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Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Titel: Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Funkgerät drang: »Manny, bist du unterwegs?«
    »Ja, ich bin auf dem Weg, aber noch ziemlich weit nordwestlich der Stadt.«

    Lucas blickte noch einige Sekunden auf die Karte und sagte dann: »Ich fahre hin. In den Süden. Ich kann in fünf Minuten dort sein.«
    »Ein sehr großes Gebiet«, sagte der Cop.
    »Hier gibt’s für mich nichts zu tun«, erwiderte Lucas, »und dort im Süden ist im Moment keiner der Cops.«
     
    Er fühlte sich besser, sobald er im Truck saß. Er steckte das Blaulicht aufs Dach, gab Gas, fuhr in Richtung Süden aus der Stadt, ließ sich vom Navigationssystem leiten. Der Flüchtige war auf dem Highway 19 nach Westen gefahren, und falls er nach Süden abgebogen war, konnte es sein, dass er den Cops auf einsamen Nebenstraßen auszuweichen versuchte … Lucas bewegte den Kartenausschnitt auf dem Bildschirm des Navigationssystems auf und ab und fuhr dabei mit hoher Geschwindigkeit. Es waren nur wenige Fahrzeuge unterwegs - vor allem Pick-ups -, und ein paar von ihnen fuhren zu schnell, wie Lucas auch ohne Radar einschätzen konnte. Er gab die Nummer der Polizeizentrale Northfield in sein Handy ein. »Davenport hier - irgendwas Neues?«
    »Tommy fährt weiter nach Süden. Andy hat auf der Neunzehnten nichts entdeckt, er wird nach Süden auf die Kellogg Street einbiegen, aber der Flüchtige muss inzwischen viel weiter südlich davon sein - wenn er überhaupt nach Süden unterwegs ist. Höchstwahrscheinlich hat er sich in eines der Waldgebiete an der Neunzehnten davongemacht.«
    »Ich bin auf der Einhundertsten Straße, fahre mit Signallicht, bisher nichts entdeckt.«
    »Haben Sie die Kane Street schon überquert?«
    »Ja, vor einer Minute.«
    »Dann kommen Sie jetzt auf die Goodhue Street. Eine unbefestigte, schmale Straße. Ich schlage vor, Sie fahren noch weiter nach Süden, dann auf der Hundertzehnten weiter
nach Westen. Südlich der Kane Street gib’s viele kleine Straßen und Wege …«
    Lucas überprüfte die vorgeschlagene Route auf dem Bildschirm des Navigationssystems, fand sie vernünftig, und er fuhr auf der unbefestigten Goodhue Street weiter nach Süden, und Kies und Staub wirbelten hinter dem Truck auf.
    Die Nacht war diesig, und die Lichter der Ortschaften entlang der Straße wirkten geisterhaft. Ein Eisenbahngleis kreuzte die Goodhue Street, er kam zu Hundertzehnten, bog nach Westen ab, zögerte an der nächsten Kreuzung, wandte sich aber wieder nach Süden. Er kurvte jetzt über staubige Kiesstraßen - schmal, kein Bankett, dennoch häufig Häuser am Straßenrand; einige waren alte Bauerngehöfte und wirkten, als seien sie im Lufttransport aus einer äußeren Vorstadt St. Pauls hierher verfrachtet worden. Bei den meisten brannten Außenlampen, und in der stockdunklen Nacht glitzerten rundum bläuliche Quecksilber- und orange Natriumlampen, und in der Ferne blinkten rote Lichter von Radio- und Fernsehmasten.
    Jetzt wieder auf Asphaltbelag …
    Er kam bergauf durch die kleine Stadt Dennison, meinte, er käme zu weit nach Osten - der Wagen, den sie jagten, war ja nach Westen gefahren -, kehrte um, raste wieder bergab durch Dennison, vorbei an der lutherischen Kirche, einer Bank, einer Conoco-Tankstelle, einem Gebrauchtwagenhändler, alle mit brennenden Außenlampen, aber einsam und verlassen …
    Sein Navigationssystem zeigte an, dass er auf dem Dennison Boulevard und dann auf der Landstraße 31 im Rice County dahinjagte, was für seine Entschlussfassung jedoch wenig hilfreich war. Doch dann, als er Dennison ein gutes Stück hinter sich gelassen hatte, tauchten die Rücklichter eines Wagens vor ihm auf. Keine Scheinwerfer, nur die Rücklichter,
wie er erkannte. Sein Puls beschleunigte sich: War da jemand auf der Flucht?
    »Ich habe den Mistkerl gefunden!«, murmelte er vor sich hin.
    Er fuhr siebzig, drückte jetzt aber das Gaspedal bis zum Anschlag durch, schaute auf das Navigationssystem. Keine größere Straße, die nach Süden führte; nur eine Lamb Avenue in Richtung Norden. Er schaltete den kleinsten Maßstab auf dem Navigationssystem ein. Eine dünne, nach Süden führende Linie tauchte auf, ebenfalls als Lamb Avenue bezeichnet. Das musste eine sehr schmale Straße sein, vielleicht nur so was wie ein Feldweg. Der Wagen vor ihm war gerade in die weite Landschaft hinein abgebogen, wie es schien. Hatte der Fahrer das getan, weil er Lucas’ Signallicht entdeckt hatte?
    Lucas griff zum Handy, hatte gerade noch Zeit, die Nummer der Northfield-Zentrale einzugeben, bevor er in

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