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Kampf Dem Chaos

Titel: Kampf Dem Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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zwei Parteien verstehen, um was es geht, können sie sich vielleicht nicht darauf einigen, was dieses Verstehen bedeutet.«
    »Das ist richtig. Vielleicht stellt dies aber nicht immer eine so hohe Hürde dar. Manchmal kann man sich auf Maßnahmen einigen, ohne der gleichen Meinung zu sein oder denselben Grund dafür zu haben. Der Kaiser wäre erfreut zu sehen, dass das verkehrte Chaos in Candar abnimmt.« Rignelgio lächelt höflich.
    »Verkehrtes Chaos – ein interessanter Ausdruck«, bemerkt Maris. »Gibt es auch so etwas wie ein ›richtiges Chaos‹?«
    »Wahrscheinlich nicht, deshalb sollten wir uns auch einigen.«
    »Worauf sollen wir uns einigen?« Heldra spricht mit zaghafter, fast unbeteiligter Stimme.
    »Ihr seid die Magier der Schwarzen Insel und ich muss es Euch überlassen, welche Maßnahmen ergriffen werden. Ich kann nur sagen, dass der Kaiser, wie Ihr auch, höchst daran interessiert ist, die Ordnung in der ganzen Welt zu verstärken, besonders in Candar. Er ist aufs Äußerste beunruhigt und er wünscht, dass auch Ihr davon Kenntnis habt.« Rignelgio lächelt wieder und steht auf. »Ich sagte bereits, ich bleibe nicht lange.«
    »Noch einen Augenblick, Ser Rignelgio«, ruft Heldra. »Ihr habt die Beunruhigung des Kaisers zum Ausdruck gebracht, aber versäumt vorzubringen, was seine Beunruhigung mildern könnte.«
    »Hamor hat sich schon immer für freien und offenen Handel eingesetzt. Unordnung verhindert solchen Handel.« Der Gesandte verbeugt sich. »Wie ich schon sagte, möchte ich mir nicht anmaßen, Euch spezielle Maßnahmen vorzuschlagen.«
    »Ich würde es mir an Eurer Stelle durchaus anmaßen«, sagt Maris kalt und handelt sich dafür einen Seitenblick von Talryn ein. »Ihr macht Andeutungen und verbeugt Euch und sprecht von offenem Handel. Nach meiner Erfahrung bedeutet Euer ›offener Handel‹ nur offen für Hamor und Einschränkungen für Recluce und Austra. Hat Hamor etwa vor, Candar zu einer Handelskolonie zu machen, und wir sollen tatenlos zusehen?«
    Das Lächeln weicht aus Rignelgios Gesicht und er antwortet kalt: »Wie bereits erwähnt, will der Kaiser nur seine Besorgnis ausgedrückt wissen und ich würde meine Kompetenz überschreiten, sagte ich mehr dazu.« Er verbeugt sich steif.
    »Wir schätzen die Einhaltung Eurer Kompetenz und Eure Diplomatie«, bestätigt Talryn und steht ebenfalls auf. Maris und Heldra folgen seinem Beispiel.
    »Und ich die Eure.« Rignelgios Stimme bleibt kalt.
    Die Soldaten nehmen Haltung an, als sich der Gesandte umdreht.
    Nachdem Rignelgio den Raum verlassen hat, setzt sich Heldra wieder und sieht Maris an. »War das nötig?«
    Der Händler geht zum Fenster und blickt hinunter auf Nylan. »Ja. Ich mag diese Wortspielereien nicht.«
    »Nun ... das Gespräch war sehr aufschlussreich«, sinniert Talryn. »Ich vermute, dass mehr als das Übliche dahinter steckt. Rignelgio hat absichtlich kein Ultimatum gestellt, obwohl es jemand von ihm verlangte.«
    »Der Kaiser?«, fragte Heldra.
    »Er fordert uns auf, doch bitte unsere Einmischung in Candar zu unterlassen?« Maris ist aufgebracht. »Wir sollen zulassen, dass Hamor den gesamten Handel kontrolliert.«
    »Es hat nicht nach einer Bitte geklungen«, brummt Talryn. »Wir sollten genau beobachten, wie der Kaiser dies erreichen will. Rignelgio fühlt sich keineswegs wohl in seiner Position und das könnte zu Schwierigkeiten führen.«
    »Wir dürfen uns ihm nicht unterwerfen«, sagt Heldra. »Ich will es auch nicht.«
    »Eure Haltung, Euer Schwert und auch Eure Marineeinheiten können die Veränderungen in der Welt nicht aufhalten.« Talryn spricht ganz ruhig. »Und auch die hamorische Flotte nicht.«
    »Die alten Werte sind wichtig«, antwortet Heldra darauf. »Wären sie das nicht, müssten wir nicht hier sitzen. Wir sind nicht nur dazu da, den Handel zu vereinfachen und zu fördern.«
    »Spottet nicht darüber, Heldra«, erwidert Maris. »Der Handel zahlt für alles.«
    »Ihr beide habt einen guten Grund, aufgebracht zu sein«, wirft Talryn ein. »Wir müssen jedoch daran denken, dass die Bruderschaft nicht gerade über das weltgrößte stehende Heer verfügt. Auch wenn wir unsere bewaffneten Handelsschiffe hinzuzählen, ist uns die hamorische Flotte haushoch überlegen.«
    »Doch die meisten Schiffe davon befinden sich auf der anderen Seite der Erdkugel.«
    »Sie werden nicht immer so weit weg sein.« Maris reibt Daumen und Zeigefinger aneinander.
    Talryn nickt. »Mit Sicherheit nicht.«
    »Händler ...«,

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