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Kaltes Grab

Titel: Kaltes Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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machte, außer dass sie manchmal nach Sheffield fuhr. Einmal hatte sie ihm erzählt, sie hätte versucht, ihre Schwester ausfindig zu machen, aber davon hatte sie schon seit Monaten nichts mehr erwähnt. Sie war verschlossener und eigenbrötlerischer, als gut für sie war.
    »Ben? Seltsam, dass du ausgerechnet jetzt anrufst. Ich habe Neuigkeiten.«
    »Tatsächlich?«
    »Du hattest Recht mit Marie Tennent. Sie war Sergeant Abbotts Enkelin. Ziemlich seltsam, was? Zwei Enkelinnen der Lancaster-Besatzung tauchen zur gleichen Zeit auf. Eine tot und die andere quicklebendig.«
    »Es war der Jahrestag des Absturzes«, sagte Cooper. »Jahrestage sind wichtig. Beide hatten das Bedürfnis, ihn zu begehen.«
    »Das erklärt aber nicht, weshalb eine von ihnen tot ist.«
    »Nein.«
    »Außerdem haben wir die vorläufigen Ergebnisse der Autopsie vorliegen.«
    »Zu Marie Tennent?«
    »Ja.«
    »Vermutlich schlechte Nachrichten, oder?«
    »Leider ja. Sie ist schwer misshandelt worden. Blutergüsse im Gesicht und am Oberkörper, die von mehreren Faustschlägen herrühren. Es sieht ganz so aus, als hätte sie kurz vor ihrem Tod jemand brutal zusammengeschlagen.«
    »Verdammt.« Beim Gedanken daran wurde Cooper fast übel. Trotz all der Arbeit, die ihm die Ermittlungen im Schneemann-Fall beschert hatte, und der vielen Zeit, die er für Danny McTeague und den Absturz der Sugar Uncle Victor erübrigt hatte, war er jeden Morgen mit dem Gedanken an Marie Tennent aufgewacht - ein trauriges, kaltes Bündel auf dem Berg, das darauf wartete, dass jemand herausfand, was mit ihr geschehen war.
    »Wir haben sie vernachlässigt, Diane«, sagte Cooper. »Wir müssen herausfinden, wo sie gewesen ist und mit wem sie zusammen war.«
    »Wir vernehmen Eddie Kemp morgen noch einmal«, sagte Fry. »Aber wenn er vor einem halben Jahr wieder zu seiner Frau gezogen ist, stehen die Chancen gut, dass sie anschließend einen anderen Freund hatte.«
    »Einen, der nicht gerade begeistert von dem Baby war.«
    »Offenbar.«
    »Außerdem haben wir noch seinen Bruder«, sagte Cooper. »Graham.«
    »Stimmt. Graham Kemp war einer der Leute, die wir zu dem tätlichen Angriff vernommen haben. Wir haben keine Beweise gegen ihn, obwohl die Überwachungskamera bei der Identifizierung helfen könnte. Die Sitzung mit der MDP ist für morgen angesetzt worden.«
    »Hoffentlich erklärt uns Sergeant Caudwell dann, warum sie sich so für Marie Tennent und Sugar Uncle Victor interessiert.«
    Fry gab ein Geräusch von sich, das wie eine Mischung aus verächtlichem Grunzen und resigniertem Seufzen klang. »Man hat uns versprochen, dass sie ihre Informationen an uns weiterleiten«, sagte sie. »Es ist Wahnsinn, Einzelheiten dieser Ermittlung vor uns geheim zu halten, so dass wir völlig im Dunkeln tappen.«
    »Es wäre aber bestimmt nicht schlecht, uns vorher selbst noch ein paar Informationen zu beschaffen«, meinte Cooper.
    Fry schwieg einen Augenblick. »Was willst du damit sagen, Ben?«
    »Wenn du irgendeinen Beweis gegen die Aasgeier hättest.«
    »Die Aasgeier?«
    »So nennt Zygmunt Lukasz sie. Die Leute, die sich alles Mögliche aus den Flugzeugwracks holen. Wo bist du gerade, Diane?«
    »Immer noch in der West Street.«
    »Noch mehr Überstunden? Ich glaube, wir könnten uns noch ein paar Beweise verschaffen. Zusammen kriegen wir das bestimmt hin.«
    »Wie bitte? Bittest du mich etwa um Hilfe, Ben?«
    »Vielleicht klappt es, wenn wir den Hebel ganz woanders ansetzen. Ich finde, wir sollten George Malkin noch mal auf den Zahn fühlen.«
    »Unter welchem Vorwand?«
    »Das Geld.«
    »Welches Geld?«
    »Die Lancaster SU-V hatte in der Nacht des Unglücks den Sold für drei RAF-Stützpunkte an Bord. Das Geld wurde nie gefunden. Ich vermute, dass Malkin zumindest einen Teil davon bekommen hat. Vielleicht hat sein Vater mit den beiden Home Guards gemeinsame Sache gemacht. Möglich, dass sie das Geld beiseite geschafft und auf der Hollow Shaw Farm versteckt haben, um es später zu teilen. Ich weiß es nicht, aber jetzt hat Malkin jedenfalls kein Geld mehr. Und er scheint sämtliche Erinnerungsstücke, die er je besessen hat, verkauft zu haben, mit Ausnahme einer alten Uhr. Ich frage mich, wem er all das verkauft hat, Diane. Und ich frage mich, was mit dem verschwundenen Geld passiert ist.«
    »Ich hoffe nur, das ist keine von deinen Spinnereien«, sagte Fry. »Hol mich am Haupteingang ab.«
    Als sie nach Harrop kamen, war es bereits dunkel. Sie betraten George Malkins Haus, und Ben

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