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Kaltherzig

Titel: Kaltherzig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag Fred Kinzel
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seinem Freund zu.
    Walker drehte sich nicht um. »Nein.«
    »Ihrem Kumpel hier geht es nicht so gut«, sagte Landry, während Walker aus der Haustür eilte.
    Barbaro runzelte die Stirn. »Mein Freund ist ein komplexer Mensch mit einem komplizierten Leben.«
    »Kompliziert in welcher Hinsicht?«
    »Hinsichtlich Frauen, natürlich. Seine Frau, sie ist... schwierig.«
    »War sie an diesem Abend auf der Party?«
    »Nein, nein.«
    »War sie zu Hause, als Sie beide dort eintrafen?«
    »Mrs. Walker lebt ›auf der Insel‹, wie man sagt. Sie haben ein hübsches Haus auf der Meerseite. Ben und ich gingen in sein Haus auf dem Gelände des Polo Clubs.«
    »Die beiden sind getrennt?«
    »Nein«, sagte Barbaro. »Sie sind reich. Die Reichen leben nicht wie Sie und ich, Detective. Bennett unterhält ein weiteres Haus hier in Wellington, wo er während der Polo-saison wohnt. Er ist ein sehr guter Amateurspieler.«

    »Und die Frau?«
    »Die hat ihre Wohltätigkeitsgeschichten und dergleichen in Palm Beach. Benefizveranstaltungen, Bälle und solche Dinge.«
    »Und es macht ihr nichts aus, dass ihr Mann inzwischen hier Partys mit zwanzigjährigen Mädchen feiert?«
    Barbaro zuckte auf diese arrogante europäische Art die Achseln, für die ihm Landry am liebsten eine geknallt hätte. »Wie gesagt, die Reichen sind nicht wie Sie und ich.«
    »Mag sein«, sagte Landry. »Aber nach meiner Erfahrung sind Frauen Frauen, und sie mögen es nicht, wenn ihr Mann in der Gegend herumbumst.«
    Barbaro lächelte, wie ein Weiser einen Trottel anlächelt. »Sie müssen noch viel über diese Leute lernen, Detective.«
    »Oh, ich habe die Absicht, alles über sie in Erfahrung zu bringen. Wie sieht es mit Ihnen aus, Mr. Barbaro? Haben Sie auf dieser Party Zeit mit Irina Markova verbracht?«
    »Hallo gesagt, Partygespräche geführt. Ich glaube, wir haben miteinander getanzt«, sagte er und hob den Blick, als könnte er ein Bild davon an der Decke sehen.
    »Wie gut kannten Sie sie?«
    Wieder das Achselzucken. »Irina genoss die Szene, wie es viele hübsche junge Frauen in ihrem Alter tun. Ich kannte sie von geselligen Anlässen. Schrecklich, was ihr zugestoßen ist.«
    »Sie war Pferdepflegerin«, sagte Landry. »Man möchte nicht meinen, dass eine Pferdepflegerin in diese Clique aufgenommen wird.«
    »Haben Sie Irina einmal kennengelernt?«, fragte Barbaro und zog die Augenbrauen hoch. »Aber hallo! Sie war eine wunderschöne, kultivierte junge Frau. Sehr selbstsicher,
sehr sexy. So eine junge Frau ist überall willkommen, meinen Sie nicht?«
    »Hatten Sie eine Beziehung mit ihr?«
    »Nein.«
    »Hatte Bennett Walker eine?«
    »Das müssten Sie ihn fragen.«
    »Ich frage Sie«, drängte Landry.
    »Bennett ist ein reicher Mann«, sagte Barbaro. »Irina mochte reiche Männer.«
    »Hat er mit ihr geschlafen?«
    »Das weiß ich nicht. Sie pflegten freundschaftlichen Umgang. Aber den pflegte sie mit anderen reichen Männern ebenfalls.«
    »Sie ging mit vielen Männern ins Bett.«
    »Ich schaue nicht in die Schlafzimmer meiner Bekannten, Detective. Ich halte es für unklug, zu viel zu wissen«, sagte Barbaro. »Ich bin Polospieler, Profisportler. Ich bin ein Entertainer. Ich bin sehr gut in dem, was ich tue, und deshalb ist meine Bekanntschaft unter diesen reichen Leuten erwünscht. Aber ich bin keiner von ihnen. Ich verdiene mir meinen Lebensunterhalt durch ihre Großzügigkeit. Ich bin ein Angestellter.«
    »Ich sehe keine anderen Angestellten da draußen an diesem Tisch sitzen, Mr. Barbaro«, merkte Landry an.
    »Dennoch... Wenn ich ein unbedeutender Spieler wäre, wäre ich nicht hier. Auch wenn diese Herren Ihnen vielleicht etwas anderes sagen, ich weiß es besser.«
    Merkwürdig, dachte Landry. Barbaro sonderte sich ab, distanzierte sich von der ganzen Bande. Die meisten Leute überschlugen sich eher, um zu einer derart exklusiven Gesellschaft gezählt zu werden.

    »Wie lange kennen Sie diese Leute schon?«
    »Ich komme seit vier, fünf Jahren nach Palm Beach und Wellington«, sagte Barbaro. »Ich kam hierher, um für Ralph Lauren zu spielen, als ich noch ein Drei-Tore-Spieler war.«
    »Was heißt das?«
    »Es ist ein Rating-System, ein Handicap. Spieler werden aufgrund ihrer Statistik und ihrer Fähigkeiten mit einem Handicap von eins bis zehn versehen. Je höher die Zahl, desto besser der Spieler«, erklärte er. »Als ich noch ein Handicap von drei hatte, erkannte Mr. Brody mein Potenzial und hat mich engagiert. Ich habe jetzt seit drei Jahren ein

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