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Kampf Dem Chaos

Titel: Kampf Dem Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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seinen falschen Charme schon auf den Teppichen sämtlicher Herrenhäuser versprüht. Er gehörte zu der Sorte Mensch, die ich nur ansehen musste, um eine Abneigung zu entwickeln.
    »Wir arbeiten hart und sind in der glücklichen Lage, dass unsere Arbeit auch mit Wohlstand entlohnt wird. Die Engel wissen, dass das nicht immer der Fall ist.« Kasee lächelte.
    »Wohlstand herrscht aber meist dort, wo rechtschaffene und hart arbeitende Menschen leben«, erwiderte der Hamoraner.
    »Gelegentlich schon. Beizeiten geht Wohlstand mit florierendem Handel einher und blühender Handel oft mit schnellen Schwertern; man sagt, dass die hamorischen Schwerter schnell sind.«
    »Der Kaiser glaubt an den Frieden und an die Macht des Handels, an friedlichen Handel. Wie auch die Insel Recluce ist der Kaiser höchst interessiert daran, den Außenhandel friedvoll auszuweiten ...«
    Ich konnte Krystals Gesicht nicht sehen, aber Kasee nickte und ich wartete auf die Spitzen, die nun folgen würden.
    »Der Kaiser ist der Meinung, dass der Handel zwischen den Ländern allen Menschen zugute kommen soll. Hohe Zölle jedoch bringen den Handel zum Stillstand, was zu Streitigkeiten zwischen Ländern führt, die sonst in Frieden miteinander leben. Der Handel wird eingestellt oder wird nicht länger friedlich vollzogen. Und alle haben darunter zu leiden.« Der Gesandte hielt inne.
    »Ich lese in Euren Worten eine versteckte Bitte um eine Senkung der Zölle, die den hamorischen Erzeugern von uns auferlegt werden.« Kasee lächelte. »Aber was ist dann mit den hamorischen Zöllen auf kyphrische Früchte und Oliven und auf unser Leinen? Beabsichtigt der Kaiser auch eine Senkung seiner Zölle?«
    »Ihr habt mich missverstanden, verehrter Autarch. Der Kaiser möchte nur seine Vorschläge zum Ausdruck gebracht wissen, wie der Handel verbessert werden könnte. Hamor bittet Kyphros um nichts. Der Kaiser würde sich niemals anmaßen, sich in die Regierungsgeschäfte eines ebenbürtigen Herrschers einzumischen.« Leithrrse deutete eine Verbeugung an.
    »Wie denkst du darüber, Lerris?«
    Ich beugte den Kopf und versuchte, weise auszusehen, obwohl jemand, der so jung war wie ich, niemals weise auf seine Umgebung wirken konnte. Dennoch ... ich musste etwas sagen und schon allein die Tatsache, dass Kasee mir das Wort erteilte, war Hinweis genug, dass sie nur ihre Aussage bestätigt haben wollte.
    »Anmaßung tritt in vielen verschiedenen Formen auf, verehrter Leithrrse.« Ich hielt inne und untersuchte ihn mit meinen Ordnungs-Sinnen. Beides, Ordnung und Unordnung, traten zu Tage, waren so ineinander verschlungen, dass ihm in Recluce nur die Wahl zwischen Verbannung oder Gefahrenbrigade geblieben wäre. »Eine Aussage, die, von einem Händler kundgetan, arglos wirkt, mag mehr beinhalten, wenn sie vom Gesandten eines mächtigen Herrschers ausgesprochen wird. Eine allgemeine Warnung zur Vorsicht könnte also eine Drohung beinhalten.«
    Leithrrse neigte den Kopf fast unmerklich, als wollte er meine Worte von vornherein abtun, dann fuhr er fort: »Jene aus Recluce finden immer schöne Worte und sie besitzen auch hervorragende Schiffe, besonders für den Handel mit Candar.« Er lächelte Kasee charmant an. »Aber ist es nicht seltsam, dass Recluce seine besten Untertanen des Landes verweist, so wie den großen Dorrin und den Grauen Magier Justen?«
    Bei diesen Worten und dem, was ich von Kasee über ihn erfahren hatte, sowie der versteckten Bitterkeit in seiner Aussage wusste ich plötzlich, dass es sich bei Leithrrse um Leith handeln musste; diesen Namen hatte eine junge Frau erwähnt, die ich auf meiner Reise nach Nylan vor einigen Jahren getroffen hatte.
    »Seltsam?«, überlegte Kasee. »Da bin ich anderer Meinung. Ein Birnapfel gedeiht nicht gut auf einem Olivenbaum.«
    »Und ein Birnapfelbaum gedeiht nicht gut inmitten von Olivenbäumen.« Leithrrse verbeugte sich sehr tief. »Der Kaiser wünscht Euch nur das Beste für die Oliven, damit sie auch die nächsten Generationen ernähren mögen.«
    Er verbeugte sich abermals und wollte damit offenbar andeuten, dass er alles gesagt hatte, was zu sagen war.
    Aber ich wollte meinen Teil noch beitragen. »Übrigens, Leith, Shrezsan wünscht Euch alles Gute.«
    Für einen Augenblick erstarrte er, bevor er Kasee, und nicht mir, antwortete. »Und der Kaiser wünscht Euch alles Gute für die Wahl des richtigen Gärtners für Eure Olivenhaine.«
    Kasee unterdrückte ein Lachen und antwortete ernst: »Auch wir wünschen dem

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