht ein gutes Wort für Sie einlege und sage, Sie hätten reumütig mit uns kooperiert.«
    Nichts.
    Lucas: »Sie halten sich für einen harten Burschen. Das sind Sie vielleicht sogar, ich gestehe Ihnen das zu. Aber Sie sind auch dumm. Denken Sie doch mal zurück an den Sommer vor einem Jahr, an alles, was Sie seitdem erlebt haben. Eine lange Zeit. Und dann überlegen Sie sich, dass Sie fünfzehn Mal so lange in der Zelle schmoren werden. Und lassen Sie es sich auch mal durch den Kopf gehen, dass Sie Ihr Leben lang eingesperrt sein werden, falls wir Sie in Verbindung mit Charlie Pope bringen können.«

    Clanton zuckte zusammen. Lucas senkte für einen Augenblick den Kopf, schnaubte Blut aus der Nase, sah jetzt aber, dass Clanton zu weinen anfing. »Sie sollten mit uns reden, Bobby.«
     
    Youngie kam mit einem großen Packen Verbandmull aus dem Erste-Hilfe-Kasten des Streifenwagens zurück und sagte: »Hier, Sie bluten ja immer noch.« Lucas nahm die Mulltücher dankbar entgegen. Ein weiterer Streifenwagen bog auf den Farmhof ein. »Sobald wir genug Leute haben, durchkämmen wir das Maisfeld«, sagte Youngie.
    Lucas nickte durch das Mulltuch.
    Die beiden jungen Cops kamen mit dem vierten Mann an und platzierten ihn ein paar Meter neben Clanton bäuchlings auf dem Rasen. »Sie sehen beschissen aus«, sagte einer der Cops zu Lucas und fragte dann: »Haben Sie eine Schussverletzung?«
    »Nein«, murmelte Lucas. Das Höllenfeuer in seinem Gesicht ging mehr und mehr in ein Kopfweh erster Klasse über.
    »Der fette Typ da hat ihm eins auf die Nase gegeben«, erklärte Youngie. Er sah auf den vierten Mann hinunter. »Wer ist dieser Mistkerl?«
    »Sandy Martin, ein Cousin der Martin-Brüder. Sagt, er wüsste nichts von einem Amphetaminlabor, er wär nur mal kurz zu einer Stippvisite hergekommen.«
    »Erstaunlich«, sagte Youngie. »Und rannte weg wie der Teufel, als er uns kommen sah …«
    »Verdammte Schmerzen«, knurrte Lucas.
    Die beiden Cops aus dem neu angekommenen Streifenwagen traten zu ihnen, und einer fragte: »Haben Sie eine Schussverletzung?«
     
    Youngie und drei der Cops gingen zur Scheune, um sich das Innere anzusehen. Lucas und der jüngste der Deputys
blieben neben den Festgenommenen auf dem Rasen sitzen. »Vorsicht da drin«, sagte Lucas, als die Cops mit gezogenen Waffen auf die Scheune zugingen.
     
    Nach zehn Minuten kamen sie wieder raus. Youngie sagte mit unverhohlener Freude in der Stimme, so laut, dass Clanton und Martin es hören konnten: »Oh, oh, oh … Das ist das größte und am besten ausgestattete Amphetaminlabor, das ich je gesehen habe. Und ich habe schon so manches gesehen. Bobby, Sandy, ich an Ihrer Stelle würde alles tun, wirklich alles, was zur Verringerung der zu erwartenden Knastzeit beitragen kann, denn wie’s jetzt aussieht, wird sich auch das FBI mit Ihnen beschäftigen, und es steht Ihnen eine sehr lange Zeit in Stillwater

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