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Kaltherzig

Titel: Kaltherzig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag Fred Kinzel
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Zunge und alles.«
    »Und wer sind Sie?«, fragte die Kind-Doktorin. »Ihre Mutter?«
    »Ich bin eine Freundin«, sagte ich. »Das ist ein Mensch, der freundlich ist und sich um das Wohlergehen eines anderen sorgt. Ich erkläre das nur, weil Sie bestimmt keine Freunde haben, Sie hochnäsiges kleines Mistvieh.«
    Landry kam herein und sah mich an. »Na, schließt ihr gerade Freundschaft?«, fragte er.
    »Detective Landry«, sagte ich. »Diese Person behauptet, Ärztin zu sein. Ich vermute, ihr Vorname ist Brittany oder Tiffany oder sonst einer von den beliebten Namen, die auf -ny enden.«
    Westral ließ von Lisbeth ab und stellte sich Landry vor, der seinen Ausweis zückte. Sie gab ihm die Hand, lächelte höflich, durch und durch professionell. Ich verdrehte die Augen.
    Sie wandte sich an mich. »Sie müssen jetzt gehen, Ma’am.«
    »Glauben Sie?«, erwiderte ich. »Ich denke, Sie können mich mal.«
    Landry schritt ein. »Dr. Westral, ich muss Sie leider bitten, kurz hinauszugehen. Sie können die Untersuchung von Miss Perkins abschließen, nachdem Special Agent Estes und ich sie befragt haben.«

    Ich sah sie aus schmalen Augen an, als sie an mir vorbei zur Tür ging.
    Dann drehte ich mich zu Landry um. »Special Agent? Ich steige ja richtig auf.«
    »Pass auf, dass es dir nicht zu Kopf steigt.«
    »Du willst mich nicht auffordern, den Raum zu verlassen?«
    »Nein«, sagte er.
    »Gut für dich.«
    Er trat nahe an mich heran, sodass er mit dem Rücken zu Lisbeth stand. »Wir haben Irinas Wagen gefunden«, sagte er leise.
    »Wo?«
    »Auf dem Parkplatz des Einkaufszentrums Wellington Green. Er wird gerade bearbeitet. Auf der Bodenmatte war ein ziemlich guter Teilabdruck von einem Fuß. Ich bekomme möglichst schnell einen Vergleich mit dem Fußabdruck, den wir an Irinas Fundort entdeckt haben.«
    »Fingerabdrücke?«
    »Als ich gegangen bin, gab’s noch keine.« Er neigte den Kopf in Lisbeths Richtung. »Hat sie dir etwas erzählt?«
    Ich berichtete ihm alles, was ich wusste.
    »Dann dürfte das wohl Irinas Mörder gewesen sein, weil er Lisbeth zum Schweigen bringen wollte«, sagte Landry.
    »Und bis jetzt funktioniert es.«
    »Weiss bemüht sich gerade um die Videobänder von den Wachhäuschen des Polo Clubs für Samstag und Sonntag. Falls wir die von gestern Abend in die Hände bekommen, sehen wir vielleicht Walker nach Hause kommen und was er gefahren hat. Falls er es war.«
    Lisbeth hatte wieder angefangen zu husten. Ich ging zu
ihr, setzte mich auf die Trage und legte ihr die Hand auf den Rücken. »Lisbeth, du musst Detective Landry alles über letzte Nacht erzählen, was dir einfällt. Ich gehe inzwischen einen richtigen Arzt für dich suchen. Falls man mich nicht aus dem Krankenhaus wirft, bin ich bald wieder zurück.«
    Sie zitterte, als wäre sie kurz davor zu erfrieren. »Lassen Sie mich nicht allein. Bitte.«
    »Du wirst nicht allein sein«, versprach ich. »Detective Landry wird hier sein oder direkt vor deiner Tür, bis ich zurück bin, okay? Er ist ein anständiger Kerl«, sagte ich mit einem Blick auf ihn. »Er kann zwar ein ziemlicher Idiot sein, aber er ist ein anständiger Kerl.«
    Landry folgte mir auf den Flur hinaus. Ich blieb nahe an der Tür. Landry stand dicht bei mir, sodass wir leise sprechen konnten.
    »Nimmst du wieder eine Streunerin auf?«, sagte er, und seine Miene war weicher, als mir lieb war. Gott bewahre, dass mir jemand vorwarf, freundlich zu sein.
    »Die Kleine tut mir leid, ich kann’s nicht ändern.«
    »Glaubst du, sie werden sie hierbehalten?«
    Ich zuckte die Achseln. »Wir leben im Zeitalter der Kostensenkung im Gesundheitswesen. Normalerweise behalten sie niemanden eine Sekunde länger, als sie müssen.«
    »Und wenn sie sie nicht behalten?«
    »Dann nehme ich sie mit zu mir nach Hause«, sagte ich ohne Zögern. »Sie kann nicht zu Brody zurück.«
    Er furchte die Stirn. »Das gefällt mir nicht. Jemand hat versucht, sie umzubringen, Elena.«
    »Nein. Jemand hat versucht, sie einzuschüchtern«, verbesserte ich ihn. »Wenn dieser Jemand gewollt hätte, dass sie stirbt, wäre sie jetzt tot.«

    »Haarspaltereien«, sagte er. »Irgendwer hätte sie fast getötet. Sie ist in Gefahr, du bist in Gefahr.«
    »Na und? Es ist nicht dein Problem.«
    Er stemmte die Hände in die Hüften und seufzte lautstark. »Elena...«
    »Lass es. Die Sache ist gegessen. Hör auf damit.«
    Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, hielt inne, schaute weg und versuchte es noch einmal. Er brachte

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