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Kammerflimmern

Kammerflimmern

Titel: Kammerflimmern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Gibert
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hier als Traum erfüllt hat. Ist es ein Geheimnis, wie viel Ihr Mann verdient?«, fragte er.
    »Da müssen Sie sich schon gedulden, bis mein Mann aus dem Koma erwacht. Ich will Ihnen dazu keine Auskunft geben. Es ist genug, so viel kann ich Ihnen versichern.«
    »Hat Ihr Mann sich vielleicht bei Ihnen gemeldet, als er auf dem Heimweg war?«
    »Nein, das ist nicht nötig. Wir schlafen getrennt, also gab es dafür keine Veranlassung. Außerdem lag ich um neun im Bett, ich hatte starke Migräne. Das wusste er.«
    Lenz sah auf die Uhr und stand dann langsam auf.
    »Im Moment haben wir keine Fragen mehr, Frau Frommert. Aber es kann sein, dass wir Sie noch einmal belästigen müssen, wenn sich etwas Neues ergibt. Bis dahin danken wir Ihnen und hoffen, dass es Ihrem Mann möglichst bald besser geht.«

18
    »Ich hätte zu gerne gewusst, was Roll ihr zum Abschied ins Ohr geflüstert hat«, sinnierte Hain, während er den Mazda auf die Hauptstraße lenkte.
    »Und ich wüsste noch viel lieber, warum er aus dem Treffpunkt so ein Geheimnis gemacht hat.«
    »Wollen wir kurz in der ›Pfeffermühle‹ vorbeifahren und nachfragen, ob die beiden am Freitagabend dort gewesen sind?«
    »Das ist doch mal eine richtig gute Idee, Thilo. Lass uns das machen.«
    Der Oberkommissar fuhr auf die Autobahn, verließ sie an der Ausfahrt Niederzwehren und parkte fünf Minuten später vor dem hell erleuchteten Restaurant in der Frankfurter Straße.
    »Geh alleine rein, Thilo, ich muss noch einen Anruf erledigen.«
    Hain sah ihn irritiert an.
    »Das sagt der größte Kontrollfuzzi der westlichen Hemisphäre? Der Anruf muss ja was ganz Besonderes sein.«
    Lenz lächelte, verzichtete jedoch auf eine Antwort.
    Hain verließ ohne ein weiteres Wort den Wagen und war kurze Zeit später im Eingang der Gaststätte verschwunden. Lenz zog sein Telefon aus der Jacke, drückte die Kurzwahltaste mit dem vielsagenden Kürzel M und wartete. Es klingelte sechs Mal, dann hörte er Marias Stimme.
    »Ich bin leider zurzeit nicht erreichbar, bitte hinterlassen Sie mir eine Nachricht.«
    Er beendete das Gespräch, dachte noch einmal mit Erstaunen an den von Maria vorgeschlagenen Treffpunkt, steckte das Telefon zurück und schmunzelte. Was immer das alles zu bedeuten hatte, er würde Maria an diesem Abend sehen.
    Ein paar Minuten später tauchte Hain wieder im Eingang auf, kam langsam auf das Auto zu, öffnete die Fahrertür und beugte sich hinunter.
    »Hier waren sie nicht«, sagte er und zwängte sich in den Sitz.
    »Sicher?«
    »Ganz sicher. Die Bedienung hat am Freitagabend Dienst gehabt, und es war so voll wegen der ganzen Weihnachtsfeiern, dass es im ganzen Lokal nur noch drei freie Tische gab. Sie kennt sowohl Roll als auch Frommert und ist sich ganz sicher, dass keiner von ihnen am Freitag dort war.«
    »Dann müssen wir doch noch mal mit dem guten Herrn Dr. Roll sprechen. Ich will wissen, warum er uns nicht erzählen will, wo er sich wirklich mit Frommert getroffen hat.«
    »Schön. Ich finde, wir haben uns unseren Feierabend für heute verdient. Wenn du nichts dagegen hast, mach ich jetzt Schluss.«
    »Nein, für heute ist es gut.«
    »Soll ich dich nach Hause bringen?«
    »Nein, nein, ich will mir noch ein wenig die Beine vertreten. Und für den Rest nehme ich den Bus. Lass mich einfach am Rathaus raus.«
    Lenz bat den Fahrer des Taxis, in das er am Friedrichsplatz gestiegen war, ihn an der Ecke Wolfhager Straße/Frasenweg aussteigen zu lassen. Den Rest ging er zu Fuß, bis er vor dem Eingang des Hauses Nummer zwölf stand. Es war ein großer, unpersönlicher, von außen jedoch sehr gepflegt wirkender Wohnblock mit etwa 40 Namensschildern, also perfekt für ein konspiratives, anonymes Treffen zwischen der Frau des OB und ihrem Geliebten. Trotzdem hätte Lenz sich besser gefühlt, wenn er etwas mehr über die Umstände und den Hintergrund der Adresse gewusst hätte. Er setzte seine Lesebrille auf, suchte so lange die Klingelschilder ab, bis er den Namen Stoddart gefunden hatte, und legte den Finger auf den kleinen Aluminiumknopf.
    »Ja«, hörte er Marias vertraute Stimme aus der Sprechanlage.
    »Pizzaservice«, sagte er grinsend und sah sich dabei in alle Richtungen um.
    »Schön, kommen Sie hoch. Fünfter Stock, links hinten am Ende des Flurs.«
    Lenz nahm die Treppe und stand kurze Zeit später leise keuchend vor der Tür mit dem Namen Stoddart. Er klopfte leise und trat einen Schritt zurück. In diesem Moment klackte es leise und das Licht im Flur ging

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