KALTHERZ
ni e mand konnte sich an Magnus Knab eri n nern.
Sie klapperten zwei weitere Schwulenkneipen ohne E r folg ab. Auch Pfaff schien lan g sam die Lust zu verlieren.
„Drei nehmen wir uns noch vor, wenn das auch nichts bringt, machen wir für heute Schluss“, schlug er Katja vor. Sie nickte und wusste nicht, ob sie sich wünschen sollte, dass sie wirklich keinen Hinweis erhielten, damit sie endlich nach Hause und in ihr Bett kam, oder dass sich endlich ein Kneipenwirt oder Kneipenbesucher an Magnus Knab e r innerte und sie in ihren Ermittlungen weiterkamen.
Die drei Kneipen waren ebenfalls ein Misserfolg.
„Komm, die beiden letzten Adressen hier in der Straße schaffen wir jetzt noch“, versuchte Katja sich selbst und Pfaff zu motivieren. Sie konnte sich nicht so hängen lassen.
„Okay, die zwei nehmen wir uns noch vor, aber dann ist Schluss“, wi l ligte Pfaff ein.
In der vierten Kneipe hatten sie endlich Erfolg. Der Wirt konnte sich an Magnus Knab erinnern.
„Ja, der war öfter hier, ist aber schon ’ne Weile her“, b e stätigte er.
„War er alleine?“, fragte Katja.
Der Wirt zuckte die Achseln. „Die Leute sitzen ja i m mer mit irgend jemandem z u sammen. Keine Ahnung, ob er einen Freund dabei hatte. Warum interessiert Sie das übe r haupt?“
„Er ist getötet worden. Überlegen Sie bitte genau, ob er alleine hier war oder mit wem er Kontakt hatte“, antwortete Pfaff
„Mord?“ Der Wirt kratzte sich am Kopf. Dann zeigte er auf einen der hi n teren Tische.
„Fragen Sie doch mal die da hinten. An dem Tisch hat er öfter gesessen. Ich kann dazu nichts weiter sagen.“ D a mit ließ er sie stehen.
Drei junge und zwei ältere Männer diskutierten heftig. Was sie so b e wegte, bekamen Katja und Pfaff jedoch nicht mehr mit, da sie ve r stummten, als die beiden an ihren Tisch traten. Sie zeigten ihr Bild in die Runde und sagten ihr Sprüchlein auf. Die Männer tauschten einige Blicke aus. E i ner der jüngeren nickte.
„Er hat öfter bei uns gesessen. Warum, was ist mit ihm?“
„Es geht um Mord. Magnus Knab ist getötet worden. Wir müssen wi s sen, mit wem er Kontakt hatte. Kannten Sie sich gut?“
Der Jüngere antwortete: „Gut? Nein, wir kannten uns nicht gut. Er und sein Freund saßen manchmal an unserem Tisch und h a ben hier ihr Bier getrunken. Sie kamen immer ziemlich früh und sind bald wieder g e gangen.“
„Sein Freund? Wissen Sie, wie er heißt?“
Der Jüngere zögerte. Dann antwortete einer der älteren Männer.
„Ich glaube, er heißt Tom.“
„Ist er heute Abend hier?“
Der Ältere schüttelte den Kopf. „Die beiden waren schon länger nicht mehr hier.“
„Kamen die beiden regelmäßig?“
„Nein, sie waren keine Stammgäste, wenn Sie das me i nen. Sie h a ben öfter vom Stall geredet. Da geht’s erst später los, da sind sie wohl anschließend hi n gegangen.“
„Was für ein Stall?“, fragte Katja
„Es heißt eigentlich ‚The Stall’. Das ist eine Schwule n kneipe in der Stiftstraße.“
Sie wollten schon gehen, da fiel Katja das andere Foto von der U-Bahn-Station ein. Sie zeigte es den Männern.
„Könnte das der Freund von Magnus Knab gewesen sein?“
„Da ist ja kaum was drauf zu erkennen“, wandte der Jüngere ein.
„Schauen Sie bitte noch mal genau hin. Es ist wirklich wichtig.“
„Möglich wär’s, aber ich würde es nicht beeiden.“
Die anderen äußerten sich ähnlich. Sie hielten es nicht für ausgeschlossen, dass das Bild Tom zeigte, waren sich aber nicht sicher.
„Das Bild bringt nichts, es ist einfach zu undeutlich.“ Katja steckte es ein, während sie zum Auto zurückliefen.
„Jedenfalls können wir wohl ziemlich sicher sein, dass der Freund, mit dem Knab gesehen wurde, der Tom ist, mit dem er regelmäßig E-Mails ausgetauscht hat.“
Pfaff nickte zustimmend. ‚The Stall’ würden sie morgen oder übe r morgen besuchen. Für heute hatten beide genug. Es war spät geworden und sie hatten wenigstens einen er s ten Anhalt s punkt.
„Eigentlich sollten sich Fischer und Denda ebenfalls ein paar Kneipen vornehmen, aber Fischer hatte private Te r mine, und deswegen dürfen wir jetzt die Arbeit alleine m a chen“, sagte Pfaff verdrossen, während er die Inne n stadt Richtung Bor n heim verließ.
„Fischer ist überhaupt etwas speziell. Ich habe zie m liche Probleme mit seiner Art.“
„Welche Art meinst du?“
„Na ja, seine unfreundliche Art, seine maulige Art, seine eben wenig entgegenkommende Art“, zählte
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