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Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Titel: Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Lebenslauf? Reist er im Land herum, oder hat er einen festen Aufenthaltsort?«
    »Er hat Verwandtschaft hier, und die Leute sagen, er würde sich im Allgemeinen in der Gegend aufhalten«, antwortete Shrake. »Sie sagen aber auch, er würde hin und wieder Reisen in den Westen machen. Washington, Oregon, Kalifornien.«
    »Hören Sie, verständigen Sie die Stadtpolizei von Minneapolis und St. Paul und sagen Sie den Leuten, wir müssen uns intensiv auf den Straßen umhören. Das hat jetzt höchste Priorität. Nur so können wir Mike West oder Charlie Pope finden.«
     
    Auf dem Zeichenblock notierte er:
    1. DNA
    2. Mordet in Minneapolis und Mankato
    3. War im Gefängnis St. John’s.

    4. Definitive visuelle Identifizierung in Rochester, definitive Identifizierung am Telefon.
    5. Mutter in Austin; Pope hat in der Gegend gearbeitet, letztmals dort gesehen im Juli.
    6. Hat auch in Owatonna gearbeitet; dort Freunde/Bekannte?
    7. Adam Rice hat Bar in Faribault besucht.
    8. Pope sagt Ignace, er werde jemanden in den Boundary Waters töten …
    Wie zum Teufel sollte jemand wie Charlie Pope etwas von den Boundary Waters wissen? Wieder einmal ein Hinweis auf einen zweiten Mann? Oder eine Frau, musste er sich zwingen zu denken.
     
    Die Aleve-Tabletten begannen zu wirken. Lucas schob sich aus dem Sessel, holte seinen Straßenatlas von Minnesota und schlug ihn auf. Wenn man, überlegte er, ein Kreuz zeichnete, gebildet aus den wichtigsten Highways südlich der Zwillingsstädte Minneapolis und St. Paul, erfasste man die Welt des Charlie Pope …
    Pope hatte Angela Larson am nördlichsten Punkt dieses Kreuzes ermordet, wenige Meilen von der Interstate 35 in Minneapolis entfernt. Er hatte in Owatonna gelebt, das direkt an der I-35 lag, auf halbem Weg zwischen Minneapolis und der Grenze zu Iowa. Das war der zentrale Punkt des Kreuzes. Und er war in Austin, Minnesota, aufgewachsen, nur ein paar Meilen von der Grenze zu Iowa entfernt und nur wenige Meilen östlich der I-35. Das war der südlichste Punkt.
    Der Ost-West-Balken des Kreuzes verlief durch den zentralen Punkt Owatonna und führte nach Rochester im Osten, wo Pope den Telefonanruf gemacht hatte, und nach Mankato im Westen, wo er den Doppelmord begangen hatte.
Diese drei Städte waren durch den Highway 14 miteinander verbunden.
    Es war tatsächlich ein fast perfektes Kreuz. Er nahm einen Zirkel, setzte ihn im Mittelpunkt Owatonna an und schlug einen Kreis, der die vier äußeren Städte umfasste. Das Kreuz und der Kreis sahen aus wie das Fadenkreuz im Zielfernrohr eines Gewehrs.
     
    Er erweiterte seine Notizen auf dem Zeichenblock:
    9. Er muss Bewegungsraum wegen Entdeckungsgefahr einschränken; kurze Fahrten?
    10. Zu dumm, um allein zu handeln; es muss einen zweiten Mann - oder eine Frau - geben …
    Lucas dachte einen Moment über 10. nach und fügte dann hinzu: … der die Großen Drei kennt.
     
    Er ging wieder ins Bad und rasierte sich; das warme Wasser tat ihm gut, aber eines der Nasenlöcher war immer noch mit geronnenem Blut verstopft, und er konnte nur durch das andere atmen. Dieser gottverdammte Clanton …
    Unter der Dusche machte er sich noch einmal klar, dass Pope sich in diesem Kreis um das Kreuz aufhalten musste. Es war nicht ganz sicher, aber doch zu achtzig Prozent. Ganz bestimmt aber in einem Umkreis von vielleicht hundert Meilen um den Mittelpunkt Owatonna … Er machte eine Flächenberechnung, während das heiße Wasser über seinen Rücken strömte: rund 7800 Quadratmeilen, dachte er. Eine Menge Kaninchenhöhlen in 7800 Quadratmeilen Mais und Bohnen - Versteckmöglichkeiten für Pope …
    Und unter den Wasserstrahlen zuckte ein Gedanke durch seinen Kopf: - Verlorene Hoffnung? Und dann: Bohnen?

     
    Er stieg aus der Dusche, trocknete sich ab, ging ins Schlafzimmer und blätterte in der Akte die Niederschrift auf, die Ruffe Ignace über den Anruf Popes angefertigt hatte. Als Lucas nach dem Anruf mit Ignace gesprochen hatte, hatte der Reporter mehrmals betont, er habe alles, was Pope gesagt hatte, »wortwörtlich« notiert. Er hatte damit seine präzise Arbeit unterstreichen wollen.
    Lucas ging die Niederschrift durch und fand schließlich die gesuchte Stelle: Pope hatte tatsächlich den Ausdruck verlorene Hoffnung benutzt. Die Worte waren Lucas durch den Kopf gezuckt, weil er sich daran erinnert hatte, dass sie in einem Richard-Sharpe-Roman von Bernhard Cornwell an einer wichtigen Stelle eine Rolle gespielt hatten. In diesem Roman hatte sich der Ausdruck auf

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